Harz ist immer eine gute Idee. Aber wohin dort? Bei mir gibt es einige Tipps für den Harz, ein kleiner Reiseführer für den Harz, das Mittelgebirge um dem Brocken. Mein kleiner Reiseführer für den Harz.
1. Wohin im Sommer im Harz?
Auch wenn viele Menschen glauben, der Harz sei perfekt für den Wintersport, mag ich mein Hausgebirge lieber, wenn es draußen grün und warm ist. Dann entfacht der Harz seinen grünen Zauber und lädt ein, seine abwechselungsreiche Natur zu entdecken. Doch wohin nun zum Wandern in den Harz? Eigentlich ist es fast überall im Harz schön. Hier einige Tipps zum Wandern im Harz in meinem Reiseführer.
2. Tipps zum Wandern im Harz – die schönsten Strecken
Rund um die Eckertalsperre
Auf ihrer Staumauer befand sich einst die Grenze zwischen der BRD und der DDR: Die Eckertalsperre markiert heute die Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Sie liegt zwischen Bad Harzburg und Torfhaus und lässt sich nur mit einer Wanderung erreichen. Und das ist das Schöne daran, denn dort oben ist man relativ häufig allein. Nur ab und an trifft man einen Wanderer. Besonders gefallen hat mir die schöne Spiegelung des Wassers, das glatt wie eine Glasscheibe wirkt. Von der Eckertalsperre aus hat man einige schöne Blicke direkt auf den Brocken, der sich mit etwas Glück im Wasser des Stausees spiegelt. Die Strecke von Bad Harzburg kann übrigens weiter zum Brocken gelaufen werden und ist als Teufelsstieg ausgeschildert.
Von Torfhaus zur Okertalsperre
Einer der schönsten Wege im Harz führt für mich von Torfhaus zur Okertalsperre. Dabei startet die Strecke vom Parkplatz hinter der Jugendherberge. Von dort aus geht es über eine wunderschön plätschernde Landschaft. Hier rauschen Bäche die Hänge hinab und die alten Konstruktionen der Wasserkunst lassen sich bewundern. Kurz vor Ende der Strecke wird es etwas langweiliger, das machen aber die Bäche im Tal schnell wieder wett. Insgesamt ist der Weg 12 Kilometer lang.
Durchs Bodetal wandern
Ein wunderschöner Ausflug ist auch der Wandertag im Bodetal. Es ist das wohl spektakulärste Tal im Harz mit seinen schroffen Felsen und der tiefen, schmalen Kerbe, die sich hier ins Gebirge zieht. Manche der Felsewände stehen fast senkrecht. Gestartet wird in Thale und zu Fuß geht es dann zum Hexentanzplatz. Die Strecke dauert etwa 50 Minuten, wer kleine Kinder hat, kann die Distanz auch per Seilbahn überbrücken. Oben aber ist es nicht grade ruhig, sondern da ist Jahrmarktstimmung mit umgedrehten Haus, Sommerrodelbahn, Hexengolf und vielen Vergnügungsveranstaltungen. Schade, denn der Platz dort oben ist eigentlich sehr magisch.
Rund um den Oderteich
Wer den schnellen Spaziergang sucht, der gut mit dem Auto zu erreichen ist, ist am Oderteich genauf richtig. Ich mag diesen Stausee sehr, an dessen Ufern es ein wenig wie an der Ostsee aussieht, mit den Kiefern, dem Sand und der Heide. Eine Stunde lang dauert die knapp fünf Kilometer lange Umrundung. Über den Oderteich habe ich mehr hier geschrieben.
Wanderung zum Achtermann
Die Wanderung zum Achtermann startet am Parkplatz Königskrug, man kann aber auch schon von Oderbrück aus starten. Sie ist sehr leicht, aber wunderschön zu gehen, da der Harz seine vielen Facetten zeigt: Dichter Wald, markant-schroffe Felsen, borkenkäfergeplagte Fichtenansammlungen und herrliche Ausblicke. Eine Wanderung, für die man sich viel Zeit lassen kann, die aber auch schnell in ein, zwei Stunden zu erledigen ist. Über den Achtermann habe ich schon hier geschrieben.
Wandern entlang der Teufelsmauer
Einer meiner Lieblingsorte ist die Teufelsmauer bei Timmenrode. Sie ist eine einmalige Felsenformation im Harz und war auch schon der Kulisse für einige Filme, darunter die Kleine Hexe oder Bibi und Tina. Besonders eindrucksvoll ist der Platz am Hamburger Wappen mit der großen Höhle. Aber auch die Wanderung von Blankenburg aus nach Timmenrode (etwa 5 km) ist empfehlenswert, wenn man sich die Teufelsmauer etwas länger anschauen möchte.
Mit Kindern im Weltenwald von Bad Grund
Wer Kinder hat, wird diese Wanderung lieben, denn sie ist so abwechslungsreich gestaltet, dass es den Kleinen kaum langweilig wird. Es gibt eine kleine Hängebrücke, Ausguckhäuschen, Taststationen und sogar ein indianisches Begräbnisgestell. Insgesamt ein wirklich spannendes Erlebnis in der Natur, meine Kinder mochten es, haben viel gelernt, sind gesprungen und haben geschnuppert und Musik mit dem Xylophon gemacht. Wer mehr über den Weltenwald wissen will, der schaut hier nach.
Wandern mit der Kräuterhexe von Bad Lauterberg
Ich liebe Kräuter und kann gar nicht genug über sie lernen. Deswegen war es Liebe auf den ersten Blick, als ich mit Elke Schnibbe durch den Harz wandern durfte. Sie ist eine Kräuterhexe, die sich mit Eßbarem aus der Natur auskennt. Ich weiß zwar auch schon viel, welche Kräuter und Beeren man essen kann, aber sie hat mir noch mal Dinge gezeigt, die mir neu waren. Die Kräuterwanderung im Harz kann ich nur wärmstens empfehlen, sie ist etwas ganz Besonderes. Hier kannst du mehr darüber lesen.
Wanderung von Torfhaus zum Brocken
Diese Wanderung ist wohl der Klassiker im Harz, es ist eine Tour, die man mindestens einmal gegangen sein muss. Ich mag sie auch sehr gerne: Es ist die Wanderung vom Torfhaus zum Brocken. Besonders schön ist der Abschnitt gleich hinter Torfhaus über das Hochmoor. Und dann wieder, wenn sich die Klimazonen ändern und es kalt wird. Ja, oben auf dem Brocken ist es immer windig und frisch, aber eben auch wunderschön mit dem Weitblick. Hier gibt es mehr über die Wanderung zum Brocken zu lesen.
Ottofelsen und Steinerne Renne in Hasserode
Wandern in Wernigerode muss nicht immer zu Brocken sein. Ich mag die Tour zum Ottofelsen auch sehr gerne, dort hat man nicht nur einen wunderschönen Ausblick, auch der Felsen ist etwas Besonderes. Die 9 km lange Strecke ist gut zu schaffen in einem halben Tag und birgt si manche Überraschung.
3. Mystische Orte im Harz
Ich mag den Harz ja so, weil er diese besondere Mystik ausstrahlt, die schon Goethe fasziniert hat. Wer nach Kraftorten sucht, ist im Harz goldrichtig. Ich habe längst nicht alle aufgesucht und schon gar nicht gefunden. Aber einige drängen sich ja förmlich auf. Hier eine kleine Übersicht.
Rhumequelle
Die Rhumequelle mit ihrem blauschimmernden Wasser und den immensen Mengen, die sie in den gleichnamigen Fluss speist, ist ein ganz besonders magischer Ort für mich. Einst waren Quellen wie diese heilig und wer dort entlangwandert, der wird vielleicht auch verstehen, warum. Hier könnt Ihr mehr zur Rhumequelle lesen.
Felsenkirche Scharzfeld
Sie ist eigentlich keine Kirche, sondern eine Höhle. Doch wer einmal dort war, ist von ihrer übernatürlichen Ausstrahlung überzeugt. Es ist ein magischer Platz, an dem es sogar einen Altar gibt und vor der Tür ein wunderschönes Areal, an dem man in den Sonnenuntergang blicken kann – im baumbestandenen Harz ein gar nicht so einfaches Unterfangen. Mehr über die Felsenkirche lest Ihr hier.
Einhornhöhle
Die Höhlen bei Scharzfeld scheinen alle verzaubert, wie sonst ist es zu erklären, dass es dort eine Einhornhöhle gibt? Sie ist so benannt, weil dort Knochen von Tieren gefunden worden sind, von denen man glaubte, es seien Einhörner. Es sind leider keine, aber die Höhle ist dennoch zauberhaft, vor allem mit dem Lichtspiel, das das Loch hinabwirft.
Brocken
Ist der Brocken der Bocksberg, auf dem sich die Hexen treffen? Immer wieder stelle ich mir die Frage, wenn es um den Brocken im Harz geht. Und wenn ich ihn sehe, denn der Brocken führt ein Eigenleben und versteckt sich auch gerne hinter Wolken. Leider ist es auch auf dem Brocken ganz trubelig, doch an seinen Hängen breitet sich die Magie schon ein wenig aus, wenn man hinschaut. Und wer einen magischen Moment erleben will, wandert zum Sonnenaufgang hoch.
4. Städtetrips im und am Harz
Tipps für Goslar
Goslar ist geprägt von der Kaiserpfalz und der reichen Historie. Die schönen Fachwerkhäuser, der Marktplatz, die historische Apotheke sind alles Plätze, die mich immer wieder in diese Stadt locken. Und natürlich das Bergwerk. Goslar ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für eine Harztour. Mehr darüber findet ihr hier.
Zauberhaftes Wernigerode
Vieles in Wernigerode erinnert an die Harry-Potter-Romane, allen voran das wunderschöne Rathaus. Aber auch mit seinen Läden und der schönen Atmosphäre hat mich die Stadt überzeugt. Finde hier meine Tipps für Wernigerode.
Wunderschönes Quedlinburg
Kaum eine Harzstadt ist so beliebt wie Quedlinburg, obwohl es eigentlich gar nicht so direkt im harz liegt. Dennoch ist das Städtchen mit seinen Fachwerkhäusern, den originellen Geschäften und den engen Gassen sehr empfehlenswert und sollte bei einer Harztour garantiert nicht fehlen. Hier gibt es einen längeren Bericht zu Quedlinburg mit Tipps.
Badeseen im Harz
Wusstest du, dass der Harz ideal für den Sommerurlaub ist mit seinen vielen Badeseen? Eine Übersicht über die schönsten Badeseen im Harz findest du hier.
Weitere Tipps für den Harz
- Hahnenklee: Winterrodelvergnügen am Bocksberg
- Odertal im Winter: Wenn richtig viel Schnee fällt, dann ist Winterwandern und Rodeln im Odertal eine schöne Sache.
- Wurmberg: Auch bei Regen schön
Sehenswürdigkeiten im Harz:
- Höhlenwöhnungen in Langenstein: Zu Gast bei den Hobbits
- Bergwerk: Rammelsberg im Schnee: Das Wetter ist grau und mies? Ab zum Rammelsberg, das ist mit Kindern immer ein großes Vergnügen auf den Spuren der Bergleute zu wandeln
- Rappbodetalsperre: Die Hängebrücke namens Titan
- Ebergötzen: Zu Gast in der Wilhelm-Busch-Mühle
Schöne Cafés im Harz:
- Bad Grund: Cafétipp: Antikcafé in Bad Grund
- Bad Harzburg:Künstlercafé Winuwuk
- Hörden: Das Café Eulenhof
20 Antworten
Harz, eine wunderschöne Landschaft. Immer wieder gerne dort!
Ja, ich auch, ich mag den Harz sehr gerne!
Häufiger machen wir Witze über den Harz aber eigentlich ist das ein schönes Fleckchen Erde. Wir wollen als Familie den Sommer dort verbringen. Danke für die tollen Tipps; eine Wanderung klingt schon einmal gut für uns aber wir wollen auch in ein Museum gehen. Ich freue mich schon auf meinen Urlaub im Harz.
Ja, ich kenne das mit dem Witzen. Der Harz ist einfach so schön und kraftvoll. Und man kann so viel erleben. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß
Bezüglich der Frage, ob der Brocken auch der Bocksberg sein könnte, gibt es wirklich faszinierende Literatur, die zumindest auch bestätigt, wie dort, vor der Christianisierung, Festlichkeiten zelebriert wurden, die den Göttern huldigen sollten. Und spätestens nach Fund der Himmelsscheibe von Nebra und dem geographischen Zusammenhängen zum Brocken, kann man wohl ziemlich sicher davon ausgehen, dass der Brocken ein ganz besonderer Ort für die Menschen der damaligen Zeit war. Wie viele andere Orte, beispielsweise auch der Hexentanzplatz. Leider scheint es nicht allzu viele Informationen zu geben, um heute ganz in diese faszinierende Geschichte einzutauchen, auch wenn es sehr zahlreiche und besonders wertvolle, archäologische Funde gibt, die von sehr gewissenhaften Menschen, fachlich kompetent, untersucht werden.
Danke, liebe Sylvia, für diese ausführliche Erklärung. Es ist immer wieder faszinierend, darüber zu lesen und den Ausführungen der anderen zu folgen. Liebe Grüße