Jetzt beginnt die Pflaumenzeit und ruck zuck ist sie da – die Pflaumenschwemme. Und wie das mit Obst aus dem eigenen Garten so ist, es wird ja alles auf einmal reif. Was also machen, wenn man zu vielen Pflaumen im Garten hat und nicht jeden Tag Lust auf Pflaumenkuchen, Pflaumencrumble oder Pflaumenmus hat? Ich bin ja sowieso nicht so der Süßesser und mag es lieber herzhaft. Und deswegen habe ich mal etwas Anderes ausprobiert: Pflaumenchutney oder auch Pflaumenketchup. Denn warum soll man nur aus Tomaten schmackhafte Soßen zaubern können? Ich bin völlig begeistert von dieser Kombination. Pflaumenketchup selbstgemacht ist gar nicht schwer, es ist fast ähnlich wie Marmelade kochen. Das Pflaumenchutney Rezept basiert vor allem auf Pflaumen, aber auch Zwiebeln und Ingwer sind wichtige Zutaten, ebenso wie Zucker und Balsamico.
Doch warum schreibe ich einmal über Pflaumenketchup und einmal über Plaumenchutney?
Was ist der Unterschied zwischen Chutney und Ketchup?
Der größte Unterschied zwischen Chutney und Ketchup ist die Textur. Ein Chutney ist zumeist stückig und lässt die einzelnen Komponenten noch erahnen. Zudem ist ein Chutney indisch inspiriert und hat oftmals Curry als Gewürz dabei. Tatsächlich stammen die Chutneys aus Indien, das Wort ist auch dem Hindi entlehnt, berühmt in Europa haben aber die englischen Kolonialwaren die Chutneys gemacht, denn während in Indien die Chutneys gerne frisch zubereitet werden, um die Schärfe mancher Gerichte zu mildern, gern mit Minze und Joghurt, haben die Engländer sich darauf spezialisiert, die Chutney einzukochen. Chutneys gibt es in vielen Varianten, man kann sie warm oder auch kalt essen.
Wer glaubt, das Ketchup eine Erfindung der US-Amerikaner ist, täuscht sich: Ketchup hat seine Ursprünge vermutlich in Asien und bezeichnete eine fermentierte Soße, wie sie auch heute oft in Asien üblich sind. Er wurde aus Bohnen, Fisch, Nüssen oder Pilzen hergestellt. Dass daraus später der berühmte Tomatenketchup wurde, der vor allem aus der Fast-Food-Küche nicht mehr wegzudenken ist, liegt an den Amerikanern, die die Rezeptur eben mit den Tomaten verfeinert und zum Erfolg geführt haben. Doch Ketchup muss nicht immer aus Tomaten sein. Im Gegensatz zu Chutney ist Ketchup fein püriert und nicht stückig. Sehr oft schmeckt er tomatig-fruchtig – oder, wie in diesem Fall – fruchtig-pflaumig. Jetzt kommen wir aber endlich zum Rezept fürs Pflaumenchutney.
Rezept Pflaumenchutney/ Pflaumenketchup
Zutaten
- 1,3 kg Pflaumen
- 400 g Schalotten
- 150 g Ingwer
- 500 g Zucker
- 3 EL Pflanzenöl
- 500 ml Balsamico
- 50-75 g Röstzwiebeln
- 2 TL Salz
- Etwas Cayennepfeffer
Pflaumenchutney zubereiten:
- Schritt: Pflaumen waschen und entsteinen, dann klein schneiden.
- Schritt: Schalotten schälen und würfeln.
- Schritt: Ingwer schälen und ebenfalls klein hacken.
- Schritt: Schalotten und Ingwer in Öl anschwitzen.
- Schritt: Pflaumen hinzugeben, kurz weiterbrutzeln lassen. Dann den Zucker hinzufügen und karamellisieren lassen.
- Schritt: Mit Essig ablöschen und die Gewürze zugeben.
- Schritt: Bei mittlerer Hitze 35 Minuten köcheln lassen.
- In sterile Gläser abfüllen – fertig!
Für die Pflaumenketchup-Variante:
- Gegen Ende des Kochvorgangs die Masse pürieren und ggf. durch ein Sieb passieren. Nochmals aufwallen lassen und dann in sterile Gläser füllen.
Kühl und dunkel aufbewahrt ist es 6–12 Monate haltbar.