Warum reisen wir? Und wie verändert uns das Reisen? Nicht jede Reise ist eine Reise, vielfach ist sie auch eine Flucht. Über Themen wie diese denke ich immer öfter nach.
#Mit dem Segen des Dalai Lama?
„Gehe einmal im Jahr dorthin, wo du noch nie warst“. Als ich vor sechs Jahren das erste Mal den Dalai Lama diese Worte sagen hörte, weckten sie tief in mir Bilder von exotischen Orten. Und die Worte trafen mich, wie so vieles, was ich live von ihm hörte, mitten ins Herz. Ich jubelte innerlich, denn ausgerechnet der Dalai Lama forderte die Menschen zum Reisen auf. Was für ein tolles Statement. Und so ein prima Alibi für meine Reiselust, die unbändig in mir pulsiert. Wurde ich da nicht quasi von jemandem auf Reisen geschickt, der alles aus einer höheren Warte sah? Der Dalai Lama hatte damals in Hannover für Toleranz und Mitgefühl für andere Lebensumstände appelliert und diesen Spruch in seine Ausführungen eingebettet.
Den Horizont erweitern
Tatsächlich öffnet Reisen den Horizont. Bei mir hat es viel Demut und Dankbarkeit geöffnet. Demut, vor der Größe des menschlichen Herzens, vor allem an Orten, an denen Menschen wenig hatten. Und Demut vor dem, was mir von Geburt an mitgegeben wurde: Eine Herkunft, die mir immer ein sicheres Dach über dem Kopf, genug Nahrung, ärztliche Versorgung, kostenlose Bildung und einen Pass bereitstellt, mit dem ich problemlos in alle Länder der Erde reisen kann. Meine Gastschwester bei meinem Aufenthalt in Tansania hatte noch nicht einmal einen richtigen Geburtsnamen, weil sie gar nicht beim Amt gemeldet war, geschweige denn, dass sie sich einen Pass hätte leisten können. Solche Erlebnisse in anderen Ländern haben meinen Geist geweitet und in mir tiefe Dankbarkeit aufkeimen lassen für das Leben, in das ich hineingeboren wurde. Es hätte auch anders laufen können.
Die eigene Wut entdecken
Leider aber hat Reisen auch meine Wut entfacht. Ich denke oft an meine Zeit in Tansania, als ich bei einer Familie zu Gast war, die damals das Wenige, was sie hatten, mit mir geteilt haben (Hirsebier, Eier und Kürbisblattspinat). Es war so herzlich und selbstverständlich, mich willkommen zu heißen, dass ich heute schneller wütend werde, wenn jemand bei uns unfreundlich zu Menschen anderer Kulturen ist. Seitdem ich in jener Zeit als Lehrerin in einer Bergschule nahe des Kilimandscharo gearbeitet und gesehen habe, wie arm Verhältnisse sein können, aus denen Kinder kommen, werde ich zornig, wenn jemand Menschen anderer Herkunft, Haut- und Haarfarbe mit Vorurteilen anstatt mit Neugier betrachtet und Angst hat, seinen Wohlstand mit ihnen zu teilen.
Wütend auf mich selbst
Manchmal, wenn ich dieses Schema auch bei mir entdecke, werde ich wütend auf mich selbst. Sofort setzt hier aber der Effekt der Reisen ein: Wie ein Abziehbildchen im Hirn poppt dann die Erinnerung an meine Momente auf, in denen ich selbst die Fremde in anderen Ländern war und auf gütige Freundlichkeit der Menschen getroffen und sogar angewiesen war. Menschen und Situationen, die mir heute Vorbilder sind. Menschen und Erinnerungen, die mein Handeln in genau diesen Situationen so beeinflusst haben, dass ich neugierig auf den Menschen hinter der anderen Kultur werde, anstatt meine Angst zu schüren. Und manchmal werde ich wütend auf meine Kinder, weil sie alles so selbstverständlich nehmen, ob Schule oder Essen, anstatt es wert zu schätzen.
Viele Bilder und Gerüche bleiben
In solchen Augenblicken merke ich, dass Reisen verändert und wie es ständig in mir arbeitet. Ich habe viele Bilder, Gerüche und Geräusche im Kopf, habe die Wüste und die Serengeti gesehen, das Polareis geschnuppert und der Stille der Taiga gelauscht. All das hat mich mehr und mehr bestärkt, diese Erde, die so schön ist und sich so vielfältig ausdrücken kann, zu schützen und meinen Teil dazu beizutragen. Doch in letzter Zeit haben sich gewaltige Veränderungen ergeben – vor allem in mir und meinem Verhältnis zum Reisen.
#Reisen, Fliegen und Klimaschutz: Was hat sich in mir verändert?
Während ich früher nicht genug davon bekommen konnte, andere Länder zu sehen, Stempel im Pass zu sammeln und Sprachfetzen schnell aufzunehmen und damit zu radebrechen, hat sich seit fünf, sechs Jahren vieles gewandelt. Die Diskussionen um Fliegen und Klimaschutz haben auch mich mehr und mehr ins Nachdenken und Handeln gebracht.
#1. Reisen als Statussymbol
Ich habe festgestellt, dass Reisen in erster Linie ein Statussymbol ist. Es tat meinem Ego gut, damit zu prahlen, wo ich schon überall war. Aber das war nicht ich, es war nur mein Bedürfnis nach Anerkennung von anderen, das heute mehr denn je gefüttert wird, vor allem auf Kanälen wie Instagram. Wenn Fremde mir Herzchen und Lob für meine Bilder geben, dann bestärkt es mich, ich fühle mich gut – aber ganz selbstkritisch analysiert, bleibt das Gefühl dahinter leer. Geleistet habe ich dafür nicht wirklich etwas. Die Orte sind es, denen Anerkennung gebürt, nicht mir. Ich liebe das Meer, immer und überall, vor allem, wenn es türkisblau ist. Aber warum muss ich dafür nach Mauritius, wenn ich es auch in Spanien finden kann? Weil etwas in mir Länder sammeln und damit prahlen will wie früher die Menschen mit ihrer Briefmarkensammlung. Darüber hat Katharina vom Blog so nah, so fern sehr schön hier geschrieben. Heute frage ich mich: Mache ich diese Reise als Statussymbol? Lautet die Antwort ja, sage ich sie ab (falls ich eine Einladung zu einer entsprechenden Recherchereise auf die Malediven oder so bekomme.) Reisen bleibt immer auch eine Form des Konsums. Und da finde ich, sollte es immer den Status des Luxus behalten anstatt alltäglich zu werden. Die inneren Werte, die hinter dem Reisewunsch stehen, möchte ich allerdings weiterhin stärken. Aber eben mit anderen Mitteln, als jedes Mal dafür ein Flugticket zu benötigen.
#2. Im Urlaub oder auf der Flucht?
Viele Reisen waren kein Urlaub, sondern ich war auf der Flucht. Das klingt hart. Ist es vielleicht auch. Aber ich bin weggelaufen – vor mir selbst. Denn Urlaub bedeutet ja eigentlich, runterkommen, die Wellen auf dem See des eigenen Inneren beruhigen und zu schauen, was in der Tiefe liegt. Urlaub hat für mich den Sinn, mich mit mir auseinander zu setzen, mich kritisch zu betrachten, was möchte ich, wo möchte ich hin? Was möchte ich nicht mehr in meinem Leben? Wo habe ich Fehler gemacht und wo folge ich nicht mehr dem Wink meines Herzens? Auf Reisen in exotische Länder, mit möglichst viel Programm in wenigen Tagen habe ich mich in andere Welten geflüchtet, habe mir Kulturen angeschaut, Menschen getroffen, viel Herzensbildung bekommen. Aber mein eigener, innerer See blieb zu aufgewühlt, um in die Tiefe zu schauen. Ich war zu beschäftigt im Außen, um in meinem Inneren anzukommen. Ständig prallten neue Reize auf meine Verarbeitungsmechanismen und hielten mein Hirn auf Trab. Ich habe mich ganz unbewusst abgelenkt, schnell dieses und jenes angeschaut, mich beschäftigt und vergnügt, um meine innere Stimme nicht zu hören und mich ihren kritischen Fragen zu stellen. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, sich seinen inneren Themen zu stellen und sie zu heilen. In Ruhe, ohne äußere Reize. Am besten geht das in der Natur.
#3. Ohne Fliegen ist eine Reise keine Reise?
Als ich in der Schule war, war Fliegen etwas Außergewöhnliches. Etwas, was sich nicht jeder leisten konnte, wer Flugreisen unternommen hatte, ist wie ein Held gefeiert worden. Heute unternehmen die Klassenkameraden meiner Kinder Kreuzfahrten, waren in China, in den USA oder in Thailand. Alles ist so selbstverständlich geworden, dass es schon fast ein Armutszeugnis ist, wenn man nicht weit weg fliegt. Das zeugt von finanziellem Reichtum in unserem Land, aber auch von Tiefstpreisen für Flugtickets. Diesen Konsum von Erlebnissen finde ich erschreckend. Stumpft man nicht irgendwann ab, wenn man schon als Kind alles gesehen hat? Ich finde, an Reisen und Distanzen muss man heranwachsen. Sie müssen steigerbar sein, damit meine Kinder auch mit 20 noch Träume und Ziele haben, auf die sie hinarbeiten und sparen können. Entdeckerlust braucht kein Flugticket. Deswegen ist es auch Anliegen meines Blogs: Zeigen, was man in der Nähe Abenteuerliches erleben kann. Reisen bedeutet nicht immer lange Distanzen zu überbrücken.
#4. Was soll mir die Reise bringen?
Wirklich spannende Reisen brauchen kein Ziel, sondern einen Entschluss. Bevor ich reise, frage ich mich heute: Warum möchte ich diese Reise unternehmen? Was möchte ich dort finden und lernen? Will ich wirklich exotische Sachen mit meinen Kindern erleben, muss ich nicht nach Asien fahren. Das Exotischte, was wir je gemacht haben, was das Camping am nahen See. Zehn Kilometer Fahrt und meine Tochter sagte damals: „Mama, wir sind jetzt aber ganz schön weit weg von Zuhause.“ Es war unsere schönste Reise, weil sie so verbindend war.
Seitdem stelle ich vor jeder Reise, die ich plane, die Qualität heraus, die ich erleben will. Was steckt hinter dem Wunsch, mit den Kindern in der Serengeti zu zelten? Es ist der Wunsch nach Abenteuer, nach gemeinsam Erlebtem, nach Naturverbundenheit und Einfachheit. Habe ich das für mich erkannt, schaue ich nach Alternativen, die es zu Hauf in Deutschland gibt, etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder bei Naturcamps im Lahntal.
#5. Beim Reisen bin ich ganz im Jetzt
Reisen fasziniert mich vor allem, weil es eine Sache stärkt, die mir immens wichtig ist: Mit allen Sinnen und Gedanken im Jetzt zu sein. Wenn ich mich in fremden Städten im U-Bahn-Netz zurechtfinden muss, habe ich keine andere Chance, als all meine Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren. Meine Gedanken gleiten nicht ab – ein herrliches Gefühl. Oder die Augenblicke, wenn man berühmte Bilder plötzlich in Wirklichkeit sieht. Als ich den Eiffelturm das erste Mal mit eigenen Augen sah, waren alle meine Sinne in diesem Moment. Das ist etwas, was ich am Reisen inzwischen am meisten schätze, meine eigene Präsenz.
#6. Die wirklichen Reisen
Die wirklich spannende Reise braucht also kein Ticket und kein Ziel im Außen, denn sie führt nach Innen. Wenn ich wirklich weit weg sein möchte von Stress, Druck und Sorgen, dann besuche ich meinen Schamanen-Freund auf der anderen Seite meines Berges, an dem ich wohne und mache mit ihm gemeinsam Rituale wie etwa Schwitzhütten. Oder ich trommele, bis ich ebenfalls andere Welten betrete. Das nennt man schamanisch Reisen. Es hat auch immer etwas mit Meditation zu tun und dem Finden der Stille. Das ist für mich mittlerweile das Wichtigste und viel exklusiver als ein Flugticket.
#7. Warum ich dennoch aufbreche, um andere Länder zu besuchen
Trotzdem reise ich. Nicht nur das, ich liebe meinen Beruf, das Aufbrechen und mir Unbekanntes mit allen Sinnen zu erleben. Auch wenn die Flug- und Fernreisen weniger werden, möchte ich sie nicht ganz missen. Das geht auch gar nicht, schließlich ist es, wie gesagt, mein Beruf. Den könnte ich zur Not auch wechseln. Mittlerweile reise ich vor allem, weil ich meinen Kindern die Welt zeigen möchte. Ein Stückchen davon wenigstens. Erkunden müssen sie sie allein, doch wir können einen kleinen Teil des Weges gemeinsam gehen. Ich möchte, dass sie sich erinnern, wenn Intoleranz oder Angst vor Fremden sie überkommen, dass sie vielleicht ähnliche Abdrücke und Prägungen in sich selbst finden wie ich in meinen Erinnerungen. Ich wünsche mir, dass sie offen bleiben und weiß, dass Reisen genau diese Qualität bietet. Dafür brauchen wir dann doch Flugtickets.
Oft reisen wir also in die Nähe. Erwandern den Harz, Weimar oder Ostfriesland. Und dosieren unsere Flugreisen als Familie so, dass noch viel Platz bleibt, damit die Kinder später ihre eigenen Abenteuer erkunden. Ich hoffe, dass auch sie mindestens einmal im Jahr dorthin gehen, wo sie noch nie waren und an diesen Plätzen Toleranz und Mitgefühl finden. Ganz tief in sich.
Du möchtest mehr Beiträge von mir zum Thema Nachhaltigkeit lesen? Dann klicke doch mal in diesen Artikel, hier schreibe ich, wie ich täglich mit dem Thema kämpfe und gebe Tipps zum nachhaltigen Leben.
Dass ich diesen Artikel geschrieben und mir diese Gedanken gemacht und sie vor allem aufgeschrieben habe, ist Sabine vom Blog Ferngeweht zu verdanken. Sie hat eine Blogparade zu dem Thema ausgerufen, an der ich mit diesem Beitrag teilnehme. Danke für die Inspiration.
15 Antworten
Hurra ich bin der Erste !!!! Ein ausführlicher und ehrlicher Beitrag über deine Vorstellung von „Reisen“ !!! Da kann man wirklich mal in sich gehen und selbst darüber nachdenken wie man zum „Reisen“ steht !!!
In vielen Punkten muss ich dir „Recht“ geben ! Sicherlich kann ich mich nicht mit dir vergleichen, da ich nun mal einen anderen Beruf habe, der leider nicht mit „Reisen“ zu tun hat, sondern viel langweiliger „mit einem Schreibtisch“ !!! Es ist für mich schwierig nachzuvollziehen, da wir doch alle sehr gerne „Reisen“ und Urlaub machen.
Ich persönlich (habe es, glaub ich, schon mehrmals geschrieben) bin eh so ein Typ der lange Flugreisen scheut und ich denke, es gibt in Europa so viele Reiseziele und da muss man nicht um die ganze Welt fliegen ! Mir gefällt ein Urlaub in Südtirol mit wandern ect. genauso wie ein Strandurlaub auf einer griechischen Insel. Weit reisen heißt nicht gleichzeitig Spaß haben, sondern es kommt auf die Art von Urlaub an, die man plant und sich vornimmt ! Was die Kinder betrifft, bin ich voll auf deiner Seite ! Ich habe selbst zwei und als die noch zur Schule gingen, war das ähnlich ! Sie haben sich fast geschämt, nach den Ferien zu berichten über Urlaub in Österreich oder Ähnliches, wenn die Freunde bereits in Mallorca oder Ibiza waren. Fernreisen waren damals nicht so angesagt, aber die ob. gen. Inseln mussten schon sein. Heute verbringen Kinder ihren Urlaub mit den Eltern in Ländern, die kenne ich nur vom „hören sagen“. Wo sind da noch Ziele, wenn sie erwachsen sind ? Selbst Kreuzfahrten auf den modernsten Schiffen, stehen auf dem Programm. Ich war als Kind oder Jugendlicher „zelten“ an einem Bayrischen See und es hat trotzdem Spaß gemacht und man hat viel erlebt.
Man könnte hier noch unendlich weiter schreiben, aber die Zeit hat sich geändert und heute zählt nur noch der Konsum und da gehört das Reiseziel einfach dazu. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, sind wir froh darüber, dass wir in einer Zeit leben, die dies alles auch ermöglicht und danken dem Wohlstand, in dem wir leben. Elend gibt es genug auf dieser Erde und wir sollten nur vernüftig damit umgehen mit allem was wir tun.
Liebe Andrea mal wieder ein toller und vor allem interessanter Beitrag über deine Gedanken zu diesem Thema.
PS: mein Lieblingsbild ist übrigens das mit dem „Lagerfeuer“ !! tolle Stimmung und sowas kann man auch in der näheren Umgebung haben !!! Super
Lieber Manni, oh, danke, jetzt hast du aber fast so lang geschrieben, wie ich. Das ist alles ein sehr spannendes Thema, vor allem die Sache mit dem Konsum und den Kindern. Da hast du den Kern getroffen. Ich möchte eben meinen Kindern beibringen, dass Reisen auch nur eine andere Form des Konsums sein kann und dass man darauf auch mal verzichten kann, ohne etwas zu verpassen. Dann freuen sie sich umso mehr über große, außergewöhnliche Reisen. Das ist mir sehr wichtig. Mal sehen, ob das so klappt, es sind ja eigenständige Wesen mit eigenständigen Entscheidungen. Ich für mich aber merke, dass es gar nicht darauf ankommt, wo ich bin, sondern darauf, dass ich mich einlasse auf meine Umgebung und mich dort fallenlasse, in mich gehe. Das kann eben am Feuer sein, ebenso wie am Rapsfeld oder im Wald. Manchmal aber können wir uns nicht auf die Umgebungen einlassen, weil sie uns so rau erscheinen – Norden und Nordsee sind da ein gutes Beispiel. Danke für diesen Kommentar, lieber Manni! Und liebe Grüße
Andrea, sehr fein in Worte gekleidet. 95 % seh ich genauso. Vor allem den Schlenker mit der Demut. Danke dafür
Lieber Sven. Schön, dich hier zu lesen und danke dir! Das freut mich aber sehr.
Liebe Grüße
genau Andrea und das mit dem „rau“ erscheinen trifft für mich zu und das weißt du ! Nord und Ostsee “ hier werde ich vermutlich mit nie anfreunden können !!!
Oh, stimmt, du warst gar nicht gemeint. Es gibt viele, die das ablehnen. Und ich finde, sooooo zu Unrecht! Liebe Grüße, lieber Manni
Liebe Andrea, danke für den tollen Blogparadenbeitrag. Was ist denn schamanisch reisen? Das klingt spannend, werde ich mir mal genauer anschauen …
Na, das ist ja eine Frage, liebe Sabine, da könnte ich Stunden drüber reden und schlecht alles im Kommentar in Worte fassen. Schamanisch Reisen ist das, was Schamanen tun, wenn sie in Trance gehen und sich mit anderen Welten verbinden. Im Glaubensschema der Schamanen gibt es neben unserer Welt noch die Oberwelt und die Unterwelt und in diese Welten können diese Menschen eben reisen. Ein gängiges Mittel ist es, zu trommeln oder zu singen und dann die Welt etwa der Krafttiere zu betreten und sich mit seinem Seelentier zu verbinden und es um Rat zu fragen. Letztendlich geht es dabei immer um den Kontakt zur eigenen, inneren Stimme, zur eigenen Liebe und Güte, zum Vertrauen und Verzeihen. Das passiert in Ritualen, Schwitzhütten oder Feuerzeremonien. Ein wirklich spannendes Feld, das ganz viele Blogbeiträge füllen würde. Ich habe dazu ja auch einen eigenen Blog, der das Thema am Rande beleuchtet. Alles, was tiefer geht, muss man dann doch mal jenseits der Medien erleben. Danke für deine Nachfrage und liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
ein sehr schöner Artikel! Ich denke ja auch viel über meine Klimabilanz nach aber vielleicht wäre ich gar nicht so bewusst, wenn ich nie gereist wäre. Reisen ist ja eine Bewusstwerdung- und Denkschule.
Ich freue mich aber, dass ich jetzt auch die vielen Wunder vor meiner Haustür wahrnehmen kann und nicht mehr so viel Fliegen muss.
Das Steinpilz-Bild ist toll <3
Liebe Grüße, Caroline
Liebe Andrea,
du hast es so wundervoll beschrieben. Voll auf den Punkt! Genau diese zwei Dinge haben Reisen auch bei mir auch hinterlassen. Demut und Dankbarkeit!
Ein besonderes Schlüsselerlebnis hatte ich 2010 auf Mauritius, als mein Mann und ich unsere Flitterwochen dort verbrachten. Diese Insel ist ja ursprünglich eine „Sklaveninsel“ wenn man ihre Geschichte liest, aber ich hatte das Gefühl, dass selbst noch heute die Einheimischen die Sklaven der Tourismusindustrie dort sind.
Das wurde mir deutlich, als wir eines Tages einen Ausflug ins Landesinnere unternahmen und erfuhren, wie ärmlich der größte Teil der Bevölkerung eigentlich lebt. Zum Teil hausten sie in winzigen Wellblechhütten, wo Mancheiner hier im Vergleich eine Schnieke und große in seinem Schrebergarten stehen hat, wovon die dort jedoch nur träumen können! Und wenn man keinen Wasserspeicher auf seinem Dach besaß, hatte man die Arschkarte, denn während die Honeymooners in ihren Luxussuiten rund um die Uhr in Wasser baden konnten, wurde im restlichen Teil des Landes dieses lebenswichtige Gut aus Knappheit von 10 Uhr bis 17 Uhr Abends abgestellt! Das muss man sich mal vorstellen! Besonders traurig machte mich zu sehen, dass all das viele Geld, was Touristen für einen Urlaub dort hinblättern, so gut wie gar nicht bei der Bevökerung ankommt. Zumindest 2010 nicht. Die Moneten kassieren ausschließlich die Reiseveranstalter und Hotels. Und hier jammern viele auf hohem Niveau, fahren SUVs, wohnen in hübschen Einfamilienhäusern mit Garten und hissen plötzlich Deutschlandflaggen (bei mir in der Nachbarschaft), so dass es mir Angst und Bange wird als nicht BIO-Deutsche, aber das ist ein anderes Thema…
Liebe Frau Zuckerbrötchen, das musste ich erstmal sacken lassen. Das ist schon auch eine schlimme Situation, die du da schilderst. Soetwas sieht man ja leider immer wieder af Reisen und kommt sich dann so bescheuert vor, zugleich so hilflos. Andererseits denke ich, dann der Tourismus wenigstens einigen eine Chance gibt und besser ist als eine Chemiefabrik oder so an solchen Plätzen, denn die Menschen wollen sich ja weiterentwickeln und an unseren Wohlstand anschließen. Das ist schon wirklich eine vertrackte Situation und macht das Reisen nicht gerade leichter. Danke für deine Worte! Liebe Grüße
Liebe Caroline, danke für deinen Kommentar. Du hast recht, vieles kommt erst ins Bewusstsein, wenn man reist, vor allem auch das Schöne vor der Haustür. Mir fällt oft auf, wie selbstverständlich wir das nehmen und es auch verpesten mit Autoabgasen oder so, während andere Regionen daraus touristische Highlight erschaffen, ich denke da nur an Bayern. Manches im Harz wäre, wenn es in Bayern wäre, hoffnungslos überlaufen. Das regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Danke! Und liebe Grüße
Reisen hat mich verändert und war für meine Eltern wie auch für mich mit meiner Familie jedes Jahr wichtig. Die Zeit mit der Familie habe ich mit meinen Kindern mit Bauernhof, Radtour an Donau und Altmühl sowie viele Dänemarkurlaube sehr geliebt und viele schöne Erinnerungen und Fotos sind so entstanden. Die Lust auf Reisen ist so sicher noch grösser geworden und gerne fliege ich erst seit einigen Jahren ohne Kinder in ferne Länder. Dein Beitrag finde ich allerdings auch sehr wichtig, gerade in der heutigen Zeit mit der Wertevorstellung, der Toleranz, der Demut und der Dankbarkeit. Es geht nicht mehr darum immer höher, schneller und teurer sondern um Nachhaltigkeit und da überlege ich mir genau, wie ich mein Leben und meine Reisen bewusster plane. Das fängt ja schon im kleinen im Alltag an und die Diskussionen in unserer Gesellschaft zeigen, dass hier schon ein Umdenken geschieht
LG Andrea
Hallo Andrea,
bin zufällig auf Deinen Blog und Dich gestossen, liest sich interessant und stark. Danke.
Ich bin ja ein älterer, alter Mann – und habe in meiner Family- und später Job-Zeit selten Reisen gemacht, die nur mich interessierten. Und nachdem ich vor längrer Zeit meine kleine Firma verkauft habe, machte ich ein Jahr eine Weltreise – und habe als Worcoholic mein früheres Arbeits- Leben vergessen.Ganz toll. (Nur zur Klärung : Habe früher sehr gerne geaerbeitet, brachte mir viel Freude ujnd Spass.)
Ich reise primär aus Neugierde auf die Welt, auf andere Kulturen, auf Menschen, auf Landschaften, auf Tiere und auch auf Städte.
Meine letzte grössere Reise war Indonesien, wo ich erstmalig (ausser Bali) war – und kannte und wusste nichts. Der Auslöser war : Orang Utans auf Borneo. Und machte mir einen Mix verschiedener Reise-Bausteine : Zuerst eine Kennenlern-Rund-Reise von Indonesiion, dann – weil das Schönste in dieser Region natürlic die vielen kleinen , auch unbewohnten Inseln sind : InselHopping mit einem (zwar grossen, aber sehr schönen) SegelSchiff. Und bevor ich dann in den Dschungel ging, erst noch den Dschungel einer Metropole : Kuala Lumpur – mit seinen modernen Wolkenkratzer-Welten und den alten, traitionllen Viertel. Und dann endlich nach Borneo – auf einem Hausboot durch den Nationalpark und die Orang Utans vom Wasser und bei kleinen und grössere Urwald-Wanderungen erleben – unglaubliche Tiere. Last not least . Relaxing in einem Holzhaus auf Stelzen im Meer, wo ausser Meer und Fische und Strand nix ist : Vom Bett das Meer sehen und fühlen und riechen – und direkt ins Meer springen und schwimmen.
Waren starke sechs Wochen und fühlte mich in meinen Elementen – und hätte noch weietrfahren können oder länger an manschen Ort bleiben können.
Zu der Message von einem Veranstalter „Die Welt und Dich entdecken“ finde ich sehr passend und richtig,
herzliche und beste Grüsse und ToiToiToi für Deinen Blog
Klaus
Klaus D Stoffers, lebe in HH und in einem kleinen Dorf in Holstein, ein Mix zwischen Stadt- und Land-Leben plus kleine und grössere Reisen.
Das klingt aber nach einer ganz tollen Reise, lieber Klaus, so viele Impressionen, wow! Da bin ich ja richtig langsam, wenn ich mir nur Schafe in Ostfriesland anschaue 🙂 Aber danke für deinen Kommentar, das freut mich immer, soetwas zu lesen und herzlich willkommen in meinem digitalen Zuhause. Liebe Grüße