Eine Zeit mal nur mit der Freundin wegfahren, das finde ich wichtig, vor allem, wenn man Kinder hat. Wir waren auf Norderney und haben festgestellt, dass die Nordsee auch Inseln und Sandstrand kann. Meine Tipps für Norderney.
1. Ein Wochenende auf Norderney
Da ist es wieder. Dieses Gefühl, das ich nur am Meer habe. Wenn die erste Möwe über mir kreischt und die vielen feinen Tröpfchen des Salzwassers in der Luft meine Nase erreichen und ich das Meer das erste Mal so richtig schmecken kann. Hallo Nordsee! Ich stehe auf der Fähre nach Norderney und sauge diese Luft ein, als hätte ich gerade ein Atemnotproblem.Was anderen das Essen und das Aroma ist, ist für mich oftmals die Luft. Ich liebe es, wenn sie abendlich würzig riecht wie bei uns zuhause am Wald. Oder wenn sie nach Sommer und See riecht. In diesem Fall ist es aber eindeutig salzig und ganz typisch Nordsee. Also bloß lang und tief einatmen.
Was ich schon als Kind automatisch gemacht habe, wurde mir später als wesentlicher Teil einer Thalasso-Therapie erklärt. Thalasso, also Gesundwerden mit Meerwasser und salziger Luft, das ist einer der Schwerpunkte der Ostfriesischen Insel Norderney, die sich als Thalassoinsel sieht. Andere hingegen sehen sie als das Mallorca der Nordsee, denn wie auf keiner der sieben anderen Ostfriesischen Inseln soll auf ihr gefeiert werden und gute Stimmung sein. Immerhin ist es zum Ruhrgebiet fast ebenso weit wie nach Hannover, kein Wunder also, dass schon auf der Fähre viele Ruhrputtsprüche zu hören sind. Ich höre diese regionale Sprachfärbung ja gern. Und ob Norderney eine Partyinsel ist – das schauen wir uns gleich mal aus der Nähe an.
Vor uns taucht langsam der weiße Strand auf mit der Promenade und auch den Hochhäusern. Hochhäuser, ja. Wer Juist oder Spiekeroogs Anblick gewöhnt ist, bemerkt gleich, dass auf Norderney mehr Trubel herrscht. Darauf richten wir uns also ein. Die Fähre legt an und es ist immer wieder dasselbe Phänomen: Bei so einer Schiffsfahrt lasse ich Stress und Sorgen an Land und komme in Urlaubsstimmung auf der Insel an. So auch auf Norderney. Auch hier wird alles zu Fuß oder per Fahrrad gemacht, Norderney ist zwar eine Autoinsel (im Gegensatz zu Juist oder Spiekeroog beispielsweise), aber das Auto mitzunehmen ist hier der größte Unfug, denn man kann alles prima per Rad, zu Fuß oder per Inselbus erledigen. Die 70 Euro oder gar mehr, die das Auto auf der Fähre kostet, kann man getrost sparen.
Erste Schritte auf Norderney
Wir schnappen uns unser schmales Gepäck und spazieren zum Badehaus, unserer Unterkunft für die nächsten Tage. Zentraler kann man kaum wohnen auf Norderney, denn wir nächtigen direkt am Kurpark. Und, das ist meiner Freundin sehr wichtig: Wir haben eine große Saunalandschaft im Haus, die sie gar niczt abwarten kann zu testen. Doch das geht auch im Dunkeln, erstmal müssen wir schauen, wo wir überhaupt gelandet sind. Also ab an den Strand. Ist Ebbe? Flut? Das Meer hat sich zurückgezogen und das Watt glitzert in vielen Tönen, herrlich, diese Nordseelandschaft bei Ebbe und Sonne.
Wir gehen die Promenade entlang, finden gleich die Milchbar, biegen ab ins Dorf und suchen uns etwas zu essen, denn die Nordseeluft macht hungig. Das Restaurant Friedrich liegt auf unserem Weg, es ist ganz modern aufgemacht und das Essen schmeckt wirklich gut – sowohl die Tagliatelle, als auch das Fish and Chips, das es auf der Insel nun überall gibt. Hier würde ich nochmal hingehen, es hat mir gut gefallen.
Dann lässt es sich nicht mehr vermeiden, meine Freundin möchte unbedingt ins Spa. Da es jetzt gerade die schönsten Abendstunden sind, geht sie vorrest allein, ich fahre währenddessen noch eine Runde mit dem Rad über die Insel (das Rad ist im Übernachtungspreis im Badehaus inbegriffen) und entdecke schöne Plätze, etwa die Thalasso-Plattformen, die an den schönsten Stellen der Insel aufgestellt sind. Oder beobachte die Kaninchen in den Dünen. Was ich dabei alles schönes gefunden habe, findet Ihr in den Tipps. Ich komme nach ins Badehaus und merke – es war keine gute Entscheidung, dort nur eine Stunde einzuplanen, denn ich bin total verzaubert von diesen Anwendungen. Vor allem von dem Meerwasserbad und seiner Architektur im Bauhausstil. Doch darüber lest Ihr demnächst in einem extra Artikel.
Mit dem Rad über die Insel
Wir schlafen wie die Steine nach der Wellness im Badehaus – und lachen uns aber vorher noch schlapp, weil wir im Wasserbett schlafen. Ich mag ja diese Form der Matratzen gar nicht und wir haben wirklich Spaß, als die Betten bei jeder Bewegung fein gluckern.
Am nächsten Tag sitzen wir beide auf den Rädern und erkunden die Insel. Der Standardtrip steht auf dem Programm: Bis zur Weißen Düne mit dem Rad (wie es anscheinen die Hälfte der Norderney-Besucher auch tut) und dann noch ein wenig am Hafen entlang schauen. Die Weiße Düne hat uns fasziniert, nicht nur das Restaurant, auch der Strand vor der Tür mit den Umkleidekarren. Und alles übrigens bei herrlichsten Sonnenschein, da funkelt die Nordsee gleich noch mal so schön.
Von dort geht es durch einen Zauberwald, denn die Bäume auf den Ostfrieseninseln wachsen knorrig und gedrungen und geben mystische Formen ab. Ich mag soetwas sehr und kann mich gar nicht satt sehen. Wir erklimmen die Thalasso-Plattform und machen uns auf den Weg zum Hafen, vorbei ein dem Dünenfriedhof, den ich in seiner Schlichtheit sehr beeindruckend finde.
Am Hafen finden wir den Surfshop und melden und spontan zum Schnuppersurfen an. Ende Septemer und bei 10 Grad Wassertemperatur. Auch dazu wird es einen extra Artikel geben, gesagt sei aber: Die Surfschule dort ist kult und hat uns voll mit dem Surfvirus infiziert.
Viel zu schnell sitzen wir wieder auf der Fähre. Und merken, was wir alles nicht gemacht haben. Ich möchte unbedingt noch einmal zum Wrack wandern, am liebsten im Winter. Dann muss ich wohl noch mal auf diese schöne Insel. Die, wie ich fand, nur wenig Mallorca-Kegelclub-Stimmung hatte, sondern einfach nur ein wenig urbaner ist als die anderen dörflichen Inselschwestern. Ich mochte auch das sehr, denn dort findet man noch das Stilvolle der alten Bäderkultur. An den wenigen Orten, wo gefeiert wird, kann man auch vorbeigucken, wenn man nicht mitmachen möchte, so wie wir. Und hier kommen meine Tipps für Norderney:
2. Sehenswürdigkeiten auf Norderney
2.1. Museen
Bademuseum: Künstliche Wellen waren 1931 etwas ganz Besonderes, vor allem, wenn sie 1,8 Meter hoch waren: das Bademuseum der Insel zeigt nicht nur die alte Wellenmaschine in seine Außengelände, sondern im Inneren auch viele Elemente, um der Geschichte des ältesten Nordseebades auf die Spur zu kommen. Vier Jahre, nachdem an der Ostsee Heiligendamm das erste Seebad Deutschlands wurde, rückte Norderney als zweites Seebad des Landes nach. Die Geschichte der Kuren, der Gästebewirtung sowie Meer und Mythen sind im Bademuseum zu finden. Am Westerstrand 11, Tel. 04932/935422, www.museum-norderney.de, Di-Fr 11-17, Sa/So 14-17 Uhr, 4, Kinder 2 € (bis 8 Jahre frei).
Rettungsbootmuseum: Die Nordsee ist nicht immer so friedlich, wie sie aussieht, mitunter gibt es für die Rettungsdienste auf See viel zu tun. Wo die Gefahren liegen und wie die Menschen helfen, diese zu vermindern, darüber informiert das Rettungsbootmuseum der Insel. Immerhin wurde schon 1872 die erste Rettungsstation auf Norderney installiert. Das neun Meter lange Rettungsboot Fürst Bismarck kann dort von innen besichtigt werden, spektakuläre Schiffsrettungen sind dokumentiert. Am Weststrand 5, tgl. 15-17 Uhr
Fischerhausmuseum: Wie mögen sie wohl einst gewohnt haben, die Fischer auf Norderney? Auf diese Fragen gibt das Fischerhausmuseum Antwort, denn es zeigt alte Wohnräume der Insel mit dunklen, schweren Holzmöbeln und einfachen Öfen. Das Haus stammt aus dem Jahr 1800 und gibt Auskunft über das Ritual rund um den Ostfriesentee oder woher die Redewendung kommt „einen Zahl zulegen“. Mit dabei sind natürlich auch Teekannen und Teekessel im zugehörigen Teehuus, die es ebenso wie eine Nebelkanone zu bestaunen gibt. Unvorstellbar, dass in diesem kleinen Haus noch in den 1920er Jahren drei Familien gelebt haben. Weststrandstraße 1, 26548 Norderney, Tel. 04932 82503, Mi/Do 15-17 Uhr, Teeführung extra buchbar.
Wattwelten: Die Weltkarte neu verpuzzeln, den Geräuschen des Wattenmeeres lauschen oder den Einsiedlerkrebsen beim Verstecken zuschauen – das Nationalpark-Haus informiert auf spielerische Weise Groß und Klein, warum das Wattenmeer so schützenswert ist. Kinder freuen sich über viele Angebote zum Anfassen, Ertasten oder Rätsel, die es zu lösen gilt. Der Besuch der Dachterrasse mit dem dominanten Modell der Kornweihe ist Pflicht. Kinder lassen es sich nicht nehmen, in das Stahlmodell zu krabbeln und mit den Seilen die Flügel zum Schwingen zu bringen. Am Hafen 2, 26548 Norderney, Tel. 04932/ 2001, www.nationalparkhaus-wattenmeer.de, März-Sep tgl. 9-17, Okt.-Feb Di-So 10-17 Uhr, 6, Kinder 3 €
2.2. Sehenswert auf Norderney
Kurtheater: Roter Samt auf den Sitzen, geschwungene Architektur und Akzente in Gold und Weiß: Das Kurtheater gibt sich ganz im barocken Stil. Es stammt aus den Jahre 1893 und kann bis zu 363 Besucher beherbergen. Heute ist es Spielstätte der Niedersächsischen Landesbühne und gilt als ältestes Theater Ostfrieslands. Wer einen Kinofilm sehen will, dass das dort auch tun und die herrliche Stimmung genießen. Besonders gut gefallen hat mir übrigens die Bar, die sich an das Theater anschließt, sie hat so einen alternativen Touch und ist nicht so gestylt wie andere Bars, sondern gemütlich-zeitlos. Am Kurtheater 4, 26548 Norderney.
Conversationshaus: In Ruhe einen Kakao auf den gemütlichen Sesseln trinken, schnell noch der der Touristeninformation Öffnungszeiten erfragen oder einfach nur lesen: Das Conversationshaus lässt alte Kurtraditionen wiederaufleben. Dort trifft man sich auf Noderney jenseits der Kneipenlandschaft. Einmalig ist die Bibliothek. Dort sitzen Gäste tatsächlich noch über Büchern und lesen: Der Lesesaal des Gebäudes ist wichtiger Anlaufpunkt für Besucher, die hier gemütlich im schwarzen Ledersessel nicht nur die Regenfront abwarten, so mancher hat sich schon festgelesen. Die Regale sind meterhoch, Kronleuchter hängen hübsch von den Decken. Wem ein Buch zu dick ist, der blickt in die Zeitung oder surft im Internet. Am Kurplatz 1, 26548 Norderney, Tel. 0 49 32/ 89 19 00, tgl. 9-22 Uhr
Kap: Das Wahrzeichen der Insel stammt aus dem Jahr 1848: Ein sechseckiger Turm sollte als Landmarke helfen, die Gewässer um die Insel besser befahren zu können und Seeleuten bei der Navigation zu helfen. Der Holzbau wurde bald von einem sechseckigen Ziegelbau ersetzt. Nordseeluft und Winde haben diesem Gebäude derart zugesetzt, dass es 2017 durch einen Neubau ersetzt wurde, ganz im Original-Look mit sechseckigem Grundriss und auf dem Kopf stehenden Dreieck auf dem Dach.
Sternwarte: Wenn die Sonne untergegangen ist und der Himmel dunkel genug ist, dann blinken sie weit oben: Planeten, Sonnen und Sterne. Wer welchen Namen trägt und welches Sternbild besonders gut zu sehen ist, darüber können sich Besucher bei der Wilhelm-Dorenbusch-Sternwarte schlau machen. Dort werden auch Phänomene wie Meeresleuchte oder Nordlichter gezeigt, die mitunter auch auf Norderney zu sehen sind. Hobbyfotografen freuen sich über spezielle Workshops zur Nachtfotografie. Am Kap 31 a, 26548 Norderney, Tel. 04932/8619979, www.sternwarte-norderney.de, Di ab 19.30 Uhr geöffnet, 7 €, keine Spezialpreise für Kinder, Kinder unter 7 Jahren dürfen nicht mit hinein.
Windmühle: Stolz strahlen ihre weißen Flügel in der Sonne: Die einzige Windmühle auf den Ostfriesischen Inseln stammt aus dem Jahre 1862 und war bis 1962 im Dienst, um Getreide zu mahlen. Das teilweise reetgedeckte Gebäude im Stile eines Galerieholländers ist heute eines der Wahrzeichen der Insel. In der Mühle ist ein Restaurant mit Teestube untergebracht. Marienstraße 24, 26548 Norderney
2.3. Natur & Landschaft
Strandpromenade: Sie ist 6 km lang lang, kann unten mit Fahrrädern befahren werden, wenn die Tide stimmt, während oben die Fußgänger ungestört spazieren: Ein Spaziergang auf der Promenade in Norderney gehört auf jeden Fall zum Besuch, egal, ob die Brandung bis an den Weg spritzt oder ob das Wasser ebbebedingt sich weit zurückgezogen hat. Hier ist immer etwas los, wenn es windet und regnet, gleicht der Weg einer Modenschau für Friesennerze.
Januskopf: Der Nordstrand der Insel gilt als Gegend der Aktiven. Am feinsandigen Strand findet der Inseltriathlon statt ebenso wie das nahe Surfcafé Kiter und Surfer lockt. Familien freuen sich über Spielplätze, Größere versuchen es auf dem Bungeetrampolin (im Sommer dort aufgestellt) und wer es gemütlicher möchte, spielt eine Partie Minigolf. Der Nordstrand befindet sich etwa 10 Gehminuten vom Zentrum entfernt.
Weiße Düne: Was die Sansibar für Sylt, ist die weiße Düne für Norderney. Ein hübsches Lokal in den Dünen, davor ein Strand wie aus dem Bilderbuch. Am Strand finden sich die typischen Badekarren, Holzwagen, die einst zu hunderten an der Nordsee als Umkleidekabinen standen. Heute sind de drei Karren zwar mehr Selfie-Stationen, doch so mancher geht dort auch tatsächlich hinein, um seine Kleidung in Ruhe zu wechseln. Busse fahren bis an den vorgelagerten Parkplatz, die meisten Menschen aber kommen mit dem Rad oder zu Fuß über den Zuckerpad her.
Thalasso-Plattformen: Nordstrand, Zuckerpad und Dünensender – Das Holz ist angenehm warm unter den Füßen, Wolken ziehen wie ein Spielfilm am Firmament vorüber und dann diese gute Luft: Auf Norderney ist schon das Atmen Therapie. Thalasso heißt diese Jahrtausende alte Kurform mit den Elementen des Meeres: Salz, Luft und Wasser. Spaziergänge gehören dazu und dafür hat die Insel einen eigenen Thalasso-Weg eingerichtet. Immer mit den passenden Möglichkeiten, eine Pause zu machen. Ob am Nordstrand mit der hoch aufgeständerten Plattform, die sich mit der Wendeltreppe erreichen lässt oder auf dem langen Holzsteg am Zuckerpad. Der lange Holzweg ist übrigens prima mit dem Rollstuhl befahrbar. Und am Dünensender warten gemütliche Sitzsäcke aus Korb auf Menschen, die Pause machen möchten.
Leuchtturm: Sie müssen nicht immer rot-weiß-geringelt sein, das jedenfalls beweist der Leuchtturm der Insel Norderney. Der Backsteinbau stammt aus dem Jahr 1871 und ziert eine zehn Meter hohe Düne. Mit seinen knapp sechs Metern ist der das höchste Bauwerk der Insel. Der letzte Leuchtturmwärter ist 1981 ausgezogen, seitdem wird der Turm automatisch gesteuert. Sein Blinken leitet auch heute noch die Schiffe durch knifflige Wetterlagen. Über die 254 Stufen können Besucher heute zur Aussichtsplattform klettern. Am Leuchtturm, 26548 Norderney, April-Ende Okt. tgl. 14-16 Uhr.
Wrack am Inselende: Ein wunderschöner Ausflug für alle, die Einsamkeit und Natur lieben, ist die Wanderung zum Wrack. Es geht drei Stunden eine Strecke vom Parkplatz des Leuchtturms aus bis zur äußersten Ostspitze der Insel. Der Weg ist einsam, flach und etwas für Menschen, die die Stille mögen, denn nur wenige der Besucher nehmen sich diese Strecke vor, für die man gut 6 Stunden einplanen sollte. Vor dem Start aber unbedingt nach dem Stand der Flut erkundigen, wenn sie höher als normal ist, sollte man die Wanderung lieber verschieben.
4. Anreise und Parken auf Norderney
Mit dem eigenen Auto auf die Insel zu fahren, lohnt sich überhaupt nicht. Norderney ist nicht nur super mit dem Rad zu erkunden, weil es so übersichtlich ist, die Insel ist auch hervorragend ins Netz des öffentlichen Nahverkehrs eingebunden. Und die meisten Wege legt man dort sowieso zu Fuß zurück, weil man im Urlaub ist. Also die 75 € (oder mehr) für den Autotransport auf der Fähre lieber sparen und gegebenenfalls ins Taxi investieren.
Parken auf Norderney: Im Stadtzentrum ist Parken nur zum Be- und Entladen erlaubt, wenn man seine Koffer etwa zum Hotel bringen will. Ansonsten muss das Auto außerhalb der Cityzonen geparkt werden, das sind immer mindestens 10 Minuten zu Fuß, die man als Weg einplanen sollte. Parken kostet auf dem Dauerparkplatz pro Tag 3,50 €.
5. Restaurants und Cafés für den Norderney-Urlaub
Marienhöhe: Wie eine weiße Krone auf einem Grashügel sitzt die Marienhöhe über der belebten Strandpromenade. Der Panoramablick ist herrlich von dort aus sieht man die einfahrenden Fähren, das auslaufende Wasser, die Gäste auf der Promenade und natürlich den weiten Horizont samt Sonnenuntergang. Der Pavillion geht übrigens zurück auf die Zeit, als Heinrich Heine auf der Insel verweilte .Königin Marie von Hannover hat diesen Pavillon Mitte des 19. Jahrhunderts dort als Andenken an das Nordsee-Epos des Dichters und seines Werkens auf der Insel errichten lassen. Den königlichen Stil hat die Marienhöhe sich bis heute bewahrt. Damenpfad 42a, 26548 Norderney, Tel. 04932 9350153, www.marienhoehe-norderney.de, tgl (außer Di) 10-22 Uhr
Weiße Düne: Geschützt in den Dünen sitzen, den Nordseewind mit dem Gras spielen sehen und einen heißen Tee genießen – die Weiße Düne ist das Ausflugslokal schlechthin auf der Insel. Und ein sehr niveauvolles dazu. Es ist ein Platz für Genießer, die das Einfache mögen, das raffiniert auf den Teller kommt. Ob einfache Kartoffeln oder Fish and Chips und sogar die Limonade hat eine besondere Note, Minzblätter im Glas. Das Ambiente ist hell, freundlich und aufgeräumt modern, an kalten Wintertagen knistert sogar ein Kaminfeuer. An schönen Tagen hier mittags ein Plätzchen zu ergattern, ist fast aussichtslos. Norderney-Profis reservieren sich deswegen einen Tisch vor. Aber harren mit Geduld aus. Übrigens gibt es hier das Bierau ch in 3-Liter-Magnum-Flaschen. Weiße Düne 1, 26548 Norderney, Tel. 04932 935717, tgl. 11-21 Uhr.
Bittersüß: Wer diese Tür öffnet, tritt in eine andere Welt. In einen Kosmos des Geruchs und Genusses. Kaffeeduft schwebt über allem, dazwischen ein Hauch der Note frischer Waffeln: Bittersüß ist Café, Chocolaterie und Kaffeerösterei in einem. Hier gibt es feine Pralinen zu kaufen oder andere süße Leckereien, wer Glück hat, ergattert einen der raren Plätze und freut sich über herrliche Waffeln und wunderbare heiße Schokolade, das schmeckt nicht nur an Regentagen. Der Kaffee wird hier selbst geröstet und in verschiedenen Varianten aufgebrüht. Strandstraße 7, 26548 Norderney, Tel. 04932 4980426, tgl. (außer Mi) 10-18, Nov-März 11-17 Uhr, www.bittersuess-norderney.de
Milchbar: Es gibt Phänomene, die lassen sich nicht erklären. Etwa, dass in Flugzeugen andauernd Tomatensaft bestellt wird. Oder auf Norderney so viel Milchreis verzehrt wird. Möglichweise haben die Gründer der Milchbar in den 1930er Jahren einfach eine geniale Marktlücke gefunden, als sie Milchprodukte zum schnellen Verzehr angeboten haben. Die geschwungenen Formen des Pavillons erinnern noch an diese Zeit. Doch dem ist die Milchbar längst entwachsen, inzwischen ist das Restaurant mit Selbstbedienungscharme und schmaler Karte beliebter Platz, nicht nur abends für den Sonnenuntergang. Und klar, dass der Milchreis dort noch immer auf der Karte steht. Abends Musik vom DJ. Damenpfad 33, 26548 Norderney, Tel. 04932 927344, www.milchbar-norderney.de, tgl. 10-23 Uhr, im Sommer länger.
Friedrich: Ein Restaurant mitr modernem Ambiente, der Stil ist belgisch angehaucht, die Karte international-kreativ. Ein schönes Plätzchen, um auch jenseits der typischen Essenszeiten noch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, die gute Qualität hat. Friedrichstraße 18, 26548 Norderney, Tel. 04932 86 89 80, www.friedrich-norderney.de. Auch Ferienwohnungen.
6. Einkaufen
Solaro: In Zeiten der Baumärkte und Shopping-Malls gibt es sie immer weniger: Die inhabergeführten Haushaltswarengeschäfte. Solaro ist eine feste Größe im Inselleben, vom Dekoartikel über Schlüsseldienst, Eisenwaren, Gravuren oder einfach nur Schönes für Küche und Wohnzimmer findet sich dort alles, sogar Sanitäreinrichtungsbedarf. Strandstraße 21, 26548 Norderney, Tel. 04932/ 469, www.solaro-ney.de, Mo-Fr 9.30-18, Sa 10, So 10.30-13 Uhr
7. Sport und Entspannung
Surfschule Norderney: Surfen lernen an der Nordsee? Das geht auf Norderney prima, denn nahe des Hafens in einer ruhigen Bucht hat sich die Surfschule der Insel niedergelassen und bringt Kindern wie Erwachsenen die Kunst bei, richtig auf dem Brett Balance zu halten. Der Schnuppersurfkurs (2 Stunden) kostet 25 €. Am Hafen 17, 26548 Norderney, Tel. 04932 648, www.surfschule-norderney.de, tgl. 9-18 Uhr, Surfen ist nur von März bis Oktober möglich, im Winter muss die Schule aufgrund der Sturmflutgefahr Unterrichtspause einlegen.
Badehaus: Wie prickelnder Champagner sprudelt das Salzwasser im Badehaus vom Beckenrand, fein zerstäuben sich die Salzwasserpartikel und gehen direkt in die Atemwege: Thalasso ist auf Norderney nicht nur ans Draußensein gebunden, sondern lässt sich auch innen gut erleben. Das Badehaus ist das größte Thalassozentrum Deutschlands. Es geht auf das älteste Meerwasserwellenbad zurück, das im Bauhausstil errichtet wurde. Nach umfassender Sanierung wurde daraus ein modernes Wellnesszentrum mit ausgeklügelten Angeboten: Im Salzwasserbad (36 Grad) schweben die Gäste etwa wie im Toten Meer, das Feuerbad (42 Grad) ahmt heilsames Fieber nach und wer im großen Becken unter Wasser genau hinhört, kann klassische Musik wahrnehmen. Es gibt auch einen großen Spaßbade- und Saunabereich, aber einzigartig ist tatsächlich das Thalassoangebot. Wer gar nicht genug bekommen kann, schmiert sich Nordseeschlick als Packung auf die Haut. Am Kurplatz 3
26548 Norderney, Tel. 04932 891400, Spa ab 4 Std, 20, Abendkarten 15, Tageskarte 42 €, Familienbad 13, Kinder 8,50 € für 4 Std.
8. Hotels und Ferienwohnung auf Norderney
Wohnen im Badehaus-Appartement
Wir haben im Badehaus gewohnt. Das ist ein perfekter Ort, denn er liegt völlig zentral und das Beste ist, dass im Preis der Eintritt zu diesem herrlichen Spa inbegriffen ist. Das heißt, man kann abends im Bademantel aufs Zimmer gehen und sich dort herrlich entspannen. Diesen Wohlfühlfaktor haben wir sehr genossen. Das Badehaus ist als Appartement-Hotel angelegt, wir hatten ein Wohn-/Schlafzimmer und eine kleine Küchenzeile, in der wir uns sogar etwas hätten kochen können. Frühstück gibt es im benachbarten Café Extrablatt. Insgesamt ist das Badehaus aber schon recht teuer, wenn man länger bleiben möchte.
Bed and Breakfast/Frühstückspension auf Norderney: Villa Westend
Wie ein Puppenhaus hat Silke Bruns ihre Pension ausgestattet – ich habe mich sofort in dieses Ambiente verliebt. Knallrote Stühle, blaue Kissen, es ist wirklich wie ein nostalgisches Puppenstübchen und lässt Kindheitsträume wahr werden. Die Zimmer und Appartements liegen zudem sehr schön zentral, es ist nicht zu weit zum Westrand und nur wenige Schritte zum Dorfzentrum. Die Zimmer kosten ab 70 € pro Nacht, Friedrichstraße 4, 26548 Norderney, Tel. 04932 93990, www.villawestend-norderney.de
Hotels auf Norderney
Inselloft: Wer Desing sucht und schnörkellos schön wohnen will, der geht ins Inselloft. Hier stimmen Stil und Wohlfühlatmosphäre. Das Haus ist nach modernen Konzepten errichtet und glänzt mit hellen, aufgeräumten Zimmern, wunderbaren Chillecken und herrlichen Essensmöglichkeiten im Restaurant Esszimmer. Ein Haus, in dem ich auch gerne einmal auf Zeit wohnen würde. Damenpfad 37-40, 26548 Norderney, Tel. 04932 893800, www.inselloft-norderney.de, ab 150 €/Nacht
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Auch andere Bloggen haben über Norderney geschrieben. Tania von Takly on Tour etwa hat die Insel erkundet. Angela von Unterwegs mit Kind hat die Insel mit ihrem Sohn die Insel erkundet. Marina von MS Welltravel hat auch Tipps für Norderney auf Lager. Susanne von Travelsanne gibt Tipps für Norderney mit Kindern.
Ihr habt Lust auf Norderney bekommen? Dann lest mal in meinen nächsten Artikel rein. Hier erlebe ich Thalasso im Badehaus und auch das Surfen habe ich auch der Insel gelernt. Andere Ostfriesische Inseln sinc auch schön. Hier schreibe ich über Spiekeroog und hier gebe ich Tipps für Juist. Auf Juist war ich zudem auch zum Elfenspaziergang. Wenn du mehr über Ostfriesland lesen möchtest, findest du hier einen Reiseführer für Ostfriesland und hier habe ich über unglaubliche Orte in Ostfriesland geschrieben. Du möchtest über die anderen Ostfriesischen Inseln lesen und wissen, welches ist die schönste? Darüber habe ich hier geschrieben.
Offenlegung: Die Zeit auf Norderney wurde unterstützt von Norderney-Tourismus, die uns die Übernachtungen im Badehaus gesponsort haben. Danke dafür! Alles andere habe ich selbst finanziert.
15 Antworten
Tja Andrea was schreibe ich da ? Toller Beitrag und tolle Fotos ! Ganz besonders gefallen mir natürlich die Bilder mit den Umkleidekabinen und das Nordseelicht ! Aber auch das Schwimmbad sieht sehr toll aus. Schlafen in einem Wasserbett – das Vergnügen hatte ich bisher auch noch nie !!! Ganz toll gemacht aber das ist man ja gewohnt !
Hey danke Manni, da werd ich ja rot hier am Montagmorgen bei so viel Lob! Ich freu mich sehr – bei so einem Wochenstart ist das gleich wie ein Motivationskick. Liebe Grüße
Ich liebe den Norden und ganz besonders deine Beiträge. Auf Norderney war ich vor vielen Jahren. Durch deinen Beitrag hast du die Erinnerungen geweckt und auch die Sehnsucht. Das Badehaus mit dem Wellness Angebot wäre auch was für mich. Schade, dass es soweit weg ist. So ein kurzes Wochenende bei diesem Wetter wäre schon was. Toller Beitrag mit genialen Tipps
LG Andrea
Danke liebe Andrea, das freut mich aber sehr, dass ich dich mit dem Norden begeistern kann. Liebe Grüße
Ach wie herrlich! Ich glaube, ich hätte es genau wie du gemacht und mir die Umgebung mit dem Fahrrad angesehen! Großartige Fotos, vor allem das schöne Foto von dir! 😀
Es wird Zeit dass ich den Norden wieder besuche!
Ganz liebe Grüße!
Liebe Amara,
danke dir. Ich freu mich sehr über das Fotolob! Und dabei sind es mehr si im Vorübergehen gemachte Bilder. Die meisten habe ich gar nicht komponiert. Aber dann wird dir die Bretagne bald hier sicher auch gefallen. Viele liebe Grüße
toller artikel, großartige bilder. hätte glatt lust, gleich loszufahren um mir auch noch ein bisschen von dieser insel zu genehmigen. ich mache ja manchmal solche spontanen touren. doch die zeit ist diesmal knapp. daher vielen dank, dass du eine große portion dieses inselfeelings rüber gebracht hast…
Danke, lieber Peter. Hinfahren lohnt sich auf jeden Fall, unser Sommer will ja auch nicht enden. Nordsee ist halt immer eine gute Idee.
Liebe Grüße
Andrea
Das Conversationshaus! Wie schön ist das denn, Andrea. Norderney steht natürlich sowieso seit ewigen Zeiten auf meiner Liste. Rutscht jetzt aber gleich noch mal weiter nach oben. Dein Beitrag ist abgespeichert 🙂 Und liebe Grüße, Stefanie
Liebe Stefanie,
ja, das ist wunderschön, oder? Vor allem auch von innen. Aber das Theater fand ich auch großartig und die Weiße Düne. Doch einfach mal ins Conversationshaus gehen und lesen, lesen, lesen, das wäre grad mein Herbstwunsch.
Liebe Grüße in den schönen Norden
Liebe Andrea, ein wirklich großartiger Beitrag, sehr informativ, supertolle Bilder.
War letztes Jahr auch auf Norderney, du hast alles so beschrieben wie ich es dort auch empfunden und erlebt habe, super! Dem wäre nichts mehr hinzu zufügen.
Danke und herzlichen Gruß,
Helmut
Danke, lieber Helmut, das freut mich aber sehr. Positive Rückmeldungen sind immer schön.
Liebe Grüße
HUi! :I Da bekommt man ja glatt Lust auf Meer :))) sieht wirklich sehr schön aus, hast natürlich auch tolle Fotos gemacht 😉 :D:…danke für diesen schönen Guide. Wir sind aber gerade im urlaub obereggen …hier gefällt es uns aber auch richtig gut 😀 😀 .D…hab noch einen schönen abend und beste Grüße! Maren
Liebe Maren, Dankeschön. Das freut mich sehr, wenn es dir gefällt. Liebe Grüße
Hallo Andrea,ich,Carsten fahre mit einer 72 jährigen Patienten das erste Mal auf Norderney vom 02.10 bis 09.10.21.Ich bin sehr inspiriert worden von Deinen Eindrücken und Fotos und guten zustimmenden Kommentaren.Lieben Gruß sendet Carsten 50 Jahre aus Krefeld!