Ein Auflug in den Ith ist immer eine gute Idee. Besonders schön ist der Götterpfad, ein sieben Kilometer langer Wanderweg, der zu den mystischen Orten führt.
Was für ein Name: Götterpfad! Da kann ja gar nichts mehr schief gehen. Auf meinen wochenendlichen Ith-Erkundungstouren war ich gestern auf einem ganz besonderen Weg. Der Götterpfad startet in Coppenbrügge und führt über etwas mehr als sieben Kilometer durch die Zauberwelt des Ith.
Als Einstiegsort eignet sich der Parkplatz am Felsenkeller in Coppenbrügge gut, aber auch der Bahnhof ist nicht weit entfernt. Gefolgt wird dabei immer den Schildern „Teufelsküche“, denn tatsächlich kann man am Ith in eben jene gelangen.
Dort soll einst die KInderscharr, die der Rattenfänger aus dem nahen Hameln entführt hat, ihr grausames Ende gefunden habe. Eine dunkle Sage, die gar nicht so recht an diesen schönen Platz passen möchte. Doch der Reihe nach.
Nach dem Einstieg in den Wald ändert sich der Asphaltweg in einen schönen, weichen Wanderweg, der zunächst am Feldrand entlang führt. Zunächst geht es noch sanft bergauf. Die lichte Umgebung wird schon bald schattig und dunkel, der Buchenwald der Ith ist erreicht.
Der Weg führt immer geradeaus und schon wenige Minuten nach Erreichen Waldes zeigt sich ein Platz, der mich völlig überrascht hat: Er breitet sich wie eine Kuhle vor mir aus.
Eingerahmt wird diese Kuhle von den typischen Ithfelsen, stein, moosbewachsen und oftmals mit knorrigen Bäumen bewachsen. Zunächst dachte ich, das sei die Teufelsküche, doch falsch, es war einfach nur eine Lichtung im Ithwald.
Den Schildern folgend wanderte ich hinter zwei jungen Kerlen hinterher gen Teufelsküche. Der so grade Weg passt sein Erscheinungsbild plötzlich der steilen Topografie des Ith an und wird zu einer langen Naturtreppe, die mich (und die jungen Herren auch) ganz schön ins Schnaufen gebracht hat.
Einer zieht sich sógar seine Joggingschuhe aus und tauscht sie gegen die im Rucksack befindlichen Wanderschuhe. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so steil und fordernd ist“, höre ich ihn sagen. Ich bin froh, dass mein junger Hund derart an der Leine zieht, das ist wie ein kleiner Motor.
Mitten in dem steilen Treppenaufstieg befindet sich ein Tor zwischen zwei Felsen – der Eingang zur Teufelsküche ist ganz unspektakulär. Übrigens: Betreten darf man sie nicht (ist ja auch irgendwie logisch). Jenseits des Aspektes, dass wohl kaum jemand in Teufelsküche kommen möchte, ist es nicht erlaubt, den Weg (und damit die mit Brocken übersäte Mulde) zu betreten, Felsen und Gewächse sind zu empfindlich, als dass man auf ihnen herumtrampeln sollte.
Der steile Aufstieg geht weiter und oben wartet der Fahnenstein. Es ist nicht nur ein wunderbarer Aussichtspunkt, von dem aus man auf den Osterwald und den Kleinen Deister blicken kann, sondern er ist auch umgeben von kleinen Höhlen und natürlichen Unterschlüpfen – eine Landschaft wie aus einem Fantasy-Film.
Mit Erreichen des Fahnensteins ist zugleich auch der Ith-Hils-Höhenweg erreicht. Dort oben wird alles etwas lichter und immer wieder ergeben sich Stellen, an denen man auf die steil abfallenden Ithwände blicken kann.
Der Weg führt bis zur Felsformation Adam und Eva, den wohl berühmtesten Ith-Felsen. Von dort aus geht es weiter nach Bessingen zur Schwefelquelle und dann im Tal zurück nach Coppenbrügge. Die Wanderung dauert etwa drei Stunden.
Eine Wegbeschreibung für den Götterpfad gibt es hier. Wenn du mehr über Sagen und Mythen aus dem Ith lesen möchtest, wirst du hier fündig.
8 Antworten
Liebe Andrea, voll schön! Da müssen wir auch unbedingt mal zusammen wandern gehen!
Liebe Grüße,
Lena
Sehr schöner Beitrag. Wir lieben die Natur total und uns haben die Bilder äußerst gut gefallen. 🙂
Liebe Lena, sehr gern! Vor allem Samstags passt es immer gut bei mir 😀 ES ist soooo traumhaft dort. Liebe Grüße an deine Bande
dankeschön, es ist total schön dort
Hallo Andrea!
Habe ich diese Bericht zufällig und mit Freude entdeckt.
Merci für die schöne Fotos, haben in mir gute Erinnerungen wachgerufen obwohl ich in diese Gegend noch nie gewesen…
Liebe Grüße aus Schwarzenburg!
Zoltan
Hallo Zoltan, das freut mich aber sehr! Was du schreibst klingt spannend, mit den Erinnerungen, obwohl du noch nie bei uns warst. Viele Grüße nach Schwarzenburg, woauchimmer das ist:-D
Mein nächster kleiner Urlaub soll für eine Woche in die Nähe von Coppenbrücke gehen. Da darf natürlich eine Wanderung als Outdoor-Fan nicht fehlen. Doch wenn ich nun ehrlich bin, habe ich gerade 1 Woche gebraucht, um endlich auf eine Wanderung zu stoßen.
Somit vielen Dank für diese Beschreibung und den tollen Fotos. Der Götterpfad landet auf jeden Fall auf meine „To-Do“-Liste. Klingt ja echt interessant, besonders das mit dem Rattenfänger.
Falls ich darüber auf meinem Blog berichten werde, werde ich dich gerne als Inspirationsquelle verlinken. Denn ja, das warst du für mich gerade wirklich.
Somit bleibe gesund und viel Spaß weiterhin draußen in der Natur.
Viele liebe Grüße, der kleine Weltenspatz Shelly
Das klingt toll, danke dir für dein Feedback, solche Kommentare versüßen mir immer den Tag. Ganz liebe Grüße
Andrea