Die Bretagne ist nicht nur landschaftlich ein Traum, sondern auch zur Vogelbeobachtung. Vor allem im Oktober kommen die Vögel in riesigen Scharen.
#Vogelbeobachtung in der Bretagne: Lanildut
So viele Möwen. Der Strand flimmert von ihrem Geflatter. Weißes Gewusel. So ein Geflimmer habe ich noch nie gesehen, schon gar nicht auf dem Wasser. Und die Möwen haben Spaß. Es scheint, als spielten sie Wellenreiten mit dem Meer. Die Flut kommt und bringt die Vögel zum Tanzen.


Es ist Oktober, wir sind in der Bretagne, am Westzipfel der Region und es wirkt, als hielten die Vögel hier eine Versammlung ab, denn überall tschilpt und krächzt es. Das Mer d’Iroise oder auch Iroise-See, das den westlichsten Zipfel der Bretagne umspült, es ist bekannt für seine große Artenvielfalt, denn dort Ort, wo der Ärmelkanal in den Atlantik mündet, ist reich an Algen und bietet so ein großes Nahrungsangebot.

Schon am Strand von Lanildut mit den kleinen Buchten sind sie zu sehen: Graureiher, Silberreiher, Kormorane und ganz viele Möwen. Man muss sich einfach nur auf die Felsen setzen und schauen – und schon sieht man viele Vögel.

#Die Vogelwelt bei Le Conquet
Wie muss das dann erst in Le Conquet sein? Dort gibt es einen Brackwassersee, wo sich das Salzwasser des Meeres mit dem der Flüsse aus dem Binnenland mischt, finden Vögel ein ideales Revier zum Fischen und Jagen.

Der Etang de Kerjan mit seinen überspülten Wiesen und bei Ebbe sandigen Böden bietet Großem Brachvogel, Rabenkrähe, Pfuhlschnepfe, Drosseluferläufer, Seidenreiher, Rotschenkel, Brandgans ein Revier, ebenso wie dem Austernfischer und vielen Möwen.

Vor zwei Jahren ist dort sogar ein Pelikan gelandet und hat sich einige Tage dort aufgehalten. Doch das ist wohl eher eine Ausnahme. Häufiger hingegen lassen sich Schwäne beobachten. Und Graureiher. In Massen, denn die großen Tiere haben dort eine Kolonie und fliegen immer mal wieder in die Wiesen, um dort nach Amphibien oder Fischen zu jagen. Mit etwas Glück kommen sie sogar nah an den Picknickplatz, den die Gemeinde dort eingerichtet hat.

Doch nicht nur in Le Conquet lassen sich Vögel gut beobachten. Vor der Küste liegt die Trauminsel für Ornithologen: Ouessant mit ihren 400 Vogelarten zählt zu den artenreichsten Gegenden Europas, vor allem Sturmtauchen finden sich dort in großen Mengen, aber auch Basstölpel. Doch wir haben es im Oktober nicht auf die Insel geschafft.

#Ibisse und Papageientaucher
In der Gegend um Lannion übrigens werden in letzter Zeit sogar Ibisse gesichtet. Dass die Krummschnäbel an der Bretagne zu finden sind, ist außergewöhnlich. Nicht ungewöhnlich hingegen ist die Kolonie von Papageientauchern, die auf den Sept-Iles, darunter die Ile aux Moines, in der Bretagne lebt. Wer sie sehen will, sollte allerdings seinen bewanderten Führer und ein Boot mitnehmen.

Doch so viel Aufwand muss auch gar nicht sein, denn in der Bretagne gibt es viele Plätze, um Birdwatching zu machen.

#Tipps zur Vogelbeobachtung in der Bretagne:
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Die beste Zeit: Wenn die Zugvögel auf Durchreise sind, ist die beste Zeit für Vogelbeobachtung in der Bretagne, also die Monate April und Oktober. Die beste Tageszeit für die Vogelbeobtung ist Ebbe, weil die Vögel dann im Watt picken.
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Zu sehen sind unter anderem folgende Vogelarten: Eissturmvögel, Schwarzkopfmöwen, Strandpieper, Sichelstrandläufer, Regenpieper, Sanderling, Graureiher, Austernfischer, Großem Brachvogel, Rabenkrähe, Pfuhlschnepfe, Drosseluferläufer, Seidenreiher, Rotschenkel, Brandgans

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[su_tab title=“Ausrüstung“ disabled=“no“ anchor=““ url=““ target=“blank“ class=““]
Im Rucksack sollte sich auf jeden Fall ein gutes Fernglas befinden und natürlich die Fotoausrüstung. Da man häufig etwas länger an Ort und Stelle verweilt, gerne auch mal auf kühlen Felsen, schadet eine Sitzunterlage ebenfalls nichts sowie etwas Proviant.
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Du möchtest mehr über die Bretagne lesen? Hier habe ich allgemein Tipps aufgeschrieben für die Bretagne im Herbst. Und hier reist du mit mir in den sagenhaften Feenwald. Auch der Mont-Saint-Michel ist ein kraftvoller Ort. Lanildut ist die Algenhauptstadt der Bretagne – darüber erfährst du hier mehr. Carnac zählt zu den geheimnisvollsten Stätten in der Bretagne, darüber habe ich hier berichtet. Und auch ein typisches Rezept gibt es, den Far Breton.
5 Antworten
da hast du ja eine vielzahl an Vögel zusammengestellt. Krass der „Seidenreiher“. Der steht da wie der Klettermaxe !!!!!
Danke, lieber Manni! Die sind mir plötzlich vor die Kamera spaziert. Der Seidenreiher ist hübsch, oder? Aber mich hat die GRaureiherkolonie beeindruckt. Liebe Grüße
Der Seidenreiher mit den gelben Füßen sieht echt putzig aus und die Schnepfe gefällt mir auch sehr gut. Da hast du eine menge Vögel beobachten können und bei dem schönen Licht gute Fotos machen können.
Ich wünsche dir für morgen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ich freue mich schon auf deine Beiträge in 2019
LG Andrea
Ja, liebe Andrea, der ist großartig. Ich wünsche dir auch ein tolles 2019 und hoffe, du bist gut gestartet. Liebe Grüße
Hallo Andrea,
toll, deine schönen Fotos und stimmungsvollen Schilderungen. Und weil das alles so hingebungsvoll gemacht ist, möchte ich eine kleine Korrektur anbringen. Die „Schnepfe“ ist ein Großer Brachvogel. Keine europäische Schnepfenart hat eine so langen und gebogenen Schnabel. Und weil wir schon dabei sind: Die „die kleinen Vögel, die sich auf dem Stein versammeln“ sind Steinwälzer. Ein für mich recht typische Art der franz. Atlantikküste.
Mach weiter so und gute Reisen!
VG Claus