Externsteine: Bekanntester Kraftplatz in Deutschland

Externsteine, Spirituell. Teutoburger Wald, Bad Meinberg, Brücke am Turmfels
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Sie tauchen plötzlich zwischen den Bäumen auf – steil, geheimnisvoll, beinahe unwirklich: die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im Teutoburger Wald. Die bis zu 40 Meter hohen Felsnadeln aus Sandstein gelten als Deutschlands Mini-Stonehenge – und als einer der bekanntesten Kraftorte des Landes.

Externsteine, Teutoburger Wald, Bad Meinberg, Kreuzabnahmerelief, Spirituell

Die Externsteine – Deutschlands Mini-Stonehenge

Seit Jahrhunderten werden sie als Kultplatz, Pilgerstätte und spiritueller Ort verehrt. Besonders zu den Jahreskreisfesten wie Walpurgisnacht oder Mittsommernacht zieht es viele Menschen hierher, um Rituale zu feiern oder einfach die besondere Atmosphäre zu spüren. Leider sind sie deswegen auch in Verruf geraten, da es auch einige Menschen dorthin zieht, die dort, angeregt durch die Ideologie der Nazis, Germanentum feiern möchten. Im Dritten Reich sollten die Steine zu einer zentralen Kultstätte werden, um germanische Traditionen zu feiern. Deswegen sind sie auch bis heute sehr umstritten. Das ist schade, denn sie haben bis heute eine wirklich magische Ausstrahlung,

Ich bin immer mal wieder dort und es ist spannend, wie sich die Wahrnehmung des Ortes ändert, je nachdem, von welcher Richtung man sie ansteuert. Die Externsteine bleiben für mich ein berührender Ort und erhaben – aber dennoch fehlte beim ersten Eindruck der Gänsehautmoment, wie ich ihn etwa in Delphi oder an der Teufelsmauer erlebt habe.

Erst später, im Wald rund um die Steine, fand ich das wieder, was mir bei der Ankunft gefehlt hatte: das Geheimnisvolle, die Magie der Natur.

Geheimnisvoller Wald rund um die Externsteine

Sobald man den touristischen Hauptweg verlässt, wird es still. Die Bäume wachsen hier verdreht, fast verwunschen. Nur wenige Vögel singen. Zwischen den Stämmen funkeln helle Flecken, an denen sich das Licht auf moosigen Steinen bricht – es wirkt wie ein Zauberwald.

Geomanthen sagen, dass hier eine starke Erdstrahlung spürbar sei, und tatsächlich fühlt sich der Wald energetisch anders an.
Überall finden sich kleine Steinkreise, natürliche Felsbecken, in denen sich Regen sammelt, und bizarre Wurzeln, die wie Figuren aus einem Märchen aussehen.

Tipp: Kleine Rundwanderung durch den Zauberwald

Eine besonders schöne Route ist der Rundweg Externsteine A2, etwa 3 Kilometer lang. Er führt durch den mystischen Buchenwald rund um die Felsen und bietet immer wieder stille Plätze zum Verweilen – ideal für alle, die den Ort fernab des Trubels erleben möchten. Im Frühling blühen hier Lerchensporn und mit Glück sogar Knabenkraut, im Herbst leuchtet der Wald in allen Farben.

Der Turmfelsen – mit Blick in die Sonne der Sommersonnenwende

Zurück bei den Steinen steigen meine Tochter und ich die Treppen hinauf. Mehr als 120 unregelmäßige Stufen führen zum Treppenfelsen und weiter über eine schmale Brücke zum Turmfelsen. Über eine gebogene Brücke geht es zum Turmfelsen, auf dem sich die Höhenkammer befindet, deren Loch genau den Aufgangspunkt der Sonne zur Sommersonnenwende trifft.

Das runde Fensterloch ist genau auf den Sonnenaufgangspunkt zur Sommersonnenwende ausgerichtet – ein Hinweis darauf, dass die Externsteine einst als Sonnenheiligtum genutzt wurden.

Es ist schon ein besonderer Ort hier oben und das liegt nicht nur am Ausblick. Wir bleiben einen Moment stehen und genießen die Erhabenheit. Überall kann man hier Dinge entdecken, Ritzbilder und Kritzeleien, durch das vergitterte Fenster wurden Münzen geworfen, ob das wohl Glück bringt? Wir bleiben stehen, schauen hinab auf den Wiembecketeich, und für einen Moment wird es still.
Oben in den Felsen glitzern Münzen, die Besucher durch das vergitterte Fenster geworfen haben – vielleicht ein stiller Wunsch oder ein Glücksbringer.

Tipp: Aussicht mit Bedeutung

Von hier oben hast du einen großartigen Blick auf das Tal. Am schönsten ist der Aufstieg frühmorgens, wenn der Nebel über dem Teich hängt, oder abends, wenn die Sonne langsam hinter den Wipfeln verschwindet. Viele Besucher berichten, dass der Turmfelsen für sie der „energetisch stärkste Punkt“ des Ortes ist.

Die Reliefs und Höhlen der Externsteine

Gegenüber liegt der Grottenfels, der bereits im 17. Jahrhundert mit einer Treppe versehen wurde. Besonders bekannt ist das Kreuzabnahmerelief – ein kunsthistorisch bedeutendes Werk aus dem 12. Jahrhundert, das direkt in den Felsen gehauen wurde.

Darunter findet sich eine Grotte mit Altar und eine Höhlenkammer, die vermutlich schon in vorchristlicher Zeit genutzt wurde. Viele Forscher vermuten, dass hier einst heidnische Rituale stattfanden, bevor der Ort christianisiert wurde. Heute kannst du die vergitterten Höhlen und das sogenannte Grab am Grabfelsen besichtigen – stille Zeugen einer jahrtausendealten Geschichte.

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Tipp: Wanderung zum Lippischen Velmerstot

Wenn du etwas mehr Zeit hast, lohnt sich eine Wanderung von den Externsteinen zum Velmerstot, der höchsten Erhebung des Teutoburger Waldes.
Der Weg führt durch abwechslungsreiche Landschaften, über offene Höhen mit fantastischer Aussicht und durch dichte Wälder voller Mythen.
Oben angekommen erwartet dich der Eggeturm, von dem aus du bei klarer Sicht bis zum Hermannsdenkmal sehen kannst.
Ein perfekter Ausflug für alle, die Natur, Geschichte und Mystik verbinden möchten.

Fazit: Zwischen Mythos, Geschichte und Waldmagie

Ob man die Externsteine nun als Kraftort, archäologisches Rätsel oder einfach Naturdenkmal betrachtet – sie sind beeindruckend. Mich persönlich hat dieses Mal weniger die monumentale Felswand berührt, sondern vielmehr der Wald, der sie umgibt. Dort, im stillen Rascheln der Blätter, scheint die eigentliche Magie dieses Ortes zu liegen.

An den Felsen selbst sind die vergitterten Höhlen, das Grab am Grabfelsen sowie das Kreuzabnahmerelief wichtige Sehenswürdigkeiten. Vielleicht ist es meine Assoziationskette, aber irgendwie werde ich mit den Felsen nicht so warm. Vielleicht muss ich zu sehr an die NS-Zeit denken oder die vielen Menschen, die hier Rituale machen, die mir nicht geheuer sind. Die Externsteine sehenswert, zu meinen persönlichen Lieblingskraftorten zählen sie nicht. Der Wald drumherum hat mich dagegen fasziniert. Aber das muss ja schließlich auch jeder für sich selbst klären.

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16 Antworten

  1. Bild 1 wirklich spektakulär ! Denke da muss man schon auch schwindelfrei sein. Würde mir auch sehr gut gefallen. Ein ganz besonderer Ort und ich danke für diesen Beitrag ! LG Manni

  2. Lieber Manni, das hat sogar meine Tochter geschafft und die mag Höhen nicht so sehr. Aber diese Brücke ist toll, ja. Vielleicht schaffst du es ja doch mal in unsere Nähe hier. Li
    Liebe Grüße
    Andrea

  3. Hallo 🙂
    Ich liebe diesen Ort. Wir waren da mal im Oktober und hatten so schönes Wetter. Die große Kastanie leuchtete golden und oben auf den Felsen wehte ein starker Wind. Es war herrlich und magisch

  4. Danke Andrea ! Ich habe gerade feststellen müssen,dass ich deine Antworten auf meine Kommentare nicht mehr erhalte ! Irgendwas ist hier passiert ! keine Ahnung den ich wundere mich schon eine Zeit und dachte ich habe was verbrochen ! Bekommst du meine Beiträge noch ??? LG Manni

  5. Siehst du ich habe deine Anwort die du gerade geschrieben hast aber nicht bekommen ! Muss praktisch in deinen Beitrag um zu sehen ob du geantwortet hast. Ich bekomme aber keine Mitteilung von WordPress dass du geantwortet hast , ich hoffe du weißt was ich meine !
    Meine Frage war auch ob du meine Beitrag noch siehst und in deinem Reader sind ?

  6. Vielleicht liegt das Fehlen der Magie daran, dass die Vermarktung dieser Felsen so krass ist? Das würde mir eher Energie rauben als Kraft geben. LG Simone

  7. Das empfindet ja jeder anders mit der Magie. Aber ich hatte auch den Eindruck, dass es einfach zu touristisch ist. Als Naturdenkmal aber dennoch toll. Liebe Grüße

  8. Hallo,
    wir waren letzten Sonntag dort.
    Es stimmt der Wald hat etwas verzauberndes.
    Und es ist in der Tat so, das keine Vögel dort sind.
    Sehr merkwürdig, aber ein wundervoller Ort.
    Und man kann stundenlang umher wandern.
    Lg

  9. Liebe Michaela, das ist ja stark, so eine Rückmeldung zu bekommen, toll! Das freut mich sehr. Das mit den Vögeln ist merkwürdig. Ich danke dir nun erstmal für diesen Kommentar und schicke liebe Grüße

  10. So schön wie Deinen Eindruck vom Wald schilderst, und auch tolle Fotos!
    Da kommt ein wenig Heimweh auf!

  11. Es ist wirklich wunderbar zu lesen, dass jemand den gleichen Eundruckk vom Wald um die Externsteine hatte. Es gibt keinerlei Aufzeichnungen zu diesem wirklich aussergewoehnlichen Baumformationen. In einem Radius um die Externsteine herum finde ich die seltsamsten Baeume, Plaetze, Felsen, all das ist vetschwunden, sobald man den „Kteis“ verlaesst..Danke fuer deinen Beitrag.

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Hallo! Ich bin Andrea Lammert. Als Wegreisende, Bücherschreibende und Bloggerin bin ich stets auf Achse.

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