Er herrscht mit seinem Dreizack über das Meer – so jedenfalls glaubten es die Griechen und haben Poseidon einen mächtigen Tempel an der Südspitze Attikas hinterlassen.
#Tempel des Meeresgottes
Allein schon diesen Namen fand ich schon immer faszinierend: Poseidon, wie das klingt! Der griechische Gott des Meeres hat einen wunderschönen Namen, der für mich immer nach unergründlichem Blau und sanftem Wellengang klingt. Klar, dass mich sein Tempel irgendwann ruft, heute war es nun soweit. Ich durfte an den Kraftplatz des Poseidontempels in Sounion in Griechenland. Es ist für mich ein Bilderbuchort griechischer Baukunst. Ein Tempel, erhaben auf einer 60 Meter hohen Klippe über dem Meer, der irgendwann aus den Nichts hinter einer Kurve auftaucht. An klaren Tagen soll man von hier aus bis nach Milos schauen können.
Der Tempel befindet sich an einer wichtigen Stelle, denn von hier aus hat man einen Blick auf die Schiffe, die zum Athener Hafen nach Piräus einlaufen. Es ist ein uralter Platz, an dem schon im 5. Jahrhundert v. Chr. die Menschen um die Gunst des Meeresgottes gebeten haben. Im Jahre 440 v. Chr. entstand der dorische Tempel, den vor allem Seeleute aufsuchten, um für gelungene Überfahrten zu danken. Meistens mit Tieropfern übrigens.
Heute scheint die Ruine des Tempels über den schroffen Felsen zu thronen. Die Tempelsilhouette ist nicht perfekt, es fehlen Säulen, doch vielleicht macht ihn gerade so so malerisch, vor allem, wenn die Abendsonne die Steine golden färbt. Aber es ist nicht nur seine Schönheit, es ist eben auch ein ganz besonderer Ort, dessen Kraft man spüren kann, wenn man Antennen dafür hat. Manche sagen, dass sich in der Ägäis das Wurzelchakra der Europas befindet, sicher ist, dass in Griechenland die Wurzeln unserer Kultur zu finden sind. Auf jeden Fall fühlten sich dort die Rebhühner heute sehr wohl.
Und hier geht es eben um die Meereskraft, mit der man sich beim Besuch des Tempels verbinden kann. Das geht hier wunderbar, an solch erhabener Stelle. Und schaden kann es auch nichts, erstrecht nicht, wenn man Schiffsfahrten vor sich hat. Denn wir können zwar zum Mond fliegen und Babies künstlich zeugen, aber das Meer zu bändigen ist dem Menschen noch nicht gelungen. Schickt es Wellen, kann es zerstörerisch sein ebenso wie es sich traumhaft schön zeigen kann wie bei uns heute. Eine herrliche Urkraft.
#Opferkulte am Poseidontempel
Dass am Poseidontempel hier einst vielleicht Stiere ihr Leben lassen mussten, um dem Gott ein Opfer zu bringen, kann man sich fast gar nicht mehr vorstellen. Ebensowenig wie, dass ein Meeresgott ein großer Pferdefreund gewesen sein soll, aber das geflügelte Pferd Pegasus soll sein Sohn gewesen sein. Und schließlich wird gesagt, dass Poseidon auch Begründer von Atlantis war, zudem soll er als erster über das Orakel von Delphi geherrscht haben. Das ist für uns kaum mehr zu verstehen. Auch diese Dimensionen des Tempels sind kaum zu erfassen, er muss sich einst über mehr als 30 Meter erstreckt haben, mit 42 dorischen Marmorsäulen, von denen nur noch wenige übrig geblieben sind. Ein wenig unterhalb des Poseidontempels stand übrigens der Tempel für Athene, Schutzpatronin der Landeshauptstadt und für Demeter, Göttin der Ernte. Leider aber ist von ihrem Tempel nichts mehr erhalten geblieben. Aber Olivenbäume wachsen hier, Symbol für Athene, denn sie gab einst der Stadt Athen diese Bäume, als sie sich mit Poseidon im die Herrschaft der Stadt stritt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
#Info Poseidontempel Kap Sounion:
Der Tempel ist von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet (November bis März kürzer), der Eintritt kostet 8 Euro für Erwachsene, Kinder gehen gratis mit hinein. Direkt vor der Tempelanlage befindet sich ein Restaurant, unmittelbar unterhalb des Tempels eine kleine Bucht mit Bademöglichkeiten, Strand und touristischen Fischresraurants direkt am Wasser. Besonders schön ist der Sonnenuntergang am Tempel.
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