Milos heißt sie, die Insel im Mittelmeer, die mich gerade verzaubert mit ihren Bergen, ihren Erdfarben und dem klaren Wasser.
Ich bin auf dem Mond gelandet. Ganz klar. Alles um mich herum leuchtet kalkweiß, abgerundete Felsen, eine tiefe Schlucht und sogar eine kleine Lagune, in die das Wasser türkis schimmernd hineinströmt. Nein, die Erde kann das nicht sein. Da habe ich immer nur auf schwarzer Vulkanerde gestanden, das war auch etwas Besonderes. Aber mitten im vulkanischen Weiß? Unglaublich faszinierend und wohl wirklich einzigartig, zumindest auf den griechischen Inseln gibt es kaum etwas Vergleichbares wie Sarakiniko.
Und es war auch genau dieser Strand, der mich nach Milos gezogen hat. Übrigens genau wie Anja von Travelontoast, die zwei Wochen vor mir hier war und sich auch in diese Insel verliebt hat. Ich hatte ein Foto von Sarakiniko auf Instagram gesehen, nach Milos gegoogelt und festgestellt, dass sie relativ unbekannt ist als Ferienziel (jedenfalls für eine Kykladeninsel). Also Familie einpacken und los. Die Kinder sind völlig fasziniert von dieser Mondlandschaft, die nicht nur schön ist, sondern in der sie Stunden mit Entdecken verbringen können.
Da sind zum Beispiel die Höhlen, die quadratisch in den Felsen geschlagen wurden. Alte Gänge von Piraten oder neue Errungenschaften? Ich habe es noch nicht herausbekommen, fand es aber toll, mit den Kindern diese Höhlen zu entdecken, die sich im Dunkel verzweigen. Wir sind auch ganz schön gestolpert, weil es einmal so plötzlich bergab ging und es natürlich dunkel ist. Ein spannender Platz, in dem sich die Kinder gleich Piraten- und Monstergeschichten ausdenken.
Während sie die steile Schlucht von Sarakiniko in ihren Sandalen hochklettern, zieht es mich ans Meer und an diese herrlich grüne Bucht. Ich setze mich auf einen der weißen Felsen und könnte einfach nur aufs Meer schauen. Vorgelagert ist noch ein weiterer Felsen im Meer, das an diesem Tag sehr rau ist. Als ein junger Mann sich durch diese Wellen kämpft, bin ich froh, dass die Kinder gerade nicht bei mir sind, denn er klettert nicht nur auf den Felsen, er springt auch noch in das tobende Meer. Ich kann gar nicht hinschauen…
Er schafft es schnell wieder an Land zu schwimmen und ich erkunde diese Mondlandschaft weiter. Besonders fasziniert haben mich die steinernen Brücken, die sich wie Bögen über das Wasser spannen. Dort kann man sich einfach hinsetzen und die Beine baumeln lassen, wenn das Meer nicht so tobt, wie an diesem Tag.
Und weil es so schön war, musste ich noch mal dorthin. Morgens zum Sonnenaufgang. Um sieben Uhr ist hier kein Mensch. Ich habe diese ganze schöne Landschaft nur für mich – das ist Erholung pur. Übrigens färben sich die Felsen dann ein wenig rosa vom ersten Sonnenlicht, das ist ganz besonders. Für meine Kinder ist es übrigens jetzt auch immer der Mond und sie fragen: „Mama, wann fahren wie wieder zum Mond?“ Bestimmt noch ein paar Mal, bevor es wieder ins herbstliche Deutschland geht. Wer kann schließlich schon sagen, dass er mit seiner Familie auf dem Mond war?
Der Name Milos kommt Euch so bekannt vor und klingt eher nach Venus als nach Mond? Richtig! Hier wurde auch die Venus von Milo gefunden, aber das ist eine andere Geschichte, die ich an anderer Stelle erzähle.
Info:
Milos ist eine Insel der Kykladen, sie liegt in Nachbarschaft von Naxos und Paros in der südlichen Ägäis, etwa in der Mitte zwischen Piräus und Kreta. Sie ist gut erreichbar mit der Fähre von Piräus aus über die Aegean Speed Lines (4,5 Std, ab 95 € hin und zurück) oder per Flugzeug mit Skyexpress (30 Min, ab 90 €). Im Sommer ist Milos auch mit der Fähre an Kreta angebunden. Der größte Ort den Insel ist Adamas, es ist zugleich der Hafenort. Schöner liegt Plaka als altes Piratennest mitten in den Bergen.
Sarakiniko ist einer der touristischen Höhepunkte der Insel, deswegen ist dieser Strand gut besucht, es fährt auch ein Bus von Adamas dorthin. Aber dennoch ist der Tourismus auf Milos eher unausgebaut und so gibt es in Sarakiniko zwar Mülleimer aber weder eine Strandbar noch Toiletten, also sollte man sich bei einem Besuch des Strandes entsprechend mit Proviant versorgen.
24 Antworten
Danke für die schönen und so interessanten Bilder ??
Liebe Nina, gern. Danke für den Kommentar
Traumhaft schöne Fotos von dieser Insel ! Ich dachte die Inseln in der Ägäis sehen alle relative gleich aus , aber da habe ich mich gewaltig vertan ! Diese Mondlandschaft ist schon was einmalig schönes und wo ich die Fotos gesehen habe war ich einfach nur „weg“! Ganz toll und ich beineide dich ein wenig !!!! Es gibt also für mich noch viele Plätze in Griechenland die mich inspirieren dieses Land auch in zukunft weiter zu besuchen. Danke für den super Beitrag und der einmaligen Landschaft ! LG Manni
Lieber Manni, dass ich dir noch was Neues zeigen konnte, freut mich sehr. Milos ist unglaublich und hat erstaunlich viele Gesichter. Ich bin ganz fasziniert. Du wirst es ja noch sehen. Manche Stellen sehen aus wie auf den Seychellen oder so. Liebe Grüße nach Deutschland
Wie immer großartige Fotos von dir!
Mein Lieblingsbild ist eindeutig der mit dem süßen Hund! Er scheint die wunderschöne Aussicht richtig zu genießen.*hahahaha* Klasse Aufnahme!
Doch das was ich hier gesehen habe hat mich fasziniert und hat nun mit dem was ich kenne gar nichts zu tun ! Traumhaft ganz ehrlich !
Liebe Andrea,
Deine wundervollen Aufnahmen stehen in einem krassen Gegensatz zu den herbstlichen Bildern in Deutschland.
Ich kann meinen Eindruck gar nicht beschreiben – auf alles Fälle – Begeisterung PUR!
Ich freue mich schon auf die Nächsten…..
Vielen Dank für`s Teilen!
LG Lilo
Liebe Lilo, dankeschön, das freut mich doch sehr. Herbst kann ich mir grad gar nicht vorstellen, ist so schön sommerlich hier. Es kommt bestimmt noch so einiges von hier. Und Sarakiniko ist in natura noch viel, viel schöner. Das ist unbeschreiblich.
Liebe Grüße
Lieber Manni, danke, das weiß ich von einem Griechenlandkenner wie dir zu schätzen. Und jetzt verstehe ich auch deine ganze Begeisterung. So verliebt wie ich grad in die Insel bin, wird es hier sicher noch mehr geben. Aber ein wenig Urlaub mach ich auch mal.
Liebe Grüße
Liebe Amara, ja, der Hund war toll, der hat uns die ganze Zeit fröhlich begleitet, ich habe ja irgendwie immer tierische Begegnungen unterwegs, in diesem Fall dieser süße Fratz. Danke für das Fotolob, das freut mich aber sehr. Es wird ja noch weitere geben, ich kann gar nicht genig bekommen von den Farben hier. Liebe Grüße aus der Wärme
…herrliche Mondlandschaft.
Danke, lieber Alois, ja, das ist es! Liebe Grüße nach Österreich
Tolle Bilder und eine wirklich faszinierende „Mondlandschaft“! LG Antje
Sarakiniko, herrlich! Da kommen Erinnerungen auf. Ich habe damals – Ende des 20. Jhd. ( hört sich das nicht lustig an? 🙂 ) in Adamos gewohnt. Die Insel ist unter den Kyklade wirklich außergewöhnlich! Dir noch eine ganz tolle Zeit! LG Simone
Wow, das sind traumhafte Fotos von deiner Insel. Ich bin total begeistert und freue mich auf weitere Berichte von dir
LG Andrea
Liebe Andrea, da kannst du sicher sein, die kommen! Danke für den Kommentar und liebe Grüße
Liebe Simone, oh, du warst auch schon hier? Wie toll. Ja, ich bin grad ganz begeistert von dieser Insel und könnte noch ewig bleiben, aber die Schule ruft ja leider, schon doof.
Liebe Grüße
Moin und Kalimera, Sarakiniko ist wirklich außergewöhnlich und ein Traum. Einzigartig in der gesamten griechischen Inselwelt.
Meine Meinung über Milos ist aber gespalten. Auf der einen Seiten die wunderschönen Syrmata oder Sirma, die Bootschuppen der Miloten. Heute nutzen die Miloten die Syrmata als Sommerhäuser oder vermieten sie als Unterkünfte.
Die Traumlandschaft von Sarakiniko. Viele einsame und abgelegene Strände und keine großen Hotels bzw. Hotelanlagen. Im Westen die unbewohnte Region Chalakas.
Auf der anderen Seite die massiven Eingriffe in die Landschaft und die Auswirkungen vom Bergbau. Die karge Vegetation, es gibt keinen Wald. Die Miloten sagen auch, wir sind steinreich.
Milos ist auch ein wenig teurer. Man sieht viele wohlhabende Athener mir ihren fetten Autos auf Milos.
Die Nachbarinsel Kimolos hat mir deutlich besser als Milos gefallen. Mehr Ursprünglichkeit, die Kultur der Terrassenbewirtschaftung und die schöne und wilde Landschaft, mit den Eselpfaden (Kalderimi).
Ich bin im April 2013 einen Monat auf Milos gewesen. Habe ein Kaiki (traditionelles Holzboot der Fischer ) in einer Werft wieder fit gemacht. (vor ein paar Jahren hat die EU beschlossen, wenn Fischer in Griechenland ihr Kaiki zerstören, sie als Entschädigung dafür Geld von Brüssel bekommen. Was für ein Wahnsinn.)
Gewohnt habe ich den einen Monat im Ortsteil Pelekouda von Pollonia, auf der Halbinsel Pelekouda.
kalo mina, kv
Oh, das muss eine wunderbare Zeit gewesen sein, wie schön das klingt. Ja, der Bergbau hat einige Narben auf der Insel hinterlassen. Darüber wollte ich eigentlich auch noch schreiben, aber irgendwie ist das dann unterblieben. Obwohl, ich muss es ja mal sagen, ich mag den Bergbau auch irgendwie, solange er im Rahmen bleibt. Leider aber ist genau das die Crux, der wir meistens ausbeutend und zerstörerisch.
Liebe Grüße und Kalinichta