Die griechische Kykladeninsel Milos lockt mit spekatulären Landschaften und schönen Stränden. Tipps für Sehenswürdigkeiten, Ausflüge und Unterkünfte.
Die griechische Insel ist noch immer ein Geheimtipp. Nicht unter Griechen, die sie alle als Insel für Verliebte kennen. Aber in Deutschland ist sie nich relativ unbekannt. Dabei gibt es viel zu entdecken: Weißer Strand, Katakomben und Theater – die Top-Sehenswürdigkeiten von Milos.
1. Fischerhäuser von Klima
Sie sind bunt wie die Farben des Regenbogens und liegen derart dicht am Meer, dass die Gischt manchmal den Balkon küsst: Die Fischerhäuser in Klima sind etwas ganz Besonderes und einer der wichtigsten Fotopunkte auf der Insel. Ein kleiner Weg führt in das Dorf, das sich entlang der Bucht streckt. Die Fischerhäuser, die auf Milos auch Syrmata genannt werden, sind eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Milos. Sie sind teilweise direkt in den Berg gebaut wie kleine Höhlen. Abends zum Sonnenuntergang leuchten sie ganz besonders schön.
2. Hafenstadt Polonia
Orte, an denen Fähren ablegen oder ankommen, sind immer etwas ganz Besonderes. So auch Pollonia. Der Ort zählt rund 300 Einwohner, ist aber dennoch quicklebendig mit seiner Hafenmeile, den Restaurants, den Strand mitsamt Spielplätzen und schattigen Bäumen sowie der Fährverbindung nach Kimolos. Wer ein Quartier sucht, findet hier einen schönen Ort, um Ferien zu machen: Der Strand ist direkt vor der Haustür, man muss nicht weit gehen und es ist immer belebt genug, um auch noch abends etwas zu essen. Zu sehen gibt es nicht so viel, die Restaurant- und Bummelmeile ist der Ort zum Sehen und Gesehenwerden.
3. Sonnenuntergang auf Milos im Bergdorf Plaka
Das wohl schönste Dorf auf Milos ist Plaka, ein romantischer Ort in der Inselmitte und auch eine der Top-Sehenswürdigkeiten auf Milos. Die Altstadt gleicht einem Labyrinth, auch nach zwei Wochen Wohnen dort habe ich noch immer nicht genau gewusst, welche der engen Gassen wohin führt. Verloren gehen aber kann man nicht, denn irgendwie landet man entweder immer am Meer oder an der Bäckerei Palaios, wo es Eis und süße Leckereien gibt. Im angeschlossenen Garten sitzt es sich hervorragend, etwa beim Frappée oder Eisbecher.
Wunderschön sind die engen Gassen mit den blühenden Bougainvillea, den kleinen Kunstläden, in denen es natürlich viele Arten der Venus von Milo gibt, neu interpretiert und garantiert handgepäckfähig. Aber auch Perlschmuck, Taschen aus Fischleder, Sonnenbrillen oder ausgefallene Kleidung – wer Qualität sucht und etwas Außergewöhnliches jenseits der üblichen Souvenirshops, wird hier fündig. Du möchtest mehr über Plaka lesen? Hier findest du mehr darüber.
Zum Sonnenuntergang gehört es einfach dazu, nach Plaka zu pilgern, auf dem Kirchenberg Kastrohügel ein schönes Plätzchen zu finden und dann den Sonnenuntergang zu genießen, der Blick reicht hier weit über die Inseln hinaus und zählt zu den schönsten auf Milos. Ich persönlich aber mochte den Platz mehr zum Sonnenaufgang, da hatte ich ihn für mich allein und es war ein ganz besonderer Moment, an die Kirche gelehnt zu sitzen, die bellenden Hunde und krähenden Hähne unter mir zu hören und über das Meer zu schauen – vielleicht ja bis Kreta.
Wer nicht so gern an der Kirche steht, sondern lieber sitzt, der geht in das Café Utopia, ein Kultort auf Milos für einen Sundowner, der passenderweise abends immer zum Sonnenuntergang öffnet. Wer es kultureller braucht, der besucht das Folklore-Museum an der Kirche Panagia Korphiatissa. Es gibt auch ein Archäologiemuseum, es liegt etwas unterhalb des alten Zentrums.
Windmühlen auf Milos
Milos heißt Mühle auf Griechisch – und drei von den ursprünglichen Mühlen sind zwischen Plaka und Tripiti zu finden, auf einem Hügel, von dem aus man einen schönen Blick über die Insel hat.
4. Tipps für Adamas
Als Inselhauptstadt präsentiert sich Adamas übersichtlich und leicht mondän mit seiner Hafenmeile, an der sich abends Segler und Urlauber auf einen Drink treffen. Kleine Souvenirshops reihen sich zwischen die Restaurants, typische südliche Urlaubsortstimmung, in der es die Perlen zu finden gilt. Es ist trubelig, aber nicht unangenehm, sondern bildet eher einen schönen Gegenpol zur Ruhe auf der Insel. Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Bäckerei Artemis, dort wird alles noch per Hand gefertigt, ob die Pizza zum Mitnehmen oder die kleinen Kuchenstücke. In Adamas lohnt es sich außerdem, durch die engen Gassen zum Museum in der Kirche Agia Triada zu gehen, die im Inneren gezeigten Ikonen sind wirklich beeindruckend. Vor der Kirche zeigt ein Kieselmosaik kämpfende Zentauren.
Bergbau-Museum Adamas
Wie schwer das Leben im Bergbau ist und wieviele Schätze sich unter der Erde verbergen, das zeigt das Bergbau-Museum von Milos. Es wurde 1998 vom größten Bergbauunternehmen der Insel gegründet und zeigt in den oberen Stockwerken eine beeindruckende Sammlung von Mineralien, die auf der Insel gefunden worden sind. Im Untergeschoss läuft ein sehr guter Film, der von den harten Arbeitsbedingungen im Bergbau berichtet. Alles in allem eine wirklich sehenswerte Dokumentation zum Bergbau auf der Insel und möglichweise eine unterschätzte Sehenswürdigkeit von Milos. Das Milos Mining Museum hat täglich von 14-14 Uhr geöffnet, im Sommer auch von 17.30-21.00 Uhr, www.milosminingmuseum.com
5. Alt-Milos und die Venus von Milo
Eigentlich müsste sie ja Aphrodite von Milos heißen, denn die Göttin der Liebe ist in Griechenland Aphrodite – Venus ist ihr römischer Name. Bekannt in der Weltgeschichte aber ist sie als Venus von Milos – eine der Besuchermagneten des Pariser Louvre. Dass sein Fund so berühmt werden würde, damit hat der Bauer Yorgos Kentrotas damals wohl nicht gerechnet, als er 1820 in einem Feld auf Milos nach Baumaterialien gegraben hat und geschwungene Steine fand. Die Figur verkaufte er für schmales Geld an Franzosen, die auf der Insel nach antiken Schätzen suchten. So landete die Aphrodite in Paris und wurde zur Venus von Milos. Am Fundplatz bleibt nichts zu sehen, außer ein paar Steinen, einer Kirche auf einen der typischen Bergkegel und einer Informationstafel. Auf der gesamten Insel aber fordern die Griechen, die Statue müsse zurück in ihre Land: „Take me home“ ist dort zu lesen, darunter ein Foto der Venus von Milo. Auf der Insel aber gibt es fast in jedem Souvenirshop Plagiate der Statue, mal in Pop-Art bunt, mal in naturgetreu Marmor. Die Venus von Milos ist zwar nicht mehr in der alten Hauptstadt zu finden, dafür aber ein sehenswertes römisches Theater, das dort ausgegraben wurde und einen wunderschönen Blick auf das Meer offeriert. Außerdem eine weitere Kirche, die auf einem der für die Insel so typischen kegelförmigen Hügel liegt.
6. Essen gehen auf Milos
Mein Favorit auf Milios ist eindeutig das kleine Dorfrestaurant Zikos in Zephyra, dort steht die Besitzerin selbst in der Küche und kocht das, was eben gerade reif ist oder gefangen wurde. Sardellen, Tintenfische oder leckere Salate – frischer und autentischer habe ich nirgends auf der Insel gespeist, und das schönste daran ist: Man sitzt mitten im kleinen Dorfladen. Touristisch und kommerziell geht es in Polonia zu, an der Promenade finden sich viele Restaurants, aber leider auch wenig Einheimische. Ganz gediegen geht es in manchen Restaurants in Plaka zu, einen schönen Blick aber hat man vom Dachrestaurant En Plo an der Hauptstraße in Plaka, man kann bis zum Meer blicken und das unter dem Mondenschein.
Für den schnellen Snack zwischendurch oder auch als Genussstopp für Brote, Kuchen und Co. eignet sich die Bäckerei Mouratos, hier muss man einfach mal anhalten und einen Frappée trinken, griechischer Mokko geht natürlich auch. Mein absolutes Highlight waren aber die Restaurants in Tripiti, sie waren weniger kommerziell als in Plaka und hatten zudem noch einen schönen Blick auf die weite Landschaft. Wie Perlen einer Kette liegen sie an der Hauptstraße in der Altstadt. Sehr gut gefallen hat uns auch das Restaurant Medousa nah des Ortes Mandrakia, die Bedienung war außerordentlich kinderfreundlich und das Essen sehr gut und frisch zubereitet.
7. Firopotamos
Ein kleines Fischerdorf am Rande der Insel: Firopotamos hat mich überrascht mit seiner Kirche direkt am Wasser, dem klaren Wasser und seinem großen Frieden. Denn es gibt da nicht wirklich etwas, in der Nebensaison noch nicht einmal ein Restaurant, und eigentlich auch keine offiziellen Sehenswürdigkeiten, aber genau das macht es so liebenswert.
8. Sarakiniko
Bekannteste Sehenswürdigkeit der Insel ist die Mondlandschaft von Sarakiniko. Dort haben Wind und Wasser bizarre Formen ins Gestein geschliffen, zudem hat der Mensch mit Höhlen nachgeholfen, die nah an der Bucht liegen. Attraktion in Sarakiniko sind auch die Klippenspringer dort. Hier habe ich Sarakiniko einen eigenen Bericht gewidmet.
9. Schwefelminen von Milos
Die alten Schwefelminen von Paliorema sind ein Lost Place der außergewöhnlichen Art. Der Weg dorthin ist mit dem Auto wirklich schwer, vor allem mit dem normalen Kleinwagen. Da muss man das letzte Stück zu Fuß gehen, also am besten nicht zu spät aufbrechen. Mehr über die Schwefelmine habe ich hier geschrieben.
10. Die Klippen von Kleftiko
Die Klippen von Kleftiko sind nur per Boot zu erreichen, am Hafen von Adamas kann man Halbtages- oder Tagestouren buchen. Besonders schön ist es, mit einem Holzschiff auszulaufen, das gibt dem Ausflug etwas Stilvolles.
11. Sehenswürdigkeiten auf Milos: Die Katakomben von Tripiti
Südwestlich des Dorfes Tripiti führt der Weg ins Nirgendwo – so scheint es. Steile Berghänge, darunter glitzert das blaue Meer. Und doch, zwischen den Glasbüscheln taucht plötzlich ein kleiner Platz mit einem Kassenhäuschen auf: Der Eingang zu den Katakomben, die nur mit einer Führung besichtigt werden dürfen. Das vulkanische Tuffgestein an dieser Stelle ist relativ weich, so dass es sich hervorragend eignete, dort Grabkammern einzuarbeiten. Die Kammern stammen aus dem 1. bis 5. Jahrhundert und reichen bis zu 200 Meter in das Gestein hinein, sie wurden als Heiligtum verehrt.
12. Hotels & Unterkünfte auf Milos
Du suchst eine Unterkunft auf Milos? Dann solltest du dir erstmal im Klaren darüber sein, welchen Ort du anpeilst? Das erhabene Bergdorf Plaka, das fern des Strandes ist, den Hauptlort Adamas oder Pollonia mit dem breiten Strand an der Westküste? Schau doch mal hier (*Werbelink) bei *booking.com, ob du etwas Passendes findest.
Du willst mehr über Milos wissen? Hier habe ich über die schönsten Strände der Insel geschrieben. In diesem Artikel berichte ich über ungewöhnliche Arten, Urlaub auf Milos zu machen.
9 Antworten
da strahlen meine Augen wieder !!! Ich 4 Wochen ist es bei mir soweit ! Freu mich drauf !!!! LG manni
In 4 Wochen? ich beneide dich ein wenig. Hatte heute echtes Fernweh, als ich das geschrieben habe 🙁 aber zurzeit ist es hier ja auch schön, wenn man in unseren Seen baden kann. Liebe Grüße und toll, dass du hier reinliest.
danke Andrea !!!! Kann es kaum erwarten !
Geheimtipp? Das klingt gut! Ich habe die Kykladen-Inseln während unserer Inselhopping-Tour auch als sehr ursprünglich und teils noch unentdeckt empfunden. Wenn du genau das suchst, kann ich Íos und Folégandros sehr empfehlen! Aber Pssst… 😉
Danke, das ist ja gut zu wissen 🙂 und genau: pssst 🙂
Tolle Fotos von Milos! Da steigt die Vorfreude auf den kommenden Sommer und den Sommerurlaub 🙂
Danke, Moritz, das freut mich sehr. Ich liebe diese Insel!
hallo, ich hab eine reisedoku im fernsehen angeschaut und auf der insel milos eins in erinnerung behalten: die schönen geschliffenen bunten steine, also etwas größere, ähnlich wie skulpturen, ganz glatt, damit man die bunte maserung gut sieht. wer macht die? komme ich an die ran, ohne gleich hinfahren zu müssen?
Hallo Andrea, hoffe dich noch zu erreichen…ich möchte mit meiner besten Freundin nach Milos reisen, jetzt Ende April für eine Woche. Entweder ich finde umständlich Pauschalreise, mit Flug nach Heraklion, aber nicht ersichtlich wie man dann weiter reist ( zumal die Fähre ja auch sehr lange braucht und dazu keine Angaben stehen)oder ich finde Flug nach Milos, teuer und mit kritisch kurzen Umsteigezeiten und kaum Gepäck. Was kannst du mir raten.