Zwischen Wernigerode und Ilsenburg findet sich ein außergewöhnlicher Ort: Kloster Drübeck ist nicht nur ein schönes Café, sondern auch spirituelles Zentrum im Harz.
#Willkommen im Kloster
Die beiden Sandsteintürme ragen wie eine Zwillingsnadel aus der flachen Landschaft. Hier, zwischen Wernigerode und Ilsenburg ist der Harz auf der einen Seite noch flach und der Blick zumindest gen Norden weit. Zwischen den Feldern und Dörfern, aus denen allenfalls eine Kirche mit einem Turm aufragt, versprechen die Türme etwas Besonderes, das mich anzieht.
Eigentlich wollte ich mit meinem Sohn ein Eis essen, doch das muss nun ein wenig warten. „Willkommen in Kloster Drübeck“ steht auf einem Schild am Eingang. Es riecht noch nach frischer Erde und Winter. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen vom Himmel an diesem Februartag. Was ist das für ein Kloster hier am Hang des Harzes?
#Der Zauber der Stille
Schon beim Durchschreiten des Tores ist sie spürbar, die andere Welt, die seit Jahrhunderten eine ganz besondere Atmosphäre in diesen Mauern erschaffen hat. Das Kloster wurde im Jahre 960 gegründet, jedenfalls ist das das Jahr, in dem es zum ersten Mal erwähnt wurde.
Es wurde als Nonnenkloster der Benediktinerinnen geführt und hatte schon früh Sonderrechte und war reich, worauf der monumentale Westbau mit dem Doppelturm schließen lässt. Wer mehr über die Klostergeschichte erfahren will, kann sich einer Führung anschließen, am besten mit einer Kostüm- oder Laternenführung. Sie findet von April bis Oktober statt, Gäste tragen dabei ihre eigene Laterne durch die Anlage.
Ich bin ohne Führung unterwegs und sofort verzaubert von der Stimmung. Es ist, als habe jemand eine Glocke über diesen Platz gelegt. Als gäbe es das ständig Aufmerksamkeit heischende Handy in meiner Tasche gar nicht. Was zählt, ist das Hier und Jetzt. Man braucht gar nicht viel, es ist die Stille des Ortes, die mich sofort in eine meditative Stimmung bringt. Am liebsten möchte ich mich auf eine der vielen Gartenbänke setzen und ein wenig vor mich hinsinnieren, aber dafür ist es noch zu kalt.
Schade, denn das Kloster bietet viele Plätze, um einfach mal mit sich zu sein und abzuschalten: im Heckengarten mit Blick auf die beschnittenen Buchsbäume, auf der Streuobstwiese oder unter der 300 Jahre alten Sommerlinde. Mit dabei ist immer diese mittelalterliche Stimmung, die Gebäude und Mauern ausstrahlen und in der Geborgenheit und heile Welt mitschwingen.
#Café und Weinstube im Kloster Drübeck
Das Kloster ist nicht nur ein Platz der Ruhe und Kontemplation, sondern vor allen auch ein beliebtes Ausflugsziel, denn es beherbergt ein hervorragendes Café. In den hellen Räumen des Gärtnerhauses sind sowohl Café als auch ein kleiner Laden untergebracht, in dem es sich wunderbar sitzen und selbstgemachte Torte essen lässt. Abends verwandelt sich das Café in eine Weinstube.
#Übernachten im Kloster im Harz
Das Kloster mit dem neu gebauten Tagungszentrum ist ein evangelischer Begegnungsort. Hier werden theologische Seminare gehalten, aber auch Konzerte und andere Kulturveranstaltungen haben ihren festen Platz. Klar, dass ein solches Zentrum nicht nur ein Café beherbergt, sondern auch Übernachtungsmöglichkeiten. Wer also bei Wernigerode eine meditative Unterkunft im Harz sucht, ist in Drübeck goldrichtig. Manche Zimmer sind ganz modern gehalten, manche fast historisch, aber immer sind die Übernachtungsmöglichkeiten außergewöhnlich. Und das zu einem Preis von 39 € p. P im Doppelzimmer. Die Gästezimmer verteilen sich auf viele Häuser in der Anlage. Im Haus der Stille gibt es sogar eine eigene kleine Kapelle.
Kloster Drübeck lässt sich virtuell hier erreichen. Auch andere Blogger waren schon dort, etwa Miriam vom Blog North Star Chronicles, sie hat dort übernachtet.
4 Antworten
Liebe Andrea ! Draußen sitzen geht nocht nicht , da ist das Wetter einfach noch zu kalt ! Die Anlage ist so auf den ersten Blick sehr schön und einladend ! Super finde ich das Fahrrad auf dem ersten Foto. Da wollte jemand unbedingt auffallen was vermutlich auch gelingt ! Dir schönes Wochenende LG Manni
Ja, lieber Manni, bei uns ist es leider auch noch länger kühl als bei euch. Das Rad steht dort als Deko, gefahren ist das sicher lange nicht mehr.
Liebe Grüße
Ich liebe die Stille
Ich auch