Mit der Elbfähre nach Glücksstadt wollte ich schon immer mal. Die Stadt hat nicht nur einen verheißungsvollen Namen, sondern wirklich eine Menge zu bieten.
1. Mit der Elbfähre nach Glückstadt
Als Elbkind bin ich noch nie Fähre über „meinen“ Fluss gefahren – das musste sich dringend ändern. Also auf nach Glückstadt. Von der Niedersächsischen Seite aus heißt das Gegenstück auf der Landkarte Wischhafen. Ganz leer zeigte sich die Haltestelle zur Fähre, wir standen an fünfter Stelle und mussten auch nur fünf Minuten warten, bis das merkwürdige Gefährt angelegt hat. Eine Plattform mit einem henkelförmigen Aufbau in der Mitte. Klaklong – schon sind wir auf der Fähre, die wenig später eine schwarze Dieselrußwolke in die Luft pustet und ablegt. 40 Minuten Fahrtzeit sind es bis Schleswig-Holstein und das ganz entspannt auf dem Wasser. Eine schöne Pause auf der langen Strecke, wenn man an die Nordsee fährt.
2. Restaurants in Glückstadt: Burger in der Matjesstadt
Essengehen in Glückstadt kann man an vielen Stellen – vor allem, wenn man Matjes mag. Der eingelegte Hering ist Markenzeichen der Stadt und reift hier noch in Salzlake. Logisch, dass er hier zu den typischen Gerichten zählt. Wer Matjes essen will, geht in die Schmiedestraße direkt am Markt. Dort finden sich Plotz Spezialitäten und Matjes Raumann als alteingesessene Matjeshersteller mit Restaurants und Schnellverkauf. Aber ich mag ja keinen Fisch und hatte ein hübsches Backsteinhaus gesehen, in dem sich das Restaurant Stilbruch befand. Es war eine super Wahl, denn dort gibt es nicht nur tolle, hausgemachte Burger, sondern auch leckere Salate und Suppen. Und man kann bei der Zubereitung noch zuschauen.
Weiter geht es durch die Innenstadt, die noch so herrlich altmodisch ist. Hier gibt es alteignessene Juwelliergeschäfte, einen Tabakladen, einen Spiel- und Sportladen und echte Haushaltswarengeschäfte. Eine erfrischende Mischung, die eben nicht dieses Einheitsgesicht aus den Ketten hat, wie man sie sonst von anderen Städten kennt. Nicht auslassen sollte man zudem das Museum Palais für aktuelle Kunst Und dann kam da dieser Laden: Glückwerk hieß er und sein Name ist irgendwie Programm.
Verkauft werden dort hübsche, handgefertigte Dinge für Haus, Küche und Garten, gefertigt in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Doch es ist nicht nur ein Laden, sondern zugleich auch noch ein Bistro für den schnellen Suppenmittagstisch oder den Kaffee. Und da Glückstadt am Elberadweg liegt, können Radfahrgäste im Hof gleich ihr Zweirad checken oder ausbessern lassen. Eine wunderbare Kombi.
3. Glückstadt-Tipp: Unbedingt zum Hafen
Genug in der Altstadt geshoppt, der Hafen ist doch eigentlich Glückstadts Kleinod. Und es ist tatsächlich ein wunderschönes, denn hier flaniert man vorbei an alten Holzschiffen, kleinen Motorbooten oder Segelschiffen. Im Rücken die bunten Mittelalterhäuser mit ihren geschwungenen Fassaden und Giebeln und im Blickfeld das Backsteingebäude des Salzspeichers tut sich da eine wunderschöne Kulisse auf. Hier liegt das älteste, fahrtüchtige Segelschiff Deutschlands: Die Rigmor wurde dort 1853 als Kutter und Zollschiff gebaut. Heute ist sie Museumsschiff und bietet manchmal auch die Gelegenheit für kleine Ausfahrten auf die Elbe.
Während sich die Dämmerung senkt und aus dem einen oder anderem Schiff im Hafen anheimelnd gelbes Licht fällt, beneide ich ein wenig die Menschen mit Wohnmobilen, die an der Spitze der Nordmole einen herrlichen Platz (für 10 € pro Tag) gefunden haben, mit Blick auf die Elbe und die vorbeifahrenden Schiffe. Etwas weiter gen Stadt liegt auch ein schöner Platz, die Bar Strandgut. Unter den Palmwedel-Sonnenschirmen kann man seine Füße in den aufgeschütteten Sand stecken und den lauen Sommerabend genießen. Wunderbar.
4. Infos und Tipps für Glückstadt
Die Fähre nach Glückstadt kostet für zwei Personen mit Auto 12 Euro pro Strecke. Man fährt einfach hin und zahlt an Bord. In den Sommermonaten sind vier Fähren auf der Strecke eingesetzt, um Engpässe zu vermeiden. Auf der Gegenseite, also von Glückstadt nach Wischhafen kommt es dennoch vor allem zu Feierabendzeiten zu Staus und Wartezeiten. www.elbfaehre.de
4.1. Restaurants in Glückstadt:
Stilbruch: Das Restaurant ist neu und liegt direkt am Marktplatz, es hat täglich von 11 bis 21.30 Uhr geöffnet, mittwochs geschlossen. www.stilbruch-glueckstadt.de
Strandgut: Die Beachbar liegt direkt an der Nordmole, nah des Sperrwerks. Wunderbarer Hafenblick, www.gluecklichatstrandgut.de, geöffnet: Dientag und Mittwoch 12 bis 22 Uhr, Donnerstag und Sonntag 10 bis 22 Uhr und freitags und samstags von 10 bis 24 Uhr.
4.2. Einkaufen und Kaffee trinken:
Glückwerk ist der schöne Laden, in dem man nicht nur hübsche Dinge findet, sondern auch noch eine gute Tasse Kaffee bekommt; Zudem auch Fahrradwerkstatt. www.glueckwerk.de, Montan bis Freitag 8 bis 18, Samstag 9 bis 13 Uhr.
Matjes essen: Am zweiten Donnerstag im Juni wird offiziell der erste Matjes der Stadt verköstigt. Dann feiert Glückstadt seine Matjeswochen. Man kann den Fisch aber auch jenseits des Festes dort genießen.
Schlafen: Empfehlenswert ist das Gästehaus Sell, die Besitzerin ist nicht nur sehr freundlich und hat viele Tipps für die Stadt parat, das Haus ist supersauber und liegt zentral. Stimmungsvoll eingerichtet. Übernachtung ab 69 €. www.sells-bed-breakfast.de
Infos: Glückstadt hat 11.700 Einwohner und zählt damit zu den Kleinstädten. Die größte Veranstaltung sind die Matjestage in Glückstadt, sie werden jedes Jahr am zweiten Donnerstag im Juni eröffnet. Einen Strand gibt es im nahegelegenen Bielenberg oder in Kollmar.
Glückstadt-Tourismus, die Seite des Fremdenverkehrsamtes, hat viele Infos über die Stadt, Ihr findet sie hier.
4 Antworten
Ist einfach eine andere Welt der Norden Deutschlands ! Mit meiner Gegend einfach nicht zu vergleichen und so hat jeder TEil Deutschlands was besonderes !!!
Ja, lieber Manni! Das stimmt wohl. Ich mag den Süden ja auch, aber irgendwie ist das Nordische auch ganz schön schön, wenn das Wetter nur nicht immer so grau wäre…
Das Beste am Reisen sind Taxis. Sie bringen einen sicher zum Ziel und nach Hause. Mit dem Taxi kann man dann auch in dünn besiedelten Gebieten leicht mobil sein.