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Die Tempel von Ġgantija und das mystische Gozo

Gozo Kraftort Tempel Ggantija, Megalithangalge Gozo, Malta
Inhaltsverzeichnis

War Atlantis einst auf Gozo? Welche Rolle spielen die Tempel vom Ġgantija? Immer wieder tauchen diese Fragen auf. Immer wieder wird Maltas kleine Schwester Gozo als Kraftort bezeichnet. Was ist da eigentlich dran?

Ältester Tempel der Welt?

Gozo Kraftort Tempel Ggantija, Megalithangalge Gozo, MaltaDer Tempel von Ġgantija gehört wohl zu den ältesten, freistehenden Gebäuden der Welt. Er ist älter als die ägyptischen Pyramiden oder Stonehenge, nämlich knapp 5800 Jahre. Nicht umsonst heißt der Tempel bei Xaghra Ġgantija, trägt also den Namen einer Riesin in sich. Denn die Einheimischen erzählen sich hier gerne die Legende, dass das Bauwerk einst von einer Riesin erschaffen worden sei. Sie muss es offensichtlich ganz in Ruhe errichtet haben und nahezu ohne Mühe, so scheint es, denn es wird erzählt, dass sie dabei noch ein Kind auf dem Arm trug. An manchen Stellen sind die Mauern bis heute noch sechs Meter hoch.

Einst Brücke zu Afrika

Gozo Kraftort Tempel Ggantija, Megalithangalge Gozo, MaltaEs gibt nur wenige Regionen in Europa mit einer derartigen Dichte von antiken Bauten. Hier waren einst Afrika und Italien verbunden und die jungsteinzeitliche Kultur erblühte. Die Menschen vollführten erstaunliche mathematische Berechnungen oder technische Leistungen oder bauten eben mysteriöse Tempel.

Zu Ehren der Erdenmutter

Die Tempel von Ġgantija gelten als älteste Gebäude der Welt, sie sind mit ihren 5800 Jahren sogar noch betagter als die ägyptischen Pyramiden. „Hier ist mein Lieblingsplatz auf Gozo“, sagt Reiseführer Clive und führt uns ins Innere der Tempel. Ballgroße helle Steinbrocken, durchlöchert wie Lavastücke, halbrunde Räume. Wie zwei Arme umschließen die Mauern große Altäre aus Stein. Hier hat ein längst ausgestorbenes Volk 3000 v. Chr. kultische Rituale mit Opfergaben und Kräutern durchgeführt. Doch Genaues weiß man bis heute nicht“, erklärt Clive und berichtet, dass man annimmt, dass hier die große Erdmutter geehrt wurde. Die Erdenmutter, wohl beleibt, sehr weiblich rund und voll draller Lebensfreude, wie sie hier auf vielen Skulpturen zu sehen ist. Ich freue mich, weil es endlich einmal ein Tempel ist, in dem das Weibliche geehrt wird, anstatt die Kriegsgötter und Co. Irgendwie bleibt Gozo für mich auch eine Insel voller Frauenkraft, weil hier den Frauen so gehuldigt wird.

Gozo Kraftort Tempel Ggantija, Megalithangalge Gozo, MaltaRätsel über Rätsel

Warum manche Steine geformt sind wie Taufschalen und warum andere kreisrunde Löcher haben – darüber rätseln Forscher bis heute. Clive zeigt eine Stelle: „Am Frühlingsanfang treffen sich die Sonnenstrahlen genau hier“, erklärt er und zeigt auf ein Steinloch. Auch wenn es bis heute nicht geklärt ist, welche Funktion dieser Platz hat, spüre ich doch, dass er mir guttut. Selbst wenn die vielen Touristen, die nach Attraktionen auf dieser kleinen, verschlafenen Insel suchen, hier sicher ihre Spuren hinterlassen haben, bleibt dieses ein besonderer Platz.

Waren die Löcher vielleicht für Kugeln bestimmt, mit denen man hier orakelte? Waren es Sonnenstandsanzeiger? Forscher rätseln darüber noch immer.

Weiter Blick bei Ġgantija

Ġgantija, Gozo, Kraftort, Mystik, Gozo, MaltaVon hier aus lässt es sich weit schauen. Fast bis aufs Meer. Und – Ġgantija und all seine Fans mögen mir verzeihen – eben dort liegt für mich der schönste Platz der Insel. Es ist nicht der Kraftort, sondern es sind die alten Salinen und ihre Umgebung. Die feine Salzkruste auf den alten Felsbecken hat ihren ganz eigenen Zauber, Tausende von Kristallen haben sich hier gebildet. Doch das gibt es an vielen Küstenorten. Ġgantija, Gozo, Kraftort, Mystik, Gozo, MaltaDiese alten Graffitis aber nicht. In den weichen Sand sind Zeichen hineingeritzt – wunderschön, bestimmt nicht alt, aber es hat etwas von Felsmalerei. Manchmal liegen die Kraftorte nur etwas weiter entfernt von den antiken Stätten, sind aber nicht minder wirksam.Ġgantija, Gozo, Kraftort, Mystik, Gozo, Malta Und zu dem Gedanken, ob Gozo und Malta das alte Atlantis gewesen sein mögen, ist mir auf der Reise nur eines eingefallen: Die Augen der Menschen. Sie sind besonders. Ich habe noch nie im Leben solche Augen gesehen. Tatsächlich, als wäre wir auf einem anderen Planeten. Vielleicht ja doch Atlantis? Es sind grüne Augen mit – ich würde ja fast sagen – dunkellila Sprenkeln. Nicht nur Cortis hat sie, auch der Bauer und der Koch, die wir treffen. Möglicherweise doch Erinnerungen aus einer anderen Zeit.

Mehr Informationen über Gozo gibt es beim Fremdenverkehrsamt.

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3 Antworten

  1. wie schön, wunderbar und faszinierend. europa hat so unbeschreiblich viel zu bieten, das ist einfach toll. danke, dass du uns mitgenommen hast!

Wer schreibt hier?

Hallo! Ich bin Andrea Lammert. Als Wegreisende, Bücherschreibende und Bloggerin bin ich stets auf Achse.

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