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Kapstadt: Township mit Kindern

Langa, Township in Kapstadt, eine Tour mit Kindern durch das Armenviertel
Inhaltsverzeichnis

Mit Kindern in Südafrika zu reisen, bedeutet nicht nur Safari und Tiere gucken. Es heißt auch, ihnen etwas von der Welt zu zeigen, in der es die Menschen nicht so gut getroffen haben wie sie selbst – etwa in Langa, einem Township von Kapstadt.

#Townshipführung ja oder nein?

Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen: Mache ich es oder lasse ich es? Der Besuch eines Townships, also einer Siedlung der Ärmsten, bringt mich in einen inneren Konflikt: Ist es nicht ein wenig wie Zoo, wenn wir durch Siedlungen laufen, in denen Menschen nicht mal wissen, wie sie ihre Kinder am nächsten Tag durchbringen sollen? Irgendwie fühlt sich das moralisch verwerflich an. Wenn wir auch noch dafür bezahlen, dort eine Führung zu machen, weil wir uns allein nicht in diese Viertel trauen, in denen fast nur bitterarme schwarze Menschen wohnen? Und wir schauen es uns an wie in einem Museum und gehen dann wieder in unsere sichere, reiche, weiße Welt? Ist das eigentlich richtig? Oder sensationslüstern, neugierig und grenzüberschreitend? Eine Antwort darauf habe ich bis heute nicht gefunden, wohl aber eine Entscheidung getroffen: Ja, wir fahren ins Township, mit einer geführten Tour.

Auf eigene Faust oder nicht?

Wäre ich allein unterwegs gewesen, hätte ich mich vielleicht sogar auf eigene Faust nach Langa gewagt. Aber mit Kindern? Auf keinen Fall. Da gehe ich kein Risiko ein. Aber dennoch möchte ich nicht nur in meiner kleinen, sicheren Blase leben, ihnen alles schön machen. Reisen bedeutet für mich vor allem auch ein Stück Horizonterweiterung. Aufmerksam machen auf die Schönheit dieser Welt, die es zu erhalten und zu schützen gilt. Auf andere Lebensmodelle. Auf andere Kulturen. Und auf andere Standards. Wie soll man Mitgefühl für Flüchtlinge entwickeln, wenn man nicht weiß, vor welcher Armut und welchen Verhältnissen sie eigentlich fliehen? Deswegen war mir dieser Besuch sehr wichtig – eine Tour durch das Township von Kapstadt mit Kindern.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Der Mosaikkünstler Sandile aus Langa.

#Auf nach Langa

Tandile öffnet mir die Autotür. Nur vorsichtig steigen die Kinder aus, so richtig Lust haben sie zu dieser Tour nicht. Sie spüren sofort: Hier ist es anders, als in den anderen Stadtteilen Kapstadts, als in den Vierteln, in denen Touristen mit Kameras herumlaufen oder Flyer ausliegen. In denen es glänzt und strahlt, Glasfassaden und hübsche Läden locken. In denen viele Weiße sind. In Langa sind wir gerade die einzigen Hellhäutigen, die vor dem Kulturzentrum stehen. Unser Guide Tandile führt uns in das Haus, zu dessen Inneren Mosaike auf dem Boden geleiten. Ein Mann bettelt mit einem  Pappbecher um Geld. Wir gehen hinein. Langa ist das älteste Township Kapstadts. Und vielleicht auch das kultigste – wenn man so etwas überhaupt von einem derartigen Ort sagen kann. Unser Guide jedenfalls sagt, dass er nicht woanders wohnen möchte: „In Langa gibt es viel Ubuntu, etwas, was man mit Menschlichkeit und Nächstenliebe übersetzen könnte,“, erklärt Tandile.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Eine der reicheren Wohnungen.

#Kunst und Kreativität in den Townships

Er führt uns durch die Werkstätten des Kulturzentrums Guga Sthebe. Kunst und Kreativität bringt nicht nur Abwechslung und Farbe in das Township, sondern auch Arbeit für die Menschen. So wie für den Mosaikkünstler Sandile, der Jüngere in seiner Kunst ausbildet und ihnen eine Chance gibt, ihren Lebenserwerb nicht vom Autowaschen oder Kriminalität zu bestreiten. Ebenso tun es die Frauen, die Schalen, Tassen und Teller töpfern. Tandile führt uns durch die Ateliers, zeigt uns umwerfende Sandgemälde, die aussehen wie Kreidezeichnungen und witzige Mode. „Wir sind Recyclingexperten“, erzählt er und baut immer wieder Klicklaute aus der typischen Sprache der Xhosa ein. Vor allem in den Township sei es seit jeher Tradition, aus Abfällen wie Limonadendosen oder Kronkorken Schmuck und Spielzeug zu fertigen.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Typisch Südafrika: Skulpturen aus Perlen.
Kunst im Township von Kapstadt, Langa, Sandpianting von Odon.
Sandpainting- Kunstwerk aus Langa von Odon.

Wunderschöne Dinge entstehen, doch inzwischen haben nicht nur die Afrikaner diese Marktlücke für sich entdeckt, die bei uns Europäern so gut ankommt: „Vieles, was an den Touristenorten verkauft wird, stammt aus China und ist eingekauft anstatt hier handgemacht“, klärt uns Tandile auf. Während vom Kulturzentrum ein kreativ-quirliger Geist ausgeht, ist das in den Straßen nicht überall so. Und schon gar nicht in den kleinen Häusern, die der Staat den Wohnungslosen zur Verfügung stellt. Wir gehen durch die Straßen von Langa, die Kinder sind inzwischen still geworden. Und dabei sieht es hier noch gut aus: Die Straßen sind asphaltiert, die Häuser zumeist aus Stein. In den Blechüttensiedlungen, in die wir später kommen, gibt es keine Wege, es zieht und ist beengt.

Lange, Frauen beim Müllsortieren im Township in Südafrika
Frauen beim Müllsortieren in Langa

In Langa liegt erstaunlich wenig Plastik und zerbrochenes Glas an den Bordsteigen herum. Wir sehen auf der gegenüberliegenden Seite Frauen, die in Einkaufswagen Müll vor sich herschieben. Wertstoffe, die sie zu einer Sammelstelle bringen und einige Rand dafür bekommen. Meine Tochter beobachtet mit großen Augen, wie die Frauen mit bloßen Händen den Müll sortieren, dessen Gestank bis auf unsere Straßenseite dringt. Auch das ist Arbeit, mit der Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, wenn sie nichts haben. Das Mülltrennen hier sieht Tandile  positiv: „Wir haben seitdem wir für den Abfall bezahlen und solche Abgabestellen haben, unser Müllproblem besser im Griff.“

Er bringt uns zum ehemaligen Gerichtsgebäude von Langa, erzählt uns über die Apartheid und wie die Schwarzen einst für ihre Rechte gekämpft haben. Meine Kinder erfahren, dass Schwarze einst ins Gefängnis kamen, wenn sie mit Weißen auf einer Party waren oder auch wenn sie Händchen gehalten haben oder nur dieselbe Bank benutzt haben. Viel später erst wird meine Tochter mir das wieder erzählen. Und einen ganz eigenen Satz hinzufügen, der mich irgendwie stolz macht: „Das ist doch völlig ungerecht. Es kann doch niemand etwas dafür, wie er aussieht.“ Solche Erkenntnisse sind es, die ich mag, wenn man reist. Sie kommen aus der Tiefe der Kinder selbst.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Erinnerungen an die Apartheid im Museum in Langa.

Hatten wir Blechhütten in diesem Township erwartet, wurden wir überrascht, es sind viele einfache Steinhäuser am Straßenrand. Manche der Menschen wohnen in ausgedienten Containern, andere in Häusern aus Stein. Einige verkaufen aus angebauten Wellblechhütten Fingerfood wie etwa Streifen vom gegrillten Schafskopf. „Das ist hier eines unserer liebsten Gerichte – Schafskopf“, führt der Mann vom Stamm der Xhosa weiter aus und bringt uns in eines der Gebäude.

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Restaurant in Langa

#Kein Wasser, keine Toiletten, keine Küche

Als wir hineinkommen, verschlägt es nicht nur den Kindern den Atem. Es riecht nach Waschmittel und sehr frisch, aber nichts ist an der Wohnung, wie wir es kennen. Von den Betonwänden blättert die Farbe ab, ein klappriger Tisch wackelt unter den energischen Bewegungen, mit denen ein Mann gerade in einer Schüssel seine Jeans wäscht. Keine Waschmaschine, keine Dekoration, keine Küche, kein Fußbodenbelag, ein Raum wie ein Keller. Wir gelangen in einen klitzekleinen Raum, in dem eine sechsköpfige Familie lebt, zwei Koffer sind in einem Regal über dem Bett gestapelt.

Und doch, mein Sohn sieht: „Warum haben die hier alle Handies?“ Er schlussfolgert skeptisch, dass sie so arm nicht sein können. Vielleicht kann er es einfach nicht glauben, was er sieht. Und er will vielleicht nicht verstehen müssen, dass man auch so leben kann. Als er die Toilettenhäuschen sieht und hört, dass die Menschen ihr Wasser in Gefäßen vom Gemeinschaftswasserhahn in die Wohnung tragen, wird er stiller. Und als ich ihm sage, dass es natürlich auch kein Telefon gibt in den Hütten und Häusern, sondern das Handy die einzige Möglichkeit ist, in Kontakt zu kommen und viele Handys zudem ausgediente aus unseren Ländern sind, beginnt er zu begreifen.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Hier wohnen bis zu 12 Menschen.

Wir ziehen weiter durch das Township, durch Langa, das sich langsam mehr und mehr zur Blechhüttensiedlung verwandelt. Da steht schon unser klimatisiertes Auto bereit, um uns durch die Straßen zu fahren. Zu Fuß sollen wir nicht gehen, ich höre einen Satz, den ich oft in Südafrika gehört habe: „Es ist nicht sicher.“ Und so sitzen wir im Auto, klimatisiert, in unserer kleinen Luxusblase und schauen uns an, wie arm andere Menschen leben. Etwas, mit dem ich bis heute für mich nicht klar gekommen bin. Erst recht nicht, als wir durch Kapstadts größtes Township namens Khayelitsha fahren.

Tandile erzählt uns, dass in Khayelitsha 500.000 Menschen leben. So viel wie in Hannover. Alle in kleinen Blechhütten, manche der Hütten sind zum Kauf angeboten für umgerechnet 60 €, was schon ein Vermögen für die Menschen darstellt. Und wir tragen Handies in unseren Taschen, von denen jedes einzelne Gerät mehr wert ist als das gesamte Hab und Gut einer Familie.

Tandile zeigt uns auf Schrotthaufen am Straßenrand: „Was Sie vielleicht für Müll halten, ist ein Geschäft, ein Laden“, sagt er, als wir gerade einen großen Haufen von Fahrradteilen passieren, die mein Sohn als Schrott bezeichnet. Tandile sagt: „Wer hier ein Fahrad haben möchte, muss es sich zusammenbauen. Ein Puzzle.“ Die Teile haben die Menschen vom Straßenrand zusammelgesammelt und verkaufen sie nun. Für Menschen wie uns, die in den Laden gehen, wenn sie ein Rad brauchen, oder zumindest in einen Second-Hand-Shop, unvorstellbar. Das sind Szenen, die auch meine Kinder später erzählen, wenn sie zuhause sind.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Die alten Wohngebäude in Langa – wer hier eine Wohnung bekommt, ist froh.

#Ein Bild der Hoffnung?

Tandile zeichnet ein fröhliches Bild seines Landes. Jeder in Südafrika soll in einem Haus leben, so erklärt er das die Versprechen der Regierung. Es wird viel gebaut und noch viel mehr gebraucht. Die Menschen können zu Arzt gehen und werden behandelt, was vor allem angesichts der vielen HIV-Infektionen wichtig ist. Es gibt Schulpflicht für die Kinder. „Die Menschen haben wieder Hoffnung“, sagt er. Es passiere viel. So ganz mag ich es nicht glauben, was er sagt. Eher schon, wenn er sagt, dass es noch einige Generationen dauern werde, bis sich die Apartheid wirklich aufgelöst habe in Südafrika.

Später wiederholt meine Tochter: „Die Menschen haben Hoffnung“, was uns Tandile oft gesagt hat, als wir ihn nach den Problemen fragten. Ja, das mag sein. Hoffnung, eines Tages eine kleine Wohnung ohne fließend Wasser zu haben, auf das sie vielleicht 18 Jahre gewartet haben. Manche haben vielleicht Hoffnung. Viele aber haben sich auch aufgegeben und betäuben sich mit Alkohol oder Drogen wie Crystal Meth. Und dann zerstören oftmals sie das einzige, was sie haben: Schlagen ihre Frauen, vergewaltigen die Kinder oder sind gewalttätig zu Nachbarn. Unter dem Einfluss der Drogen zerstören sie das Ubuntu, den Gemeinsinn und das Wissen, dass jeder Teil eines Ganzen ist  – Ubuntu, etwas typisch Südafrikanisches.

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So bleibt es wohl ein langer Weg. Nicht nur in Kapstadt, sondern eigentlich überall auf der Welt. Diese Probleme gibt es in Grönland ebenso wie in Ulanbator oder Rio de Janeiro. Aber hier in Kapstadt ist der Unterschied so riesengroß und sichtbar. Auf der einen Seite der Wohlstadt mit Pferden, Fernseher und Allradwagen und in Sichtweite Menschen, die in Behausungen leben, die in Deutschland noch nicht Mal als Hühnerstall taugen würden.

Townshiptour durch Kapstadt/ Langa mit Kindern
Café in Langa.

Für uns war es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, einmal durch das Township zu gehen. Vor allem nicht für die Kinder. Ob ich es noch mal machen würde, weiß ich nicht. Denn es bleibt etwas Befremdliches, sich die Armut anderer Menschen als Tourist anzuschauen. Selbst wenn viele der Townshipbewohner vom Tourismus inzwischen leben. Selbst wenn mir gesagt wird, dass es gut sei, den Kontakt aufzunehmen, weil es den Menschen das Gefühl gebe, etwas wert zu sein, wenn man sie besucht. Dass sie sich gesehen fühlen. Dennoch bleibt auch die Scham, dass unsere Hotelzimmer nicht nur größer sind als ein Haus für eine zwölfköpfige Familie, sondern auch, dass sie über allen Luxus verfügen. Ein Widerspruch, den ich allein nicht lösen kann und der mich noch lange beschäftigen wird.

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Frisörladen im Township

Zu den Bildern: In diesem Beitrag gibt es weniger Fotos als sonst, schon gar keine von Menschen in ihrer Armut. Ich habe es bewusst so gemacht, weil ich es noch immer nicht gut finde, die Menschen so in ihrer Not bloßzustellen, im Text können sie anonymer bleiben. Deswegen habe ich vieles nicht abgebildet, obwohl es sicher eine tolle Geschichte gewesen wäre und sehr eindrucksvoll. In diesem Fall aber müssen Worte reichen.

#Info: Township-Touren in Kapstadt

Townships sind einst entstanden aus dem Gedanken der Rassentrennung in der Apartheid in Südafrika als Wohnsiedlungen der Schwarzen. Obwohl die Rassentrennung politisch seit 1994 aufgehoben ist, gibt es sie wirtschaftlich noch immer. Doch inzwischen gehören Townships zu den Sehenswürdigkeiten der Städte. Das größte und bekannteste ist Soweto in Johannesburg, das älteste Township in Kapstadt ist Langa. Grundsätzlich gilt: Je älter die Gemeinschaften sind, umso mehr Sicherheit bieten sie, weil die Menschen dort gegenseitig aufeinander aufpassen und sich kennen. Dennoch gibt es überall Ecken, in denen man gehen kann und Straßen, denen man besser fernbleibt. Ob eine Tour auf eigene Faust ratsam ist, darüber sollte man sich genau informieren (bei Einheimischen, der Touristinfo), letztendlich hängt es auch davon ab, wie und mit wem man reist.

Viele Anbieter haben Townshiptouren in Kapstadt im Programm. Wir sind mit Hajos Touren gegangen, weil sie deutschsprachig sind, was mit den Kindern in diesem Fall wichtig war. Der deutsche Hajo Kowalke nimmt etwa 175 Euro für eine Tour mit 4 Personen, ein Teil der Einnahmen fließt zurück in das Township zu den Menschen und Hajo arbeitet auch bewusst als Mitarbeiter mit den Menschen der Townships, um sie zu unterstützen. www.hajo-sa.com

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Mehr von unserer Südafrikareise findest du hier:

  • Es muss nicht immer der Krüger-Park sein, Pilanesberg ist ebenfalls wunderbar – vor allem mit Kindern. Hier liest du mehr über unsere Safari.
  • Autofahren in Südafrika ist nicht immer einfach. Hier findest du meine Tipps, wie du die Zeit im Linksverkehr gut überstehst.
  • Besonders gut hat uns der Addo-Elefantenpark gefallen. Er war mein persönliches Highlight, nirgendwo bin ich jemals den Elefanten so nahe gekommen.
  • Und hier gibt es Tipps von anderen Bloggern und mir zu Kapstadt.

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Diese Reise nach Südafrika wurde unterstützt von meinem Papa. Ohne den wir nie so viel gesehen hätten. Danke dir von Herzen für diese schöne Zeit im Drei-Generationen-Urlaub! Und für die Ermutigung, dass wir gemeinsam die Township-Tour machen.

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8 Antworten

  1. Ich finde schon der Kinder wegen den Besuch wichtig. Auch wenn sie vielleicht die Dimensionen der Armut noch nicht erkennen. Ich habe solches Wohnen in Ecuador gesehen und bin in Peru in einem Lokal gesessen, wo Kinder reinkamen und die Essensreste in einer Plastiktüte sammelten. – Die Bilder sind mir nie mehr aus dem Kopf gegangen. Man isst dann nicht mehr so wie früher: noch ein Eis nach dem Essen und einen Kaffee und einen Kuchen – das ging für mich danach nicht mehr. Davon abgesehen sehe ich auch hier immer wieder Menschen nach Resten und Flaschen in Abfalleimern suchen, öfter als noch vor Jahren. – Ich möchte kein Spiel- und Essensverderber sein, aber unsere Esskultur ist genaugenommen ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Über das, was bei uns im Mülleimer landet, würden andernorts Menschen, vor allem auch Kinder jubeln.

    Wie alle Beiträge von Dir, die ich gelesen habe: bemerkenswert; jeder Buchstabe hat einen Wert.

    Grüße von Johannes

  2. Ein sehr guter und einfühlsamer Beitrag über Südafrika und ihre Townships. Du hast genau die richtigen Worte getroffen und genau auch die Gedanken beschrieben, die ich im Letzten Jahr bei meiner Südafrika Reise hatte. Für deine Kinder war das ganz sicher ein sehr intensives Erlebnis
    LG Andrea

  3. Lieber Johannes, danke dir für diese Worte. Das Lob freut mich sehr. Und deine Gedanken zum Essen verstehe ich, auch wenn ich schon sehe, dass es eben zwei Welten sind, die nebeneinander existieren. Und das ist ja das eigentlich Unfassbare, diese Polarität.
    Liebe Grüße
    Andrea

  4. Liebe Andrea,
    Ich hatte viele deiner Bilder im Kopf, als ich dort langfuhr und freute mich schon auf den Austausch. Dass es dir genauso ging, finde ich gut. Ich denke, es geht wohl vielen Menschen so, wenn sie ihr Herz nicht verschließen vor dem, was sie dort sehen. Und das ist viel, eine große Bandbreite.
    Liebe Grüße
    Andrea

  5. Liebe Andrea,
    Deine einfuehlsamen Schilderungen haben auch mich
    beruehrt.Diese besonderen Eindruecke werden die Kinder nicht
    vergessen und mit in ihr weiteres Leben nehmen.
    Afrika ist ein besonderer Kontinent und wir koennen uns
    gluecklich schaetzen,hier in Europa zu leben.
    Dein Beitrag traegt zur Voelkerverstaendigung bei.
    Ubuntu:Toleranz,Respekt,Mitmenschlichkeit, Wuerde………

  6. Liebe Erika, danke für deine Worte. Ja, wir können glücklich sein, hier zu wohnen und es so gut zu haben. Das wird einem dann ganz besonders klar.
    Liebe Grüße und danke für das liebe Feedback

Wer schreibt hier?

Hallo! Ich bin Andrea Lammert. Als Wegreisende, Bücherschreibende und Bloggerin bin ich stets auf Achse.

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