Der Wasserbaum von Ockensen – ein einzigartiges Naturwunder im Weserbergland
Mitten im idyllischen Weserbergland, im kleinen Ort Ockensen am Ith, steht eine Attraktion, die es so kein zweites Mal gibt: der berühmte Wasserbaum. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sprudele Wasser direkt aus einem Baumstamm – eine natürliche Quelle, märchenhaft und geheimnisvoll. Doch die Geschichte dahinter ist ebenso spannend wie einzigartig. Denn wo sprudelt schon Wasser aus einem Baumstamm? Wie so oft, stecken auch hier Menschen hinter dem vermeintlichen Naturwunder.
Vor über 100 Jahren kam ein findiger Sägemüller aus Ockensen im Weserbergland auf die Idee, die Wasserkraft seiner Mühlteiche für den Antrieb seiner Sägen zu nutzen. Um den Wasserstand nicht ständig persönlich kontrollieren zu müssen, installierte er ein Rohr, aus dem das Wasser sichtbar sprudelte. Was als praktische Arbeitserleichterung begann, wurde zu einem besonderen technischen Denkmal. Denn im Laufe der Zeit arbeiteten Wasser, Mineralien und Rohr ein eigenes Kunstwerk aus. Heute ist das alte Rohr mit Moos und Kalkablagerungen überwuchert – es wirkt wie ein lebender Baum, aus dem das Wasser unaufhörlich fließt.
Das Sägewerk existiert längst nicht mehr, doch der Wasserbaum ist geblieben – und macht Ockensen weit über die Region hinaus bekannt. Er wurde sogar von der Heinz Sielmann Stiftung in die Auswahl der „Deutschlands schönste Naturwunder“ aufgenommen. Damit steht das kleine Naturdenkmal in einer Reihe mit berühmten Naturphänomenen wie der Blautopf, die Externsteine oder die Lange Anna aus ganz Deutschland. Allerdings wird er es schwer haben bei dieser Konkurrenz.
Wandern rund um den Wasserbaum
Ein Besuch des Wasserbaums lässt sich wunderbar mit einer abwechslungsreichen Wanderung verbinden. Der Rundweg beginnt direkt im Ort Ockensen, der mit seinen hübschen Fachwerkhäusern und dem plätschernden Bach ein malerisches Bild abgibt. Entlang des Ockensener Bachs führt der Weg in das Naturschutzgebiet Heidsieke, wo Quellen, Bäche und Feuchtgebiete entstanden sind – ein Paradies für Frösche, Kröten und Libellen.
Von dort geht es hinauf auf den Ithkamm, durch verwunschene Wälder und vorbei an bizarren Felsformationen wie der „Hammerslust“, die tatsächlich an einen gigantischen Hammer erinnert. Auch die Dohnsener Klippen liegen am Weg, deren steile Überhänge nicht nur Wanderer, sondern auch Kletterer anlocken.
Nach rund 11 Kilometern und etwa 3 Stunden Gehzeit kehrt man zurück nach Ockensen – wo ein Besuch im Scheunencafé mit hausgemachtem Kuchen den perfekten Abschluss bildet.
Praktische Infos zum Wasserbaum Ockensen
Beste Zeit: besonders schön an warmen Sommertagen, aber auch im Herbst toll, dann man kann im Scheunencafé gut schlemmen.
Strecke & Dauer: ca. 11 km, rund 3 Stunden reine Gehzeit
Einkehr-Tipp: Scheunencafé Ockensen (direkt am Ortseingang)
Anfahrt: Ockensen ist am besten mit dem Auto erreichbar; Parkmöglichkeiten gibt es direkt beim Wasserbaum






