Es gibt einen ganz besonderen Baum im Harz. Für mich ist er ein Wunder. Und wunderschön. Eigentlich wollte ich nie darüber bloggen. Er sollte ein Geheimnis bleiben. Doch das ist utopisch in unserer Zeit. Spätestens als ich dort war und eine Frau sagen hörte: „Und wo ist er nun, der berühmte Baum aus dem Internet“, wusste ich, dass dieses Geheimnis keines mehr ist.
Der Zauberbaum von Lauenburg
Es ist eine Linde, was auch sonst? Ein Baum mit herzförmigen Blättern, der übertragen gesehen für Liebe steht, aber auch als Schutzbaum, die Linde gilt als Zeichen der Geborgenheit. und als Baum der Gemeinschaft. Nichtumsonst standen Dorflinden im Zentrum kleiner Gemeinden.
Diese Linde gehört zu den beeindruckensten Bäumen, die ich je gesehen habe. Sie steht im Harz an der Ruine der Lauenburg. Die Lauenburg entstammt dem Mittelalter und geht mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurück, damals wurde sie erstmals erwähnt. Sie steht am Rande von Stecklenberg, einem Ortsteil von Thale. Schon der Weg zur Burgruine ist ein besonderer, er führt an einem kleinen Bach entlang, durch einen lichten Buchenwald mit knorrigen Bäumen.
Es geht bergauf bis zur Burgruine. Doch den Zauberbaum muss man etwas suchen, denn in der Hauptburg befindet er sich nicht. Dafür lockt dort ein Turm zum Aufstieg, um die Anlage von oben anzusehen.
Ein Baum wie ein Tor
Weiter führt der Weg zur kleinen Lauenburg und eben dort befindet sich die Zauberlinde. Sie wächst, wie kaum ein anderer Baum, denn ihre Wurzeln bilden ein Tor über den eingestürzten Mauern. Es wirkt wie ein Eingang in eine andere Welt. In ihren Wurzeln kann man sich fast verlieren, wie ein großes Gewirr haben sie sich ineinander verwachsen.
Ein Weg führt um die Kleine Lauenburg, wo früher Gebäude standen, haben sich Blumen die Landschaft wieder erobert. Doch der schönste Platz an der Lauenburg ist ohne Frage dieser wunderbare Baum, der wohl deutschlandweit einzigartig ist.
7 Antworten
Wunderschön, danke für’s Mitnehmen 🙂
Wow, das sieht ja fast aus wie Angkor Wat oder die heiligen Bodhi-Bäume in Indien (die auch herzförmige Blätter tragen). Danke fürs Zeigen!
Warum sollte das kleine Wunder denn „geheim“ bleiben? Die schönen Dinge leben doch nur, wenn wir sie auch teilen! (-:
Dein Pilgerartikel in der aktuellen „Natur & heilen“ hat mich berührt und so bin ich hier gelandet. Was für eine tolle Seite mit wunderschönen Fotos und interessanten Berichten! Man spürt, dass dir Freude macht, was du tust.
Oh, danke, liebe Cathrin!
Danke für die wunderschöne Fotos von der Zauberlinde. Auch ich liebe die Bäume. Werde – Dank dieser Info – einen Ausflug zur Zauberlinde planen.
Ein schönes Porträt für einen Baum. Besonders gut gefällt mir das letzte Foto. Es vermittelt einen guten Eindruck von der Größe der Wurzeln.
Das letzte Foto ist eine optische Täuschung. 😉 Aus der Perspektive einer Ameise wirkt das natürlich ganz anders. Die lichte Höhe beträgt ca. 1,70m.