Arbeitsschutzmuseum klingt erstmal langweilig, oder? Fand ich auch und musste dann feststellen, dass die DASA in Dortmund eines der spannensten Museen ist, die ich kenne.
Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn die Erde unter den Füßen bebt? So richtig ausprobieren möchte man das ja eigentlich nicht, denn dann ist man ja meistens mittendrin in einer Katastrophe. Bei der DASA in Dortmund konnte man jetzt ein simuliertes Erdbeben erleben. Einfach auf die Hebebühne setzen und los geht es.
Zunächst wackelt der Raum ganz sanft, die kleine Hängelampe zittert und es vibriert kaum merklich. Doch schon bald wird es deutlicher und bei 6,3 Richterskala-Stärke würde in mir wahrscheinlich Panik aufkommen, denn alles fühlt sich an wie ein Karussell. Und es ist nicht nur so, dass die Erde zittert, sie rüttelt auch noch, so als säße man auf einem Teller, der sich mal nach rechts, mal nach links dreht. „Das sind die vertikalen Plattenbewegungen“, erklärt der Mitarbeiter der DASA. „Die vergessen die meisten Menschen, wenn sie an Erdbeben denken.“
Schon spannend, was in der DASA alles gezeigt wird. Und leider viel zu viel für einen einzigen Besuch. Mir jedenfalls, bei mir setzt dann irgendwann das Auffassungsvermögen aus und ich kann einfach nichts Neues mehr aufnehmen. Doch bis das passiert, genieße ich die DASA gemeinsam mit den Teilnehmern meines Seminars, denn wir sind heute dort auf Exkursion. Während mein einer Teilnehmer gleich den Flugsimilator bucht, gehen andere zum LKW-Simulator.
Am Space-Curl, einem Gerät, das wie ineinanderverdrehte Hula-Hopp-Reifen aussieht, drängen sich die Schulklassen, zu spanend ist es zu schauen, was passiert, wenn man sich um die eigene Achse in alle Himmelsrichtungen drehen kann. Ich schaue mir stattdessen die Ausstellung über den Wettlauf der Nachrichten an, bin fasziniert von der Schönheit der alten Druckermaschinen. Überhaupt hatten Maschinen damals viel mehr Stil und Ausstrahlung als die Kästen heute. Spannend finde ich an fast jeder Stelle, zu sehen, wie sich die Arbeitsplätze verändert haben. Alte Telefone auf aufgeräumten Schreibtischen statt Computer und Handy. Wenige Räume weiter donnern die riesigen Wegstühle ihre Schiffchen durch das Fadengewirr und im Bereich Medizin kann man sogar einen Anzug anziehen, der einen erfühlen lässt, wie es ist in einem alten Körper zu stecken.
Spektakulärer hingegen sind die technischen Giganten, die hier gezeigt werden, wie etwa Stahlofen, alte Dampfmaschinen, eine Kraftwerkswarte oder Straßenbahnwaggons. Definitiv ein Museum zum Wiederkommen. Was mir besonders gut gefallen hat, waren die vielen Mitmachangebote dort. Man konnte vieles selbst ausprobieren, erfühlen oder hören – das sind tatsächlich Eindrücke, die bleiben werden.
Informationen DASA:
DASA, Arbeitswelt Ausstellung Dortmund, Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund,Tel. 0231 / 90712479,
Der Eintritt kostet 8 Euro, erm. 5, Kinder bis 5 Jahren sind frei. Geöffnet ist Mo-Fr von 9-17, Sa und So von 10 bis 18 Uhr.
7 Antworten
Danke für den Bericht,
Ich wusste nicht mal das es das Museum gibt. Dabei wohnen wir nicht sehr weit von Dortmund entfernt. Sicher auch für uns ältere interessant.
super und ich glaube ich würde den Flugsimulator nicht mehr verlassen. Das finde ich mal hochinteressant ! Dann ein Foto einer früheren Stempeluhr ! Da habe ich was für dich
https://mannisfotobude.wordpress.com/2016/09/02/ott-pausersche-fabrik/
Wenn du Lust hast schaue es dir mal an !!! Vielen Dank Andrea
Lieber Manni, das sind aber schöne Impressionen, die nehm ich mal gerne auf. Danke fürs Vorbeischauen bei mir. Ja, der Flugsimulator fasziniert alle. Vielleicht schaffst du es ja mal nach Do. Liebe Grüße in den Süden
Liebe Monika, unbedingt ist die DASA einen Besuch wert, egal, wie alt man ist. Als wir dort waren, war nur letzte Schulwoche in NRW und es war brechend voll. Ich denke, nachmittags ist das wohl anders. Dabke fürs Vorbeischauen bei mir und viele Grüße
Hallo, bei der Druckmaschine musste ich an mein Berufsleben denken.
Ein sehr schönes Museum ist bei Stuttgart.
Seit 1979 haben der Sindelfinger Unternehmer Peter Schaufler und seine Frau Christiane Schaufler-Münch eine der eindrucksvollsten privaten Kunstsammlungen Deutschlands aufgebaut, ausgestellt im SCHAUWERK.
Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.