Jetzt beginnt wieder die Museumszeit. Wie wäre es mit einem Computermuseum? In Paderborn steht eines der größten Computermuseen der Welt – das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Es ist ein Ort, der nicht nur Technikfans begeistert, sondern auch Kinder in Staunen versetzt.
Reise in die gute alte Zeit
Für mich war es eine Reise in die „gute, alte Zeit“. In eine Ära, als Telefone noch Wählscheiben hatten, die beim Drehen dieses vertraute Klickgeräusch machten. Als Schreibmaschinen ratterten und Disketten in der Schublade lagen. All das kennen meine Kinder nur aus Geschichten.
Telefone sind für sie bunt, mit glatten Glasscheiben und Spielen, die man mit einem Fingerwisch öffnet. Dass es solche Geräte einmal als Modell mit einem knochenähnlichen Plastikteil gab, das an einen doppelten Duschkopf erinnert, war für sie kaum vorstellbar. Und nun halten sie selbst so einen Telefonhörer aus den 1970er Jahren in den Händen und beobachten, wie eine alte Telefonschaltzentrale arbeitete.
Wir sind im Computermuseum Paderborn – und alle hellauf begeistert von der Technik. Ich lasse mich vom Computer zeichnen, meine Tochter rast in Höchstgeschwindigkeit über eine virtuelle Bergstraße, und mein Sohn rammt ein virtuelles Flugzeug in den Boden – alles natürlich nur digital.
Mehr als Technik zum Anfassen
Doch das Museum ist mehr als ein Ort zum Spielen und Ausprobieren. Es ist auch eine Reise in die Geschichte der Menschheit. Wir entdecken die ältesten Schriften der Welt aus Mesopotamien, mehr als 5.000 Jahre alt, und Hieroglyphen aus dem alten Ägypten – als Nachbildungen und Tafeln ausgestellt.
Während ich meinen Kindern davon erzähle, taucht plötzlich Petra auf – eine Roboterfrau in einem langen Kleid. Sie fragt uns, ob wir mit ihr Verstecken spielen wollen. Natürlich wollen wir! Die Kinder sind begeistert und halten sich an Petras Anweisungen. Wir sollen ein paar Minuten warten, dann beginnt die Suche.
Schon summt sie davon, und erst jetzt merken wir, wie viele Versteckmöglichkeiten das Museum bietet. Auf der Suche nach Petra entdecken wir so viel Spannendes, dass wir das Spiel zwischendurch beinahe vergessen.
Tipp:
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum ist perfekt für Familien mit Kindern. Es bietet nicht nur klassische Ausstellungen, sondern viele interaktive Stationen, bei denen Anfassen ausdrücklich erlaubt ist.
Entdeckungen zwischen Schachtürken und Spamdose
Während unserer Suche stoßen wir auf den „Schachtürken“, einen legendären „Computer“ aus dem 18. Jahrhundert, und auf eine alte Telefonanlage. Die Kinder sehen zum ersten Mal in ihrem Leben eine echte Dose Spam und historische Rechenmaschinen, während wir Eltern nostalgisch an Ataris und den Apple Lisa denken.
Besonders faszinierend ist die Sammlung von Mikrochips, bei der man sieht, wie klein diese im Laufe der Jahrzehnte geworden sind.
Etwas schaurig wirkt der menschenähnliche Klon einer Sekretärin – so kalt und künstlich, dass es mir den Rücken hinunterläuft. Dafür ist der Roboter, der die Augen verdrehen kann und sogar rot wird, richtig niedlich – wenn man das über Maschinen sagen darf.
Lernen, Staunen, Ausprobieren
Technische Entwicklung ist immer auch ein Spiegel der Menschheitsgeschichte. Ob Abakus, Spielzeugroboter oder Schreibmaschine – sie erzählen, wie sich unser Denken und Arbeiten verändert hat. Und zwischendurch hören wir immer wieder das leise Summen von Petras Rollen auf dem Boden. Schließlich finden wir sie – nach langer Suche.
Im Gegensatz zu anderen Museen, in denen Kinder schnell überfordert sind, konnten meine hier gar nicht genug bekommen. Sie wollten alles ausprobieren und entdecken. Neulich fragten sie schon: „Wann fahren wir wieder hin?“
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn ist das größte Computermuseum der Welt. Auf rund 6.000 m² Ausstellungsfläche warten über 5.000 Exponate – von der Keilschrift bis zur Künstlichen Intelligenz. 2025 steht das HNF ganz im Zeichen des 100. Geburtstags von Heinz Nixdorf („Nixdorf 100“) mit neuen Ausstellungen und Events.
Praktische Infos
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum liegt an der Fürstenallee 7 in Paderborn. Geöffnet ist es dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Montags bleibt es geschlossen.
Tipp für Familien:
Es gibt spezielle Führungen und Kindergeburtstage, bei denen junge Besucher spielerisch in die Welt der Technik eintauchen können.
Ein weiteres spannendes Technikmuseum in der Nähe ist die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund – ebenfalls absolut sehenswert.
Fazit
Das Computermuseum in Paderborn ist ein Erlebnis für Groß und Klein – ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und Technik Spaß macht. Meine Kinder möchten schon bald wieder hin, und ganz ehrlich: Ich auch.











9 Antworten
Wow, das ist ja ein tolles Museum. Leider ist es für mich aus dem Süden ein bisschen weit weg, sonst wäre ich bestimmt am Wochenende gleich hin gefahren
LG Andrea
würde auch mir gefallen !!! Interessant
Echt? Das hätte ich nicht gedacht. Aber es lohnt sich in jedem Fall, ein ganz großartiges Museum.
Na, dann musst du da eben hin, wenn du im Westen bist. Es ist wirklich wunderbar.
Das Museum ist toll… kann ich nur bestätigen!! ?
Danke, das freut mich! Schön, dass du bei mir hier vorbeigeschaut hast
Klasse dein Bericht über unsere ALTE TECHNIK!
Ich gehöre ja noch zu der Generation die damit noch umgegangen ist.
Das sind schöne Erinnerungen!
Ja, liebe Lilo, das sind wunderbare Erinnerungen. Und die alte Technik, nun ja… ich bin damit groß geworden
Liebe Grüße
Liebe Lilo, ich hab auf den Dingern auch noch telefoniert 🙂 Liebe Grüße