Du bist begeistert von Wildkräutern und möchtest losgehen, um sie zu sammeln? Das ist immer gut. Dennoch solltest du einige Hinweise zum Heilpflanzensammeln beachten.
Sammle nur, was du kennst!
Mit Wildkräutern kann es wie mit Pilzen sein – viele haben giftige Brüder und Schwestern. Deswegen ist es unbedingt erforderlich, dass du genau kennst, was du sammelst und Verwechslungen vorbeugen kannst. So verwechseln viele Menschen Bärlauch und Maiglöckchen, weil sich die Blätter ähneln. Also: Finger weg von Kräutern, die du nicht genau kennst! Packe nur in den Korb, was du eindeutig bestimmen kannst, ansonsten buche lieber noch mal eine Kräuterwanderung, um dein Wissen aufzufrischen.
Die Sache mit den Wiesen und dem Wegesrand
Wo soll man Kräuter sammeln? Das ist gar nicht so einfach! Viele Wiesen werden nämlich gedüngt, auch wenn man es ihnen nicht ansieht. Andere werden natürlich „gedüngt“, von den vielen Hundehaufen nämlich, grade wenn die Wiesen sehr prominent liegen. Auch von Kräutern am Wegesrand würde ich die Finger lassen, denn sie sind meistens verunreinigt von eben diesen Hundehinterlassenschaften. Am Rande von Feldern wäre ich ebenfalls vorsichtig, denn die meisten Bauern arbeiten noch immer mit Pflanzenschutz – also Gift. Lieber stehenlassen! Am besten ist es tatsächlich, jemanden zu haben, der viele Kräuter im Garten wachsen lässt. Oder ansonsten Wiesen suchen, die nicht von Hunden oder Güllespritzen beglückt werden.
Stehen lassen statt abgrasen?
Generell gilt: Nimm nur so viel, wie du brauchst, eher weniger! Lass immer genug für die anderen, damit meine ich nicht nur Menschen. Vor allem Tiere brauchen die Wildkräuter dringender als wir. Schmetterlingsraupen die Brennnesseln, Stieglitze die Sonnenblumenkerne oder Distelsamen, Amseln die Schlehen oder Holunderbeeren. Natürlich sollte man viele Pflanzen auch stehen lassen, damit der Bestand erhalten bleibt und sie sich vermehren können. Grade bei Pflanzen, bei denen man die Wurzeln verwendet, sollte man ganz genau schauen, wieviel man entnehmen sollte. Übrigens gibt es eine alte, indianische Sitte: Wer in der Natur etwas entnimmt, gibt auch etwas zurück – das kann Gesang beim Pflücken sein, ein Gebet oder ein paar Samen und Nüsse, die man für die Tiere auslegt.
Welche Pflanzen darf ich sammeln?
Wenn du Wildkräuter sammelst, solltest du darauf achten, möglichst unversehrte und schöne Exemplare zu entnehmen. Pflanzen mit kaputten Blättern oder angewelkten Blüten haben nicht die Kraft und Stärke, die du dir erhoffst.
Wie sammele ich die Pflanzen am besten?
Messer oder Schere? Ich benutze beides nicht. Ich pflücke die Heilkräuter am liebsten per Hand, dann bin ich auch am besten mit den Pflanzen verbunden. Und wenn es ein Messer sein muss, dann würde ich eines aus Kupfer nehmen.
Naturschutz beachten
Ganz wichtig: Einige Pflanzen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gesammelt werden, dazu gehört zum Beispiel Arnica oder der Enzian. Deswegen am besten vorher informieren, was unter Naturschutz steht.
Beste Sammelzeit für Heilpflanzen
Die beste Sammelzeit für Heilpflanzen ist morgens und mittags bei Sonnenschein. Dann sind die Tautropfen schon getrocknet und die Pflanzen sind nicht mehr in Gefahr zu verschimmeln, weil sich Restfeuchtigkeit in ihnen befindet.
Wenn Ihr das alles beachtet, dann steht der Kräuterküche nichts mehr im Wege. Dafür habe ich einige Kräuterrezepte für euch, schaut doch mal rein.
Eine Antwort
Super 👍