Südfrankreichs Strände, das sind Nizza, Cannes und Saint-Tropez? Es geht auch mit weniger Chichi wie etwa in Gruissan. Der Ort hat ein wenig von der Camargue mit seinen Lagunen und dem Meer.
1. Sehenswürdigkeiten in Gruissan
Schon auf der Landkarte sah dieser Ort besonders aus: Gruissan liegt zwischen Lagunen und Meer als Kleinstadt mitten im Wasser. Vorgelagert sind Strände, die langen Sandbänken gleichen: Gruissan zählt zu den beliebtesten Badeorten der Menschen rund um Narbonne, wenn sie Strand in Südfrankreich suchen. Tatsächlich lohnt sich ein Besuch dort, nicht nur wegen der Strände, denn in Gruissan gibt es viel zu entdecken.
2. Altstadt
Der historische Stadtkern zeigt sich wie aus dem Bilderbuch: Die Ruine der Festung Barbarousse auf dem Hügel überragt die Stadt, davor ein Meer aus ockerfarbenen Häusern und flaches Wasser: Die Altstadt von Gruissan ist schon von weitem sehr stimmungsvoll. Selbst bei bedecktem Wetter wie ich es erlebt habe, aber auch bei Sonnenschein. Die engen Straßen zeugen von typischer Mittelmeerarchitektur, darin versteckt sich eine schöne Mischung aus kleinen Bars, Boutiquen, Feinkostläden und Galerien von Künstlern. Die Kirche von Notre Dame de l’Assomption zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten ebenso wie der palmengesäumte Platz bei der Mairie.
3. Strand
Der feine Sand von Gruissan lockt die meisten Menschen an. Die Stadt hat Strand bis zum Horizont zu bieten, am beliebtesten ist die Plage die Chalets mit den Pfahlbauten. der Strand ist prima erreichbar, es gibt nicht nur viele Parkplätze, sondern auch ein Bus pendelt regelmäßig zwischen Strand und dem Zentrum von Narbonne. Der Strand ist wird sehr touristisch genutzt mit Bananenbooten, Speedbooten und Co, ist aber auch von Bademeistern bewacht. Das Wasser ist seicht und der Strand ist flach abfallend und ideal für Kinder.
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, in den flachen Lagunen am Hafen zu baden, doch da ist es eben kein offenes Meer, es gibt keine Wellen. Aber dafür eine bessere Infrastruktur, denn in der Pfahlbausiedlung ist vieles sehr weitläufig.
4. Pfahlbauten
Die Besonderheit von Gruissan findet sich in Chalets: Dort stehen etwa 1300 Häuser auf Stelzen. Schon auf dem Stadtplan wirkt diese Bauweise bemerkenswert, denn die Straßen sind in exakten Quadraten angelegt. Bei der Pfahlbausiedlung gleicht hatsächlich ein Haus dem anderen in der Bauweise – jedenfalls auf den ersten Blick.
Mich erinnerten die Pfahlbauten, die teilweise schon sehr in die Jahre gekommen waren, eher an ein Entwicklungsland als an einen mondänen Ferienort. Aber ich mag ja sowas lieber als schickimicki Schnickschnack und deswegen fand ich diese Siedlung irgendwie originell. Was mir allerdings an diesem Le Corbusier-Stil nicht gefallen hat, war, dass dabei die Parkplätze immer in der ersten Reihe standen, dort, wo eigentlich Strandbars oder kleine Wäldchen liegen müssten.
5. Markt
Jeden Samstag und Mittwoch ist im Sommer Wochenmarkt in der Stadt. Der Markt erstreckt sich rund um die Post und die Mairie der Altstadt. Es ist ein ganz besonders schöner Markt mit viel Feinkost wie Nougat, Käse, Oliven und Tapenade, aber auch sommerlicher Kleidung, Lederschuhe oder Krimskrams lässt sich dort finden. Vieles stammt nicht aus China, sondern ist in Italien oder Frankreich gefertigt. Der Markt findet statt auf der Place Gibert, mittwochs und samstags von 8-13 Uhr. Es gibt aber noch einen kleinen Markt am Hafen am Place Cadran Solaire, freitags von 8-13 Uhr. Vom 15. Juni bis 15. September findet außerdem ein Nachtmarkt an der Place des Menhirs statt, täglich ab 19 Uhr.
6. Essen gehen
Am Strand von Chalets gibt es einige Restaurants, sie sind jedoch alle spezialisiert auf Fisch und bieten oftmals Tapas an. Den Einfluss des nahen Spaniens merkt man hier deutlich. Für uns Vegetarier war es ziemlich schwierig, etwas ohne Fisch und Fleisch zu essen zu bekommen, noch nicht einmal Nudeln gab es.
Fündig geworden sind wir im Le Cers am Pole Nautique von Gruissan, dort gab es nicht nur Pasta, sondern auch vegetarische Burger. Zudem sitzt man dort gut und kann schön aufs Wasser blicken. Beliebt ist auch das benachbarte Paparazzo, dort haben wir aber nicht gegessen, aber vegetarisch haben sie zumindest auch im Angebot. Die Bar des Sunrise-Hotels ist auch ein schöner Platz zum Sitzen, dort gibt es aber hauptsächlich Tapas und Fisch.
7. Hotel in Gruissan
Wir haben im Sunrise-Beach-Hotel gewohnt und waren froh, kurzfristig zur Hauptsaison noch ein Zimmer bekommen zu haben. Schön sind die Zimmer mit Meerblick und Terrasse. Sie kosten 110 € pro Nacht als Doppelzimmer, ohne Frühstück.
8. Saline l’île Saint Martin
In der Lagune von Gruissan befindet sich die Salins de l’île Saint Martin, sie produziert ein sehr feines Salz, das nicht nur bei den Köchen rund um Narbonne beliebt ist. Doch nicht nur wegen des Salzes ist die Saline sehenswert, sondern vor allem wegen ihres Wassers, das in unglaublichen Farben changiert, oft sogar in rosa. Gesehen habe ich das leider nicht, denn das Wetter war bedeckt, deswegen habe ich hier ein Foto vom Tourismusverband bekommen. Sieht toll aus, oder?
9. Vogelbeobachtung
Wer nur zum Baden herkommt, der macht etwas falsch. Denn Gruissan bietet zwar einen superschönen Strand, der ewig flach ins Meer führt, aber mir wird soetwas recht schnell langweilig. Da ist es spannender, sich ins Hinterland aufzumachen und an den Lagunen Vögel zu beobachten. Typisch für Gruissan sind die Flamingos, die in der Lagune fischen. Mit etwas Glück sind sie auch zu sehen.
10.Unbedingt machen in Südfrankreich
Ein Rugby-Spiel anschauen. Die Menschen dort sind ganz verrückt nach dieser Sportart und die Stimmung bei den Spielen ist einmalig, sehr aufgeregt und enthusiastisch. Wir hatten das Glück, in Gruissan zu sein, als ein großes Rugby-Turnier stattgefunden hat.
11. Wo liegt Gruissan?
Gruissan ist ein Ort an der französischen Mittelmeerküste. Er liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Narbonne entfernt und rund 170 Kilometer südöstlich von Toulouse. Gruissan befindet sich auf der Südseite der französischen Mittelmeerküste, zwischen Montpellier und ist nur etwa eine Stunde von der spanischen Grenze entfernt.
Anreise
Nach Gruissan fährt im Sommer der Eté-Bus, er verbindet den Bahnhof Narbonne im Stundentakt mit der Küste. Die Haltestelle befindet sich direkt gegenüber des Ausgangs des Hauptbahnhofes.
Du möchtest mehr über Südfrankreich lesen? Dann schau doch mal bei meinen anderen Artikeln vorbei. Hier habe ich über eine Wanderung in die Calanques geschrieben. Hier findest du Tipps für Marseille. Und hier kannst du meine Erlebnisse mit den Mautautomaten in Frankreich nachlesen.
Unsere Reise nach Südfrankreich haben wir mit Bus und Bahn und ein wenig Auto (Leihwagen) geplant. Wie das ging, liest du hier.
13 Antworten
oh die Andrea ist wieder da bzw. aktiv !!! Freut mich !!!
Schöner Beitrag einer südfranzösischen Stadt ! Ich war einmal in Südfrankreich im Urlaub in Cap d Agde !!! Kennst du vielleicht !!!
Mich haben die Preise dort aber „vom Hocker“ gehauen. Sobald du eine gastronomische Dienstleistung in Anspruch nimmst wird es ordentlich teuer ! Wird heute nicht anders sein !!!! Ein Zimmer für 110 Euro ohne Frühstück ist ja auch nicht ohne ! Mich wunderte es damals wie Franzosen hier selbst im eigenen Land Urlaub machen können. Aber gut in Deutschland kann sich auch nicht jeder Sylt leisten !!!!
Schöne Fotos hast du auf jeden Fall mitgebracht und mein Teneriffa Urlaub liegt nun leider auch schon 4 Wochen zurück.
LG Manni
Lieber Manni, ja, ich bin wieder da. Habe mal eine Netzpause gemacht, eine wirkliche, vier Wochen fast ohne, das war richtig gut. Nun pirsche ich mich wieder langsam ran – und bin schon gespannt auf das schöne Teneriffa bei dir. Die Preise waren tatsächlich ok, die Franzosen zelten oder schlafen in ihren Appartements. Schlimmer war aber, dass es kaum Vegetarisches gab. Das hat mich etwas vom Hocker gehauen. Das hier war aber erst der Beitrag zum Üben 🙂 es kommt noch mehr Frankreich, meine Traumgegend muss ich erst noch sichten und verarbeiten. Liebe Grüße derweil
So schön. Ich mag die Region sehr und war im Mai/Juni ganz in der Nähe 🙂 Liebe Grüße, Annette
Echt, ganz in der Nähe? Wo denn? Erzähl!
Deine Beiträge von Südfrankreich sind immer total interessant und du entdeckst so tolle Städte. Bisher war ich noch nicht in Südfrankreich, aber irgendwann möchte ich schon mal hin. Einige deiner schönen Fotos habe ich auch auf Instagram verfolgt und prompt kommst du jetzt mit dem ersten Beitrag
LG Andrea
Liebe Andrea, ja, da kannst du dich dann auf mehr freuen, denn es kommt ja noch einiges 🙂 Ich liebe Frankreich einfach. So ein schönes Land, so eine tolle Sprache und Kultur, hach <3
das Vegetarische hätte mich vom Hocker gehauen !!!
Spaß aber leider bin ich nicht der Fan davon !!!!
Bin gespannt was es von Frankreich noch alles kommt !
Bist ja richtig verliebt in dieses Land !!!!
Ja, immer schon. Frankreichverliebt… hihi
Hallo Andrea,
danke an dieser Stelle, denn einer deiner Blogbeiträge hat mich vor Kurzem auf die Idee gebracht von Hannover nach Südfrankreich mit dem Zug zu reisen. Und das werden wir jetzt tatsächlich Ende Oktober machen 🙂
Da wir beide Vegetarier sind, hat mich die Info grad etwas erschreckt, dass es mit veg. Essen eher mau ist. Na mal sehen…
wir wollten mit dem Zug über Paris nach Marseille und dann von dort am liebsten an der Küste weitwandern bis irgendwo und dann von dort mit dem Zug zurück, ob Richtung Spanien oder Richtung Nizza ist uns egal. Eigentlich dachten wir an Aix, aber da kann man wohl nicht so gut weitwandern oder ohne Auto zu verschiedenen Wandergebieten (oder?). Hast du dazu Erfahrungen?
Liebe Jessica,
Von Hannover aus? So wie ich es grade getan habe? Wie toll ist as denn. Da sollten wir uns aber dringend mal vernetzen 🙂 ich freue mich sehr, wenn ich dich inspirieren konnte. Ja, vegetarisch. In Marseille war es überhaupt kein Problem in den Restaurants, in Gruissan aber schon, Man findet etwas, muss nur besser suchen und wirklich vorher fragen, wenn man nicht ständig Salat mit Chevre (also warmen Ziegenkäse) essen möchte. Ansonsten gibt es bei den Bäckereien herrliche kleine Gemüsekuchen und natürlich viel Olivengeschichten wie Tapenade und Co. Also satt werdet Ihr, aber man kann eben nicht in jedem Restaurant gediegen sitzen und vegetarisch essen. Ganz viele Grü0e und erzähl mal, was ihr so plant und du so machst…
Hallo Mädle,
Ganz einfach: Lektüre über Gruissan ist sehr nützlich, da viele Vorschläge enthalten sind. Wir waren nicht nur oft in Gruissan, sondern auch in der Region Narbonne bei richtig guten Winzern
Bitte schreibe Le Corbusier richtig. Da für eine Frankreich Liebhaberin ist das wesentlich.
Herzlichen Gruß. Gerade zur Weihnachtszeit.
Der Bua Klaus
Lieber Bub,
Das R ist eingefügt!
Hallo Andrea,
Du schreibst, dass Ihr in der Hauptsaison (Juli oder August?) in Gruissan wart. War es sehr voll am Strand?
Dein Bericht und die Bilder sind toll!