Keine Mayonnaise im Haus? Kein Problem. Vegane Mayonnaise lässt sich schnell und einfach selber machen – ganz ohne Ei. Und sogar ganz ohne Soja.
1. Die Sache mit den Eiern
Mayonnaise ist ja immer so eine Sache. Kauft man sie im Supermarkt, sind da oftmals Eier mit dubioser Herkunft drin, sprich Bodenhaltung. Das kommt für mich nicht infrage und ist zudem irgendwie unappetitlich – finde ich. Ich mag keine tierischen Erzeugnisse, die mit Leid aufgewachsen sind. Da meine Kinder Kartoffelecken lieben und auf Burger bestehen, blieb mir nichts anderen übrig, als mit Mayonnaise herumzuexperimentieren. Und was soll ich sagen? Ich finde es schwierig, echte Mayannaise zu machen, meine wurde immer zu flüssig. Und dann bleibt noch immer die Sache mit den Eiern, selbst wenn ich die Mayo selbst mache, weiß ich nicht, wielange sie dann haltbar ist, Eier finde ich als Lebensmittel ja unglaublich sensibel und heikel. Deswegen bin ich irgendwann bei veganer Mayonnaise gelandet. Zuerst aus dem Bioladen und jetzt aber hab ich mich endlich getraut, herumzuexperimentieren. Eine Freundin hatte mich ermuntert und mir ihre Rezept verraten. Tatsächlich ist es gar nicht schwer. Vor allem aber dickt die Mayonnaise viel schöner als meine Versuche mit Eiern.
2. Vegane Mayonnaise ohne Soja?
Ich mache meine Mayonnaise mit Sojamlich oder gar Sojacreme, das gelingt mir immer. Aber es gibt viele Menschen, die vertragen kein Soja oder lehnen es sogar ab. Dafür gibt es eine Alternative: Aqua Faba, die Flüssigkeit aus den Kichererbsendosen (oder bei selbst eingeweichten, das Kochwasser). Ihr ersetzt einfach das Soja mit Kichererbsenflüssigkeit – Einzelheiten verrate ich Euch im Rezept. Das Tolle an dieser Mayonnaise: Die Zutaten hat man fast immer im Haus und es geht ruckzuck, die Creme anzurühren. Zudem hat man geschmacklich eine Menge Auswahl: Man kann Aioli daraus machen oder gar Remoulade.
3. Meine Tricks
Bei der Zubereitung von veganer Mayonnaise kommt es vor allem auf das Öl an. Ich habe einmal den Fehler gemacht, ein kräftiges Olivenöl zu nehmen – und zack war die ganze Mayonnaise extrem würzig. Also ist es sehr wichtig, ein mild schmeckendes Öl zu nehmen. Allerdings kann man mit diesem Geschmack auch spielen. Wer mag, versucht es mit Trüffelöl (einige Tropfen sollten reichen), oder experimentiert mit Kürbis- oder Aprikosenkernöl. Der Fatasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Eine weitere, wichtige Zutat ist die Säure. Ich nehme wahlweise Essig oder Zitronensaft. Jenachdem welchen Essig man nimmt, kann man den Geschmack der Mayo beeinflussen. Gut passt auch Orangensaft, frisch gepresst und natürlich eher sauer als süß. Die dritte Möglichkeit, den Geschmack anzupassen, ist es mit Senfsorten zu spielen. Auch die Süße kann variieren. Statt Agavendicksaft kann man auch Zucker oder Ahornsirup nehmen – einfach mal ausprobieren!
5. Zutaten für vegane Mayonnaise (mit Soja)
- 120 ml Sojamilch oder Sojacreme
- 120 ml geschmacksneutrales Öl
- 1/2 TL Senf
- 1 TL Agavendicksaft
- 1 EL Essig oder Zitronensaft
- 1/2 TL Salz, evtl. mehr, kommt auf den eigenen Salzgeschmack an
- Pfeffer
- evtl. eine Prise Kala Namak
6. Vegane Mayonnaise – das Rezept
Die Sojamilch mit Senf, Zitronensaft, Salz, Gewürze, Süße und einem EL Öl in einem Stabmixer (Zauberstab) in einem hohen Gefäß zu einer Creme vermischen. Anschließend langsam einen Teil des Öls hineinfließen lassen und rühren. Einen weiteren Teil des Öls hineinfließen lassen und rühren. So weitermachen, bis die Masse die gewünschte Schnittfestigkeit erreicht hat. Fertig! Wenn das Öl doch zu geschmacksintensiv war, hilft es evtl. etwas mehr Süße nachzulegen.
7. Vegane Mayonnaise ohne Soja
Für die Variante ohne Soja ersetzt Ihr die Sojamilch einfach durch Aqua Faba, Kichererbsenwasser. Es lässt sich aufschlagen wie Eischnee, nur leider bleibt es nur in kühler Form so fluffig, beim Backen wird es wieder flüssig. Doch wir wollen die vegane Mayo ja nicht backen, deswegen schlagen wir das Kichererbsenwasser erstmal auf, so dass es Eischnee zum Verwechseln ähnlich sieht. Jetzt die Gewürze, die Säure und die Süße hinzugeben und wie im obigen Rezept nach und das Öl einfließen lassen.
Guten Appetit!