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Anzuchttöpfe aus Altpapier selbst gemacht

Anzuchttöpfe aus Papier selbst gemacht und torffrei
Inhaltsverzeichnis

Jetzt ist Aussaatzeit. Für die Tomaten, Kürbisse und Co. muss man keine Töpfe kaufen, Anzuchttöpfe kann man fix selbst machen – und das ganz torffrei.

#Aussaat in torffreier Blumenerde

Wenn die ersten Sonnenstrahlen rauskommen, möchte ich am liebsten sofort loslegen: Garten umgraben und Saat setzen. Doch für vieles ist es einfach zu früh, nachts kann es noch bis zu den Eisheiligen (11.-15 Mai) Bodenfrost geben. Bis dahin muss ich meine Gärtnerlust auf die Fensterbank fokussieren und dort kleine Sämlinge pflegen. Doch wie fange ich an mit dem Aussäen? Und das am besten noch nachhaltig?

Wichtig ist für mich, keine Blumenerde mit Torf zu kaufen, denn Torf ist wertvoll für unser Klima und bindet CO2 in den Mooren. Auch Kokosfaserblumenerde finde ich nicht optimal, da der Grundstoff sehr weit gereist ist. Beides aber ist gerne in den fertigen Anzuchttöpfen im Gartenbauladen enthalten. Deswegen mache ich meine Anzuchttöpfe lieber selbst.

Anzuchttöpfe aus Papier selbst gemacht und torffrei#Alles aus Altpapier

Als Anzuchterde habe ich mir torffreie Blumenerde aus dem Bioladen geholt. Wichtig ist für mich, dass die erste Erde der Samen garantiert unkrautfrei ist, später bekommen die Blumen Kompost und Mutterboden bei mir, aber damit die gut starten, gibt es gekaufte Erde. Das Tolle an diesen Töpfen: Sie sind kompostierbar, das heißt, die Pflanze wächst in dem Papiertopf, bildet Wurzeln und wird später mitsamt der Papierbanderole in den Boden oder Topf gesetzt. Bei empfindsamen Wurzeln, wie etwa von Kürbis oder Gurke, die mit einer Wachstumspause reagieren, wenn die Wurzeln durchs Umtopfen gestört sind, sind diese selbstgemachten Anzuchttöpfe aus Papier genial, denn sie verhindern den Wachstumsstopp.

#Papiertöpfe selbst machen – so geht’s

Ihr braucht

  • Din A5-Papier, am besten das, wo man eine Seite schon gebraucht hat, etwa alte Anschreiben, Mitteilungen etc, sehr gut gehen auch Klopapierrollen (Achtung aber: Auf die Tinte achten, die enthält möglicherweise Giftstoffe)
  • Blumenerde
  • ein Minigewächshaus oder eine eckige Auflaufform

Faltet den Din-A5-Bogen einmal in der Mitte, so dass er eine lange, schmale Fläche ergibt. Ihr dreht die Kante nach oben und steckt das eine Ende des Bogens in das andere, so dass sich eine Rolle ergibt (siehe Bild). Anschließend zieht Ihr das Papier zusammen, so dass sich der Durchmesser der Rolle ergibt, den Ihr haben möchtet. Nun drückt ihr leicht die Rolle zusammen und knickt unten einmal nach jeder Seite etwa das untere Drittel ab. Jetzt schlagt Ihr das untere Papier nach innen und drückt es von innen zusammen, so dass sich ein fester Boden ergibt. Fertig ist der Blumentopf.

In den selbstgemachten Papierblumentopf gebt Ihr nun Erde. Und später nur ein Saatkorn pro Topf. So lässt sich das kleine Pflänzchen besser umsetzen. Um die Töpfe zu beschriften, nehme ich übrigens immer Eisstile, die sind auch kompostierbar und mit Kindern sammelt sich da schnell etwas zusammen.

Anzuchttöpfe aus Papier selbst gemacht und torffrei
Fertiger Topf von unten.

Aussaattage nach dem Mondkalender 2019 sind übrigens hier zu finden.

Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, wie wäre es mit diesen hier?

17 Antworten

  1. Schöner Beitrag, liebe Andrea.
    … ich nehme auch immer Klopapierrollen…
    …mit den Eisstielen habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass die Schrift nach mehrmaligem Gießen weg ist (vermutlich habe ich keinen wasserfesten Stift benutzt?)
    … mittlerweile nehme ich (natürlich) selbst hergestellte Ton-Stecker.
    Liebe Grüße, Birgit

  2. Liebe Birgit, ja, die Farbe verblasst, man sollte mit Kugelschreiber arbeiten. Aber gegen selbstgemachte Tonstecker kommt natürlich nichts an. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße

  3. Lieber Manni, das ist ok, muss ja auch nicht immer sein 🙂 Alles gut, aber ich hab mich schon gefragt, was du jetzt wohl so sagen wirst.Das finde ich auch lustig

  4. Ja, ich mag die einfachen Sachen, auf die kommt man meistens schwerer als auf die komplizierten. Es es ist so super, dass man die Töpfe gleich einpflanzen kann. Danke für deinen Kommentar. Ich bin jetzt ganz gespannt, wer den Wettlauf auf der Fensterbank gewinnt. Liebe Grüße

  5. mit solchen Beiträgen triffst du mich genau ins Herz an der richtigen Stelle ! Ich weiß gerade noch wie ein Topf aussieht aber was da reinkommt ? Fehlanzeige !
    Ich mag Blumen und Pflanzen aber Namen , Sorte, und alles andere keine Ahnung. Mich darf man vielen Fragen außer „Grünzeug , Märchen , Kunst und Literatur „! Das sind definitiv meine größten Schwachstellen !!!! Bin aber auch ohnen dieses Wissen ganz gut durchs Leben gekommen !!!

  6. Liebe Andrea,

    danke für die schöne Anleitung. Wir haben das auch schon getestet. Bei uns haben sich aber eher Eierkartons oder Klorollen bewährt. Was auch sehr gut funktioniert ist die Anzucht in einer Fruchtgummi Dose. Mit dem Deckel hat man hier auch gleich ein Mini-Gewächshaus, und die Erde bleibt vor allem in den ersten Wochen immer schön feucht.

    Liebe Grüße,
    Christian

  7. Liebe Andrea, eine Frage habe ich.
    Du schreibst, am besten bedrucktes Papier nehmen. Warum?
    Ich dachte eher, wenig Druck sprich Tinte drauf, denn das geht dann auch in die Erde und Pflanze.
    Danke
    Und, ist das eine Bild in Delphi ? Falls du es verraten magst ?
    Suni

  8. Liebe Suni, du hast völlig Recht, da ist irgendwo ein Fehler drin, natürlich sollte es heißen NICHt bedrucktes Papier. Danke dir, ich schaue gleich mal nach und verbessere. Liebe Grüße und danke fürs aufmerksame Lesen

Wer schreibt hier?

Hallo! Ich bin Andrea Lammert. Als Wegreisende, Bücherschreibende und Bloggerin bin ich stets auf Achse.

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Indigoblau wie...

...der Himmel zur blauen Stunde, tiefes Meer, das 3. Auge, ein Nazar-Amulett, mongolische Gebetsschals, der Mantel der Jungfrau Maria, Weite, Unendlichkeit und Harmonie, Türen in Marokko und Fensterrahmen in Griechenland, Tücher der Tuareg... und was fällt Euch zu dieser Farbe ein?

"Die Erde ist blau wie eine Orange"

Paul Eluard