Sehenswürdigkeiten in Ulaanbaatar

Wahrzeichen der Stadt: Blue Sky TowerWahrzeichen der Stadt: Blue Sky Tower

Als Hauptstadt der Mongolei ist Ulan Bator oder Ulaanbaatar wichtige Anlaufstelle für viele Reisende. Die Sehenswürdigkeiten von Ulaanbaatar & Tipps für die Stadt.

Ulaanbaatar.

Die Geschichte von Ulaanbaatar (Ulan Bator)

Sie ist die größte Stadt der Mongolei und kälteste Kapitale der Welt: Ulaanbaatar ist das politsche, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Alle großen Straßen führen dorthin und mehr als die Hälfte der Mongolen leben dort. Gemunkelt wird, dass inzwischen 2/3 der rund drei Millionen Mongolen in der Hauptstadt leben, in der es im Winter gerne mal minus 28 Grad Celsius werden kann. Ulaanbaatar liegt auf 1350 Meter Höhe am Tuul-Fluß.

Oper
Die Oper
Ulan Bator oder Ulaanbaatar? 
Die Menschen in der Mongolei mögen keine Worte, die aus der russischen Zeit kommen. Dazu gehört auch der Name der Hauptstadt Ulaanbaatar. Auch wenn die Form Ulan Bator gebräuchlich im Deutschen ist, ist es politisch unkorrekt, denn es erinnert die Mongolen an die Zeit, als sie Satellitenstaat von Russland waren (1921-1990). Viele traditionelle Lebensweisen wurden damals brutal verbannt, die Mongolen russifiziert. Politisch korrekt ist die Form  Ulaanbaatar. Der Name bedeutet übrigens Roter Held. 
Hochzeitspalast in Ulaanbaatar
Der Hochzeitspalast

Gegründet wurde Ulaanbaatar bereits im Jahr 1639 als Örgöö. In den folgenden 139 Jahren wechselte die Stadt 25 Mal ihren Standort. Mit Ausrufen der Mongolischen Volksrepublik und dem engen, politischen Anschluss nach Russland ab 1921 bekam Ulaanbaatar ein ganz anderes Gesicht. Zunächst wuchsen Ziegelbauten, errichtet von chinesischen Firmen, in die Höhe, später Plattenbauten, die an die russischen angelehnt waren.

Aussicht auf die typischen Plattenbauten.
Aussicht auf die typischen Plattenbauten.

Vor allem in den 1970er Jahren entstanden die typischen Hochhäuser, die monumentalen, großen Plätze mit den klassizistisch anmutenden Kulturgebäuden. Die sozialistische Architektur prägt das Antlitz der Stadt bis heute. Hinzugekommen sind aber die vielen modernen Bürotürme wie der Blue Sky Tower. Da die Mongolen nicht über eine eigene Baukultur verfügen, wirkt die Stilvielfalt der Stadt unbegrenzt: Man findet deutsche Elemente wie niedrige Häuser mit Spitzdach ebenso wie Bauten, die nach Dubai gehören könnten oder Pagoden wie in Korea oder China.

Downtown von Ulaanbaatar.
Downtown von Ulaanbaatar.

Ausgelegt war sie nur für rund 300.000 Einwohner. Denn in den 1970er Jahren zählte die mongolische Bevölkerung nur 1,3 Millionen Menschen, heute 3,4 Millionen. Geprägt ist Ulaanbaatar nicht nur von der russischen Vergangenheit, es gibt auch enge Verbindungen nach Korea (Nord- und Süd). So finden sich in der Stadt viele koreanische Bars, Restaurants und Hotels, aber auch Gastarbeiter aus Nordkorea in den Fabriken. Die Statue auf dem Sukhbaatar-Platz wurde unter anderem von nordkoreanischen Künstlern mit Bronze überzogen. Zudem ist die Stadt, wie das gesamte mongolische Volk, sehr jung, was für eine ganz besondere Stimmung sorgt.

Sehenswürdigkeiten in Ulaanbaatar

Der Blue Sky Tower
Der Blue Sky Tower

1. Blue Sky Tower

Er fällt sofort ins Auge: Mit seinen blauen Fenstern und der bogenförmigen Fassade ist der Blue Sky Tower ein echter Hingucker. Das Gebäude ist mit seinen 105 Metern derzeit das höchste in Ulaanbaatar. Es stammt aus dem Jahr 2009 und beheimatet ein Hotel sowie Wohnungen. Besonders schön ist die Bar im 17. Stock.

Sukhbaatar-Platz
Sukhbaatar-Platz

2. Sukhbaatar-Platz

Er ist der zentrale Platz der Stadt und wahrscheinlich monumentalste und wichtigste der Mongolei: Der Sukhbaatar-Platz ist benannt nach Damdin Sukhbaatar. Dieser gilt als Gründungsvater der Mongolischen Volksrepublik. Er marschierte 1921 mit seinen sowjetischen Truppen in der Mongolei ein und wurde Oberbefehlshaber der neu ausgerufenen Volksrepublik. Auf ihn geht auch der Name der Stadt zurück: Roter Held – Ulaanbaatar. Einst befand sich das Mausoleum von Damdin Sukhbaatar, das im Stile von Lenins Grabmal gearbeitet war, an dem Gebäude. Es wurde abgebaut, der Leichnam eingeäschert. Die Witwe des Volkshelden Süchbaataryn Jandschmaa war übrigens 1953/54 Staatspräsidentin der Mongolei und damit eine der ersten Frauen in einer Regierungsposition, viele Jahre vor Isabel Péron.

Der Kulturpalast.
Der Kulturpalast.

3. Kulturpalast

Die Philharmonie, die Akademie der Wissenschaften oder Kunstgalerien – der kulturelle Hotspot Ulaanbaatars ist der Kulturpalast. Es ist ein imposanter Bau, der die sozialistische Architektur gut widerspiegelt und lohnt den Besuch. Dort befindet sich unter anderem das Goethe-Institut. Das Haus beherbergt eine Vielzahl von Veranstaltungen.

Naran Tuul Markt
Typisch mongolische Stiefel.

4. Naran Tuul Markt

Täglich findet in Ulaanbaatar ein riesiger Markt statt, auf dem es Kleidung, Büroartikel, Haushaltswaren, Werkzeug, Freizeitausrüstung zu kaufen gibt – fast alles ist dort zu finden, bis auf Obst und Gemüse. Dafür aber haufenweise Schuhe und Schuluniformen, Stoffe, Solarpanels, Kühlschränke, Teppiche, mongolische Möbel – und ganz hinten lockt ein Schamanenmarkt.

Pferdezubehör auf den Naran-Tuul-Markt.
Schamanenzubehör auf den Naran-Tuul-Markt.

Dort findet sich Zubehör für schamanisches Handwerk, vom Spiegel bis zum Stoffbüschel. Besonders schön: die handgefertigten Trommeln. Ein Stückchen weiter befindet sich der Pferdezubehör-Markt. Dort gibt es Halfter und selbstgefertigte Sättel. Dienstags hat der Markt geschlossen. Tipp: Im Restaurant Food Marked sehr gutes und außergewöhnlich günstiges Essen bestellen!

Naran Tuul Markt
Selbst Sättel können dort gekauft werden.
Gadan-Kloster
Gadan-Kloster

5. Gandan-Kloster

Auf einem Hügel, westlich des Stadtzentrums, liegt das Gandan-Kloster. Es ist das größte und wichtigste Kloster Ulaanbaatars. Es stammt aus dem Jahr 1727, wurde aber schon 110 Jahre später schwer beschädigt und in der Zeit der russischen Herrschaft über die Mongolei geschlossen bzw. nur wenig genutzt. Nach dem Ende der Mongolischen Volksrepublik (1990) wurde es wieder aufgebaut und heute leben dort 600 Mönche. Es ist das größte, buddhistische Zentrum der Stadt, der Name, der aus dem Tibetischen stammt, bedeutet „Ort der Freude“.

Gadan-Kloster
Auf dem Gelände des Gadan-Klosters.

Berühmt ist vor allem die 26 Meter hohe, goldene Statue der Göttin Avalokiteśvara. Sie befindet sich in dem weißen Gebäude Migjid Janraisig Süm. Sie wurde in Zeiten der russischen Einflussnahme eingeschmolzen und erst nach Ende der Sowjetherrschaft wieder neu erstellt. Oftmals werden die Mönchsgesänge auf das Klostergelände per Lautsprecher übertragen – sehr eindrucksvoll.

Der Bogd-Khan-Palast in Ulaanbaatar
Hinter dem Bogd-Khan-Palast zeigen sich die Bogd-Khan-Berge.

6. Bogd-Khan-Palast

Er war einst das buddhistische und weltliche Oberhaupt der Mongolen: Er wurde in Lhasa, Tibet, geboren und wuchs im Potala-Palast auf. Als die chinesische Qing-Dynastie 1911 zusammenbrach, wurde Bogd Khan zum Staatsoberhaupt der Mongolei, er blieb es bis 1924.

Bogd-Khan-Museum
Bogd-Khan-Museum

Nach Entwürfen von russischen Architekten wurde 1905 der Winterpalast geplant, allein sechs Tempel sind dort zu finden. Es ist ein historisches Zeugnis inmitten eines Viertels, das von Hochhäusern von Banken geprägt ist. Der Weg von der Innenstadt zum Palast lohnt sich, es ergeben sich eindrucksvolle Blicke auf die Stadt.

Dschingis-Khan-Museum
Dschingis-Khan-Museum

7. Dschingis-Khan-Museum

Es gehört zu den Monumentalbauten Ulaanbaatars: Das Dschingis-Khan-Museum ehrt den Herrscher. Es stammt aus dem Jahr 2019 und beherbergt mehr als 10.000 Exponate – Stickereien, Bilder, Schmiedearbeiten und viele Porträts des Herrschers sind dort zu sehen. Nicht nur für die Mongolen ein Muss.

Nationaltheater von Ulaanbaatar.
Nationalbibliothek in Ulaanbaatar.

8. Nationaltheater

Es wirkt wie ein Relikt alter Zeiten: Das Nationaltheater der Mongolei stammt aus der russischen Ära, ist aber bis heute wichtiges Kulturzentrum für Theateraufführungen.
Es gibt noch ein weiteres, modernes Theater in einem außergewöhnlichen Design.

Oper in Ulaanbaatar
Die Oper

9. Die Oper

Wer die Pferdekopfgeige hören möchte, ist hier richtig: 1931 wurde das „Nationale Akademische Theater für Ballett und Oper der Mongolei“ gegründet. Dort werden berühmte, klassische Aufführungen gezeigt, Pferdekopfgeige und Yatga, das traditionelle, mongolische Zupfinstrument, gehören dazu. Das Gebäude sollte eigentlich abgerissen werden, nun läuft ein Sanierungsprogramm.

Ulaanbaatar Naturhistorisches Museum
Das Naturhistorische Museum liegt in der L Laangans`s Straße.

10. Natural-History-Museum

Es steht ziemlich einsam und verlassen auf dem Freiheitsplatz, irgendwie verloren zwischen den Hochhäusern: Auch wenn es etwas in die Jahre gekommen aussieht, lohnt sich der Besuch im Naturwissenschaftlichen Museum in Ulaanbaatar. Und sonst: Auch von außen ist das Gebäude hübsch, wenngleich etwas in die Jahre gekommen.

Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum
Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum mitten in der City,

11. Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum

Es erinnert an die tibetisch-mongolische Zeit: Das Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum stammt aus dem beginnenden 20. Jahrhundert und war Sitz des jüngeren Bruders des Bogd-Khan, dem ein eigener Palast gebaut wurde. Deswegen ist es nur wenig verwunderlich, dass sich beide Anlagen sehr ähneln. Es gibt unter anderem eine große Sammlung tibetischer Tanzmasken zu sehen.

Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum
Tschoidschin-Lama-Tempel-Museum

12. Botschaftsgebäude

Ulaanbaatars Innenstadt steckt voller Botschaftsgebäude. Es scheint, als wollten sich alle Länder ein eigenes, architektonisches Denkmal setzen. Die Deutsche Botschaft sieht klassisch deutsch aus, die österreichische modern, die französische versteckt sich neben der türkischen hinter einem hohen Zaun. Für alle Fälle: Die Deutsche Botschaft befindet sich in der Baga Toiruu – 2, United Nations Street 16.

So heißt die Straße wirklich.

Tipps für Ulaanbaatar

State Department Store - dort gibt es alles zu kaufen.
State Department Store – dort gibt es alles zu kaufen.

Einkaufen

Ulaanbaatar hat nicht nur einen eindrucksvolle Gebäude zu bieten, sondern viele Shopping-Möglichkeiten. Allen voran die Kaschmir-Läden, es gibt einige Outlets, zum Beispiel das der Firma Gobi, aber auch ein Outlet direkt am Palast des Bogd-Khan. Wer auf der Suche nach Kaschmir ist, wird zudem im State Department-Store fündig (3. Etage). Ganz oben gibt es eine Abteilung für Souvenirs.

Mary & Martha: Souvenirgeschaft

Mitbringsel gibt es auch bei Mary & Martha, vieles dort ist handgemacht oder stammt aus Upcycling und ist fair. Ich aber fand, die schönsten Souvenirs gab es auf dem Naran Tuul Markt, dort stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Universität
Die Universität

Essen gehen

In Ulaanbaatar gibt es unzählige Möglichkeiten, essen zu gehen. Allerdings sollte man wissen: Die normalen Restaurants sind sehr fleischlastig, Veggie ist eher Mangelware, vegan noch schwieriger. Selbst eine Pizza Margarita beim Pizza Hut zu bekommen war für mich schon herausfordernd. Dafür gibt es in den asiatischen Restaurants immer Angebote, meistens Eggrolls oder so.

Nationalbibliothek in Ulaanbaatar.
Wolkenkratzer in der City.

Übernachten

Das ist tatsächlich eine schwierige Frage: Welches Hotel sollte man in Ulaanbaatar wählen? Es gibt jede Menge Hostels, mich haben sie nicht überzeugt, vor allem das Khongor-Guest-House nicht. Es hat super Bewertungen, doch die Zimmer sind winzig, ebenso die Dusche. Es lohnt sich, mehr Geld in die Hand zu nehmen und dann etwas luxuriöser zu wohnen. Mir haben das Diplomat-Hotel gefallen aber auch das Platinum-Hotel. Ich empfehle, genauestens auf die Lage des Hotels zu schauen. Zentrumsnah ist prima, am besten in der Nähe des State Department Store, das ist zentral. Die Wege in Ulaanbaatar sind länger, als die Karte vermuten lässt. Außerhalb des Zentrums zu nächtigen, finde ich ungünstig, da nicht nur die Strecken lang sind, sondern die Viertel oftmals heruntergekommen sind. Es ist immer eine Frage, wie sicher man sich fühlt.

Tugrik
Tugrik – man muss im großen Stil denken.

Geld abheben in der Mongolei

Die Sache mit dem Geldabheben ist gar nicht so leicht in der Mongolei. Selbst in Ulaanbaatar nicht. Viele Geldautomaten sind nicht gut gefüllt und geben „nur“ die Summe von 400.000 Tugrik aus (Rund 110 €), oft kann man die Summe auf 800.000 erhöhen, aber dann weigert sich der Automat gerne mal. Sowieso ist das mit Maestro-Karten nicht einfach, mal geht es und mal nicht. Auch mit den Master-Cards ist es nicht besser: Man braucht sowieso eine Geheimzahl, aber mal geht es und mal geht gar nichts. Meine Erfahrung: Der Geldautomat am Flughafen in UB ist gut bestückt, am besten dort gleich abheben, sonst rennt man täglich mehrfach zum Automaten, etwa wenn man Kaschmir kaufen möchte. Denn die Kassen akzeptieren nicht immer die EC- oder Masterkarten.

ATM-Geldautomaten gibt es an jeder Ecke
ATM-Geldautomaten gibt es an jeder Ecke
Ulaanbaatar.
Im Yavuuhulan-Garten
Kamel-Karawane in Ulaanbaatar.
Die Kamel-Karawane ist eines der Wahrzeichen der Stadt und steht in der Dschinggis-Avenue.
Ulaanbaatar.
Goldener Wolkenkratzer.
Ulaanbaatar Wolkenkratzer
Hochhäuser in der Stadt.
Nationalbibliothek in Ulaanbaatar.
Wolkenkratzer in der City.

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