Kerzen selber machen aus Wachsresten – einfache Anleitung zum Nachmachen
Du hast noch viele Wachsreste oder Kerzenstummel übrig? Perfekt! Daraus kannst du wunderschöne neue Kerzen selbst machen – nachhaltig, günstig und richtig einfach.
Kerzenziehen oder -gießen ist nicht nur ein tolles DIY-Projekt, sondern auch ein kleiner Beitrag zur Abfallvermeidung.
Ich bin durch eine Nonne im Allgäu auf die Idee gekommen. Sie sagte:„Wir schmeißen hier nichts weg – auch Kerzenreste verwenden wir wieder.“ Und das hat mich beeindruckt. Also dachte ich: Das kannst du auch! Seitdem mache ich regelmäßig neue Kerzen aus alten Resten – und ehrlich: Wer einmal damit anfängt, möchte gar nicht mehr aufhören. Doch es gibt einige Tricks und Kniffe, die du beachten solltest.
Warum Kerzen aus Resten gießen?
Du nimmst dazu Sachen, die du sonst wegwerfen würdest. Also vermeidest du Müll und nutzt vorhandenes Material.
Du sparst Geld.
Du kannst deine eigenen kreative Farben, Formen und Düfte kombinieren.
Es macht Spaß – auch mit Kindern.
Materialien & Zutaten
Für das Kerzenziehen aus Wachsresten brauchst du:
Kerzenreste: Alte Kerzen, Stummel, Wachsreste (bitte nach Bienenwachs und anderen Sorten trennen)
Gießformen: Im Bastelladen erhältlich – oder nimm Tassen, leere Gläser, Muffinformen oder Sandformen der Kinder
Dochte: Achte auf die richtige Stärke für den Kerzendurchmesser (steht auf der Verpackung). Dicke Dochte rußen stärker, also lieber genau arbeiten!
Einen alten Kochtopf
Ein hitzebeständiges Glas oder eine Metallschüssel zum Schmelzen (z. B. Weckglas)
Schaschlikspieße oder Holzstäbchen
Optional: Ätherische Öle für Duftkerzen, alte Wachsmalstifte für Farbakzente
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kerzen aus Resten gießen
1. Wachs sortieren
Sortiere deine Wachsreste nach Farbe und Art (Bienenwachs oder Paraffin).
Tipp: Bienenwachs erkennst du am typischen Honiggeruch. Es ist zu schade, um es mit anderen Wachsen zu mischen, da die Beschaffenheit unterschiedlich ist. Zudem brennen diese Kerzen auch sehr schlecht und knistern beim Abbrennen.
2. Wachs schmelzen
Lege die Wachsreste einer Sorte in ein hitzebeständiges Gefäß und schmelze sie im Wasserbad. Wichtig: Wachs nie direkt im Topf erhitzen – es ist leicht entzündlich! Bleib unbedingt daneben stehen, während das Wachs schmilzt.
3. Docht vorbereiten
Schneide den Docht auf die passende Länge – lieber etwas länger lassen. Knete ein kleines Stück Wachs an das untere Ende, damit er ein Gewicht hat. Befestige den Docht oben an einem Schaschlikspieß oder Holzstäbchen und lege diesen quer über die Form, sodass der Docht mittig hängt.
4. Wachs eingießen
Gieße das flüssige Wachs vorsichtig in deine Form.
Stelle sie auf einen geraden Untergrund, damit die Kerze später nicht schief wird. Draußen kühlt das Wachs schneller und gleichmäßiger ab.
5. Kerze aus der Form lösen
Wenn das Wachs vollständig abgekühlt ist, kannst du die Kerze vorsichtig aus der Form nehmen. Bei starren Formen (z. B. Glas oder Metall) hilft dieser Trick: Stelle die Form kurz in ein warmes Wasserbad, bis der Rand leicht schmilzt – dann lässt sich die Kerze ganz einfach herausziehen. Alternativ kannst du die Form auch mit Pflanzenöl einfetten, dann lässt sich die Kerze auch leichter lösen.
Aus Resten neue Lieblingskerzen
Kerzen aus Wachsresten selbst zu machen, ist nachhaltig, kreativ und entspannend. Du wirst sehen: Jede Kerze ist ein Unikat – mit eigener Farbe, Form und Geschichte.
Also: Reste sammeln, Topf aufstellen, Docht vorbereiten – und los geht’s!
Kerzen aus Wachsresten selber machen – mit Klopapierrollen
Wer Kerzen aus Wachsresten gießen möchte und keine teuren Formen kaufen möchte, kann auf Klopapierrollen als Gießform zurückgreifen. Der einzige Haken daran ist: Die Klopapierrolle ist ja unten offen. Doch das lässt sich leicht beheben: Einfach mit Backpapier umwickelt und mit Gummiband festmachen, schon hat man einen Boden für die Kerze. Eine andere Möglichkeit ist, die Kerze in ein Gefäß zu stellen und eine erste Lage Wachs hineinzugießen und zu warten, bis diese Schicht getrocknet ist. Nicht den Docht vergessen, vorher reinzuhängen. Wenn die erste Schicht getrocknet ist, einfach die nächste hineinfüllen. Darauf achten, dass das Wachs nicht zu heiß ist und das andere evtl. wegschmilzt.
Wie kann ich mir Formen für das Kerzengießen selbst herstellen?
Als Formen für das Kerzengießen eignen sich ganz unterschiedliche Dinge, die jeder im Haushalt hat. Dazu gehören:
- Gurkengläser (super für Kerzen für draußen mit dickem Docht)
- Eisverpackungen (mit mehreren Dochten die perfekte Terrassenkerze)
- Cola-Dosen mit abgeschnittenem Deckel
- Formen vom Sandkasten
- Dosen
- Alte Duftkerzenbehälter
- Klopapierrollen
- Alte Gartenschläuche
- Übertöpfe für Blumen
- alte Tassen
Tipps & Tricks für Kerzen aus Wachsresten
- Die richtige Temperatur des Wachses: Die Temperatur des Wachses ist entscheidend. Es sollte auf gar keinen Fall zu schnell zu heiß erhitzt werden. Deswegen lieber warten und langsam machen. Ist das Wachs zu kalt, wird es Blasen werfen, ideal ist eine Temperatur um 50 Grad. Wichtig ist zudem, dass die Kerzen langsam bei gleichmäßiger Temperatur abkühlen, Temperaturschocks sorgen für unschöne Effekte.
- Die kleinen Verschmutzungen: Wer Kerzen recyclet, wird auch kleine Verschmutzungen im Wachs haben. Das beste Mittel dagegen ist, das heiße Wachs noch einmal durch ein feines Metallsieb zu gießen, es filtert die groben Partikel heraus.
- Brennqualität: Die Brennqualität der Kerze hängt vom Wachs und von den Dochten ab. Es ist sehr wichtig, die passende Dochtstärke zum Durchmesser der Kerze zu finden, sonst brennt die Kerze entweder zu zögerlich ab und geht ständig aus oder sie rußt einfach zu doll.
2 Antworten
Eine schöne Idee die Kerzen selber zu machen. Ich sammle meine Kerzenreste auch und benötige sie für meine grosse Kerzenschale, die ich im Sommer abends gerne anmache
LG und schönen zweiten Advent
Andrea
Liebe Andrea, aha, eine Kerzenschale? Was ist denn das? Klingt auch total spannend…
Liebe Grüße
Andrea