Schnee im Harz – das ist für uns Nordlichter so schön wie weiße Skipisten für die Bayern. Nicht nur bei strahlend blauem Himmel sehenswert, sondern auch bei richtigem Schietwetter, wenn die Flocken so querfliegen, dass sie einem die Sicht nehmen. Wir waren im Schnee im Harz, im Bergwerk Rammelsberg. Ja, ich gebe es jetzt zu: Ich mag Bergwerke. Warum aber war ich eigentlich noch nie in Rammelsberg? Zeit das zu ändern, zumal meine Kinder auch gerne einmal unter Tage wollten. Das dichte Schneetreiben war perfekt, um in den Harz zu fahren, vielleicht nicht als Autofahrerin, aber dann da zu sein und die Zunge in die fallenden Flocken zu halten zu zu versuchen, welche aufzufangen, bleibt für mich immer noch schön. Egal, wie bescheuert es aussehen mag.
Bergwerk Rammelsberg – ältestes in Deutschland
Das Bergwerk Rammelsberg ist das älteste in Deutschland und kann auf 1000 Jahre Fördertradition zurückblicken. Das ist irgendwie eine beeindruckende Zahl. 1000 Jahre? Nicht nur für die Kinder eine unvorstellbar lange Zeit. Der Rammelsberg hat Otto, den Großen ebenso gesehen wie Goethe, der sich hier über den Bergbau informierte. Doch das interessiert ja eigentlich nur die Erwachsenen. Die Kinder wollen unter Tage, das Museum oben mit den Fundstücken aus der Historie, den alten Uniformen, Schaufeln, Plänen und Werkzeugen wird schnell durchstreift – schade für uns Erwachsene. Doch unsere Führung wartet. Wir haben uns für die laute der drei Varianten entschieden – und die moderne. Man kann sich die historischen Stollen auch erlaufen, doch uns lockte die Grubenbahn. Ein niedriger, gelber Zug ruckelt durch den Stollen, unser Fremdenführer verriegelt von außen die Türen und es ist stockdunkel. Die Minuten vergehen und die Kinder atmen gespannt neben mir.
Ganz schön feucht unter Tage
Unten lässt diee feuchte Luft Brillengläser und Kamera sofort beschlagen. Es tropft an manchen Stellen von der Decke. Die Kinder fragen, ob der Stollen einstürzen kann. Unser Fremdenführer beruhigt sie, dass das alles Granit sei und somit sehr fest und sicher. Wir dürfen in einem käfigähnlichen Aufzug steigen, mit dem die Bergleute einst Maschinen aber auch sich selbst in die Tiefe gelassen haben. Schauen zu, wie mittels ausgeklügelter Sprengtechnik das Gestein gelockert wurde und sogar der riesige Presslufthammer wird angeschmissen. Was für ein Rausch der Technik.
Wachsendes Gestein in Rammelsberg
Und weil die Kinder sich nicht vorstellen können wie Erz in dem Gestein „wächst“ (hängt das wie Trauben an der Decke, Mama?), gehen wir doch noch mal ins Museum. Da ist nicht nur ein riesiger Gesteinsbrocken mit Erzadern ausgestellt, sondern auch die hübschen Verformungen der Minerale. Und zum Abschluss schlendern wir noch ein wenig durchs verschneite Goslar.
Mehr zum Bergwerk findet sich unter www.rammelsberg.de
Mehr zum Harz habe ich hier geschrieben: Blaubeerwanderung am Achtermann. Auch hier findet Ihr einen Harztipp: Im Antikcafé in Bad Grund.
Hier erfährst du, was man in Goslar im Winter noch so machen kann.
Andere Blogger haben auch schon über den Rammelsberg berichtet: Anke von den Reisefedern und Ralf von Schaufoto.
7 Antworten
Ein hochinteressanter Ort, da sind wir uns wohl einig: https://schaufoto.com/2015/02/28/rammelsberg/
Beste Grüße von der Saale!